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Frauen in Führungspositionen - Bundesministerium für Familie ...

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Wie lange darf man als Führungskraft se<strong>in</strong>e Berufstätigkeit unterbrechen, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

kommt?<br />

„Also aus me<strong>in</strong>er Sicht dürfen sie das eigentlich gar nicht.“<br />

„4 Wochen, maximal 2 bis 3 Monate!“<br />

„E<strong>in</strong> Kollege von mir hat 3 <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Abteilung. Die e<strong>in</strong>e ist Abteilungsleiter<strong>in</strong>, zwei<br />

s<strong>in</strong>d Schlüsselspieler<strong>in</strong>nen. Die s<strong>in</strong>d jetzt alle schwanger. Dem geht’s richtig schlecht. Der<br />

muss befristet die Qualifikation ersetzen, was nicht geht. Also wer macht die Arbeit? Er<br />

selbst! Wann macht er die? In se<strong>in</strong>er Freizeit. Also warum sollte er <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>stellen, die<br />

noch ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der haben und <strong>in</strong> dem Alter s<strong>in</strong>d?“<br />

Damit ist die M<strong>in</strong>destzahl von zwei Monaten Elternzeit bereits das Maximum – das gilt ebenso<br />

<strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong>. Gleichzeitig aber gilt e<strong>in</strong>e Frau als Rabenmutter, wenn<br />

sie nach sehr kurzer Zeit wieder an den Schreibtisch zurückkehrt:<br />

„Zitat aus dem Bekanntenkreis, beruflich aktiv: ,Nach 8 Tagen b<strong>in</strong> ich wieder da.‘ Das<br />

führt zum<strong>in</strong>dest bei <strong>Frauen</strong> zu Stirnrunzeln. Auch bei Männern, kommt darauf an, was<br />

sie <strong>für</strong> welche s<strong>in</strong>d. Es sollte schon e<strong>in</strong>e Zeit se<strong>in</strong>, die nicht zu lang ist. E<strong>in</strong> viertel bis halbes<br />

Jahr ist akzeptabel. Aber <strong>für</strong> den Job ist das schon fast zu lang.“<br />

Die <strong>für</strong> Unternehmen weniger riskante Lösung ist, bei der Besetzung e<strong>in</strong>er Führungsposition<br />

bei gleicher Qualifikation, gleichem <strong>Familie</strong>nstand, beide ohne K<strong>in</strong>der und im gleichen<br />

Alter, sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Mann zu entscheiden. Oder eventuell <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Frau, die bereits K<strong>in</strong>der<br />

hat.<br />

„<strong>Frauen</strong> mit K<strong>in</strong>dern haben karrieretechnisch <strong>für</strong> sich ‘nen Haken dran. Die s<strong>in</strong>d sehr<br />

<strong>in</strong>haltlich <strong>in</strong>teressiert, verfügen über soziale Kompetenzen im Team. Das s<strong>in</strong>d wirkliche<br />

Treffer.“<br />

„Das ger<strong>in</strong>gere Risiko ist es, <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>zustellen und zu fördern, die schon K<strong>in</strong>der haben.“<br />

Männer im mittleren Management punkten heute bei ihren Kollegen, Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern, wenn sie während der Arbeitszeit – natürlich nur <strong>in</strong> dr<strong>in</strong>genden Fällen –<br />

<strong>für</strong> ihre <strong>Familie</strong> da s<strong>in</strong>d: das K<strong>in</strong>d zum Arzt fahren, vom K<strong>in</strong>dergarten abholen etc. – und<br />

natürlich unter der Maßgabe, dass sie ke<strong>in</strong>en fixen Feierabend haben und auch e<strong>in</strong>mal<br />

länger im Büro bleiben. Das signifikante Signal ist, dass Männer im mittleren Management<br />

ihre <strong>Familie</strong> nicht mehr – wie noch vor zwanzig Jahren und heute <strong>in</strong> sehr konservativen<br />

Unternehmen – strikt aus ihrem beruflichen Alltag heraushalten und ausblenden müssen.<br />

Zentral ist, dass diese Form der <strong>Familie</strong>norientierung nur <strong>in</strong> derselben Hierarchieebene<br />

kommuniziert werden darf – nicht nach oben.

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