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Frauen in Führungspositionen - Bundesministerium für Familie ...

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Umgekehrt ist das Bild bei den <strong>Frauen</strong>: Von den <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Vorständen und Stabsstellenleitungen<br />

ist ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige gegen mehr <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Aufsichtsräten, sondern 100 % dieser <strong>Frauen</strong><br />

wollen, dass es mehr <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Aufsichtsräten gibt: Auch hier geht es natürlich um Chancen<br />

<strong>für</strong> sie selbst.<br />

Besonders hoch ist die Be<strong>für</strong>wortung von mehr <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Aufsichtsräten <strong>in</strong> den mitbestimmungspflichtigen<br />

Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern: Dort begrüßen 92 % der<br />

<strong>Frauen</strong> und 83 % der Männer e<strong>in</strong>en höheren Anteil von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Aufsichtsräten. In diesen<br />

Unternehmen ist ke<strong>in</strong> Mann gegen diese Forderung; aber 17 % sagen hier, dass sie ke<strong>in</strong>e<br />

Me<strong>in</strong>ung dazu haben.<br />

3.2 Gesetzliche M<strong>in</strong>destanteilsregelungen <strong>für</strong> Aufsichtsräte<br />

E<strong>in</strong> Instrument zur Erhöhung des Anteils von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Aufsichtsräten, das zurzeit – nicht<br />

zuletzt durch das Vorbild der Nachbarländer – diskutiert wird, ist e<strong>in</strong>e gesetzliche Regelung.<br />

Die Studie der Frankfurt School of F<strong>in</strong>ance & Management mit e<strong>in</strong>er Befragung von weiblichen<br />

und männlichen Mitgliedern deutscher Aufsichtsräte im Jahr 200911 prüfte zwei typische,<br />

meist von Männern vorgebrachte E<strong>in</strong>wände gegen e<strong>in</strong>e gesetzliche M<strong>in</strong>destanteilsregelung:<br />

1.) In der Kürze ließen sich nicht ausreichend viele hoch qualifizierte <strong>Frauen</strong> <strong>für</strong> die entstehenden<br />

Vakanzen <strong>in</strong> den Aufsichtsräten f<strong>in</strong>den.<br />

2.) Der ger<strong>in</strong>ge <strong>Frauen</strong>anteil sei nicht das Resultat von Chancenungleichheit, sondern auf<br />

die Tatsache zurückzuführen, dass <strong>Frauen</strong> andere Karriereziele hätten und solche Positionen<br />

dementsprechend gar nicht anstrebten.<br />

Die Befragung der Aufsichtsräte widerlegt beide Thesen: „Beide Argumente […] wurden durch<br />

die Antwortenden mehr oder weniger stark abgelehnt. Zwar s<strong>in</strong>d sowohl die antwortenden<br />

Männer als auch die Aufsichtsratsmitglieder, die der Kapitalseite zuzurechnen s<strong>in</strong>d, mehrheitlich<br />

der Ansicht, dass die Vakanzen nicht <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit mit entsprechend qualifizierten<br />

<strong>Frauen</strong> zu füllen wären. Langfristig glauben aber auch sie, dass die Lücken hier mit entsprechend<br />

qualifizierten <strong>Frauen</strong> geschlossen werden könnten. […] Das Hauptargument der männlichen<br />

Gegner e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destfrauenquote wird also mehrheitlich von den antwortenden <strong>Frauen</strong> und hier<br />

auch von den Kolleg<strong>in</strong>nen im Aufsichtsrat, die von den Kapitaleignern gewählt wurden,<br />

abgelehnt.“ 12<br />

11 Dirk W. Rudolph: <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Aufsichtsräten – Befund, Ursachen und Konsequenzen des unterproportionalen<br />

Anteils der <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> deutschen Aufsichtsräten und mögliche Veränderungsoptionen. Frankfurt School of<br />

F<strong>in</strong>ance & Management. 1. Oktober 2009. Befragt wurden im Mai 2009 im Rahmen e<strong>in</strong>er standardisierten<br />

Befragung genau 330 Mitglieder deutscher Aufsichtsräte. Mit e<strong>in</strong>er ergänzenden Literaturrecherche war das<br />

Ziel der Studie die Beantwortung von zwei Fragen: 1.) Warum ist der Anteil der <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> deutschen Aufsichtsräten<br />

so ger<strong>in</strong>g? 2.) Welche Maßnahmen wären geeignet, diesen Anteil zu erhöhen? Die Befunde zu den strukturellen<br />

Ursachen decken sich mit den Ergebnissen der S<strong>in</strong>us-Studie des BMFSFJ.<br />

12 Ebd., S. 44.

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