Frauen in Führungspositionen - Bundesministerium für Familie ...
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Anzahl der eigenen K<strong>in</strong>der<br />
Ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
1 K<strong>in</strong>d<br />
2 K<strong>in</strong>der<br />
3 K<strong>in</strong>der<br />
4 K<strong>in</strong>der und mehr<br />
<strong>Frauen</strong> Männer<br />
1<br />
2<br />
4<br />
11<br />
25<br />
23<br />
26<br />
0 20 40 60 80 100 %<br />
Quelle: S<strong>in</strong>us Sociovision<br />
Basis = 511 Fälle<br />
Grundgesamtheit = Führungskräfte <strong>in</strong> Deutschland<br />
23<br />
41<br />
44<br />
56 % der <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong><br />
haben K<strong>in</strong>der!<br />
Bei 61 % leben K<strong>in</strong>der<br />
noch im Haushalt.<br />
4.8 Berufsunterbrechung ist ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernisgrund<br />
Als e<strong>in</strong>en zentralen Grund da<strong>für</strong>, dass es so wenige <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> gibt, führt<br />
e<strong>in</strong> Teil der männlichen Top-Manager25 an, dass e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Berufsbiographie ohne<br />
(längere) Unterbrechungen e<strong>in</strong>e conditio s<strong>in</strong>e qua non <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Führungsposition sei. Ist dem<br />
wirklich so? Wir haben untersucht, ob <strong>Frauen</strong>, die derzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Führungsposition s<strong>in</strong>d,<br />
tatsächlich e<strong>in</strong>e lückenlose Berufsbiographie und ihre Erwerbstätigkeit noch nie (länger)<br />
unterbrochen haben.<br />
Der sozialwissenschaftliche Befund entlarvt die von e<strong>in</strong>igen männlichen Managern formulierte<br />
These als Vorurteil und <strong>in</strong>soweit als Kitt <strong>in</strong> den Fugen der gläsernen Decke: 44 % der<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> haben ihre Berufstätigkeit schon e<strong>in</strong>mal unterbrochen, die<br />
<strong>Frauen</strong>, die heute <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> s<strong>in</strong>d, lassen sich also <strong>in</strong> zwei etwa gleich große<br />
Teilmengen unterteilen: <strong>in</strong> die Gruppe derer, die nicht unterbrochen hat (56 %), und die<br />
Gruppe derer, die auf dem Karriereweg Unterbrechungsphasen e<strong>in</strong>gelegt hat (44 %).<br />
Männer <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> betonen zwar mehrheitlich, dass e<strong>in</strong>e Unterbrechung der<br />
Berufstätigkeit e<strong>in</strong>e enorme Barriere <strong>für</strong> den Aufstieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Führungsposition darstelle.<br />
Doch dies wird von der objektiven Realität nicht bestätigt. Auch jeder vierte Mann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Führungsposition hat se<strong>in</strong>e Berufstätigkeit schon e<strong>in</strong>mal unterbrochen. Bezieht man die<br />
Prozentwerte (44 % <strong>Frauen</strong>; 25 % Männer) auf die ungleichen Grundgesamtheiten (im Durchschnitt<br />
s<strong>in</strong>d deutlich mehr Männer als <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong>), dann zeigt sich, dass<br />
<strong>in</strong> absoluten Zahlen mehr Männer als <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> ihre Berufstätigkeit<br />
„auf dem Weg nach oben“ schon e<strong>in</strong>mal unterbrochen haben.<br />
25 Dies betont von den Männern <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> vor allem der dritte Mentalitätstyp; vgl. Kapitel 5.3:<br />
„Typ 3: Radikaler Individualismus: Mangel im Markt an ,authentischen & flexiblen <strong>Frauen</strong>‘“.