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Frauen in Führungspositionen - Bundesministerium für Familie ...

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erfolgreich s<strong>in</strong>d. Das ist e<strong>in</strong> Grund da<strong>für</strong>, dass man genau jene Männer <strong>in</strong> Führungsposit ionen<br />

als Vorbild bewundert, die ihren Idealismus und ihre authentische Empathie zu den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern sich bewahrt haben. Aber sie gelten als Ausnahmen. 32<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> werden entweder <strong>in</strong> die Schublade „selbstsüchtige Zicke“<br />

gesteckt. Oder entgegengesetzt: Man hofft und vermutet, dass e<strong>in</strong>e Frau mit Idealismus<br />

auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Führungsposition ihren Idealismus nicht so leicht verliert.<br />

Needs: Kompetenz <strong>für</strong> Machtthemen<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> zeichnet neben besonderer Fachkompetenz, Intelligenz<br />

und blitzschneller Auffassungsgabe vor allem e<strong>in</strong> Gespür <strong>für</strong> jene Themen und Situationen<br />

aus, die <strong>für</strong> E<strong>in</strong>fluss und Macht (vor-)entscheidend s<strong>in</strong>d.<br />

Auch hier ist – bei Männern <strong>in</strong> mittleren <strong>Führungspositionen</strong> – das Schema ausgeprägt,<br />

solch e<strong>in</strong> Gespür und gewieftes Vorgehen primär Männern zuzutrauen.<br />

Was bei Männern zwar leicht moralisch moniert, aber <strong>in</strong>sgesamt doch bewundert wird,<br />

führt <strong>in</strong> Bezug auf <strong>Frauen</strong> zu e<strong>in</strong>er gänzlich anderen Bewertung. <strong>Frauen</strong>, die das geschilderte<br />

Verhalten zeigen, stoßen auf massive Ablehnung: Das steht e<strong>in</strong>er Frau nicht zu und<br />

nicht gut! Auch und gerade <strong>in</strong> den Führungsetagen der Wirtschaft s<strong>in</strong>d traditionelle Rollenbilder<br />

noch sehr tief und fest verankert. Gleichwohl s<strong>in</strong>d das Selbstbild und die Kulisse<br />

e<strong>in</strong> modernes Rollenverständnis und e<strong>in</strong> emanzipiertes <strong>Frauen</strong>bild. Das gehört zur Political<br />

Correctness.<br />

Gerade dieses Oszillieren von traditionellem Rollenklischee und modernem <strong>Frauen</strong>bild<br />

macht es <strong>Frauen</strong> schwer, <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> zu kommen, Gesten und Regeln sicher zu<br />

deuten, die überkommenen Mechanismen der Macht zu unterlaufen und e<strong>in</strong> neues Rollenverständnis<br />

von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> zu kommunizieren.<br />

„Leistungsvoraussetzungen s<strong>in</strong>d Fachkompetenz, Leistungsbereitschaft, Intelligenz.<br />

Alle Vorstände der Erde, die ich gesehen habe, so 20 bis 30 kenne ich, s<strong>in</strong>d an der Stelle<br />

überdurchschnittlich. Ich habe ke<strong>in</strong>en erlebt, der nicht wirklich schnell Zusammenhänge<br />

begreift. So, was macht dann den Unterschied aus? Ich glaub’, dass sie über die Sachthemen<br />

h<strong>in</strong>aus sehr gut Machtthemen lesen können, auch was ankommt und was nicht,<br />

unabhängig davon, ob’s richtig ist oder nicht. Das können sie sehr gut.“<br />

Strategische flexible Rollenspieler<br />

Vor allem im Top-Management darf man nicht authentisch se<strong>in</strong>, sondern muss strategisch<br />

und gewieft bestimmte Rollen spielen (können). Die eigene Bef<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Situation<br />

ist nicht wichtig, sondern eher h<strong>in</strong>derlich, enttarnt möglicherweise sogar e<strong>in</strong>e Schwäche,<br />

die andere <strong>in</strong> anderen Situationen ausnutzen könnten. Als Top-Manager darf man sich ke<strong>in</strong>e<br />

32 Solche Dist<strong>in</strong>ktion nach oben ist möglicherweise auch Verarbeitung des spürbaren Drucks von oben, auch von<br />

Neid, dass man es (noch) nicht nach oben geschafft hat. Die Haltung von Männern im mittleren (und z. T. im<br />

gehobenen) Management ist, dass sie sich derzeit <strong>in</strong> der (moralisch) besseren Hierarchiestufe bef<strong>in</strong>den.

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