Der Weg zum Echtzeit- Data-Warehouse - Midrange Magazin
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Titelthema<br />
Neuentwicklung, Modernisierung oder auch Koexistenz<br />
Application Modernization<br />
Viele Unternehmen sehen die Notwendigkeit,<br />
ihre bestehenden Anwendungen auf neue<br />
Architekturen umzustellen. Doch in diesen<br />
Anwendungen steckt ein hohes Invest sowie<br />
ein enormes Know-how, das man erhalten<br />
möchte. Um nun zu neuen Architekturen zu<br />
gelangen gibt es verschiedene Technologien,<br />
die der Autor im folgenden Artikel gegenüber<br />
stellt. Dieser Beitrag soll dazu beitragen,<br />
Entscheidungen zu treffen, ob das jeweilige<br />
Unternehmen eher den revolutionären Ansatz<br />
– also die Neuentwicklung – oder eher den<br />
evolutionären <strong>Weg</strong>, also die Modernisierung<br />
und sanfte Migration einschlagen sollte.<br />
Monolithische Architekturen<br />
Mehr als 80 Prozent der heute im Einsatz<br />
befindlichen betriebswirtschaftlichen<br />
Applikationen sind in Cobol, RPG<br />
oder vergleichbaren Technologien geschrieben.<br />
Monolithisch bedeutet, dass<br />
das User Interface eng verwoben mit der<br />
eigentlichen Geschäftslogik ist, dass oft<br />
sogar direkte Datenbankzugriffe aus der<br />
Anwendungslogik heraus getätigt werden.<br />
Das heißt, es existiert keine klare<br />
Trennung zwischen den Ebenen „Präsentationsschicht“<br />
(User Interface),<br />
„Anwendungslogik“ und „Datenbank“.<br />
Das Elementarprinzip „Kapselung“,<br />
wie es das Software Engineering<br />
lehrt, ist nicht oder nur rudimentär vorhanden.<br />
Solche Applikationen sind naturgemäß<br />
nur bedingt flexibel, um neuen Anforderungen<br />
wie grafisches User Interface,<br />
Portabilität, Plattformunabhängigkeit,<br />
Skalierbarkeit und Integrationsfähigkeit<br />
in beispielsweise e-Business-Umgebungen<br />
gerecht zu werden. Zudem sind diese<br />
Applikationen oft schwer wartbar und<br />
damit teuer. Veränderungen nimmt man<br />
nur sehr ungern vor, da die Seiteneffekte<br />
oft unvorhersehbar sind. Aber diese Anwendungen<br />
sind funktional hervorragend.<br />
Sie decken die Geschäftsprozesse<br />
des Unternehmens sehr gut ab. Sie sind<br />
optimal performant, stabil sowie durch<br />
den langjährigen Einsatz oft fehlerfrei<br />
und beherrschbar. Sie sind gut. Es stellt<br />
sich also die Frage, ob es für das jeweilige<br />
Unternehmen nicht günstiger ist, als Alternative<br />
zur kompletten Neuentwicklung<br />
zu versuchen, die Vorteile der existierenden<br />
Applikationen zu erhalten und<br />
eine sanfte Migration anzustreben.<br />
Warum neue Architekturen<br />
Noch nie war es so wichtig wie heute,<br />
Anwendungen flexibel aufzubauen. Die<br />
Innovationszyklen waren noch nie so<br />
kurz, der Erfolg eines Unternehmens<br />
war noch nie so stark abhängig von der<br />
Leistungsfähigkeit der IT wie in der heutigen<br />
e-Business-Zeit.<br />
Die Anwender fordern State-of-the-Art-<br />
Bedienoberflächen; Integration in z.B.<br />
Office-Umgebungen wird erwartet. <strong>Der</strong><br />
berühmte Anwendungsstau wird nicht<br />
mehr akzeptiert, neue Anforderungen<br />
14 www.midrangemagazin.de Juli 2002<br />
müssen schnell realisiert werden. Das<br />
Management fordert Integrationsfähigkeit,<br />
insbesondere e-Business-Fähigkeit<br />
und geringe Wartungskosten. Auf den<br />
Unternehmen lastet ein großer Wettbewerbsdruck.<br />
Die Inhouse-Applikationen<br />
müssen in B2B-Umgebungen integrierbar<br />
sein; Kunden, Lieferanten und<br />
Außendienstmitarbeiter wollen per Internet<br />
auf die Daten und mehr noch auf<br />
die Applikationslogik zugreifen. Die aktuellen<br />
Entwicklungen im Bereich „Mobile<br />
Business“ haben die technologischen<br />
Voraussetzungen geschaffen.<br />
Aus der Sicht des Software-Entwicklers<br />
lassen sich diese Forderungen nur<br />
durch flexibel und skalierbar aufgebaute<br />
Applikationen bedienen. Grundvoraussetzung<br />
ist, dass die Anwendungen<br />
streng 3-schichtig aufgebaut sind. D.h.<br />
es muss in der Software eine klare Trennung<br />
zwischen dem User Interface, der<br />
eigentlichen Anwendungslogik und der<br />
Datenbank existieren. Idealerweise<br />
sind die Applikationen stark modularisiert,<br />
die Geschäftslogik ist in Komponenten<br />
– so genannten „Business Objects“<br />
– gekapselt.<br />
Aufwand und Nutzen von Modernisierungstechnologien