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Frauen in Führungspositionen - Bundesministerium für Familie ...

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Demonstration mit Symbolfunktion, wenn patriarchalische Unternehmensführer just auf<br />

dem Feld der Sozialkompetenz pauschal <strong>für</strong> sich die stärkere Kompetenz reklamieren und<br />

dabei e<strong>in</strong>e selbst- bzw. männerheroische Perspektive zeigen.<br />

„<strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d die schlechteren Teamplayer. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass sie<br />

sehr viel schlechter kommunizieren, auch mit den Männern sehr viel schlechter zusammenarbeiten,<br />

und dass sie sehr viel eher das Gefühl haben, sie s<strong>in</strong>d übergangen worden –<br />

obwohl das häufig gar nicht der Fall ist – und daraus negative Rückschlüsse ableiten und<br />

das sich <strong>in</strong> ihrem Verhalten bemerkbar macht.“<br />

Das Image von Männern <strong>in</strong> Bezug auf <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> – sei es Erfahrung oder<br />

Projektion – ist, dass <strong>Frauen</strong> „eigentlich“ die besseren sozialen Kompetenzen mitbr<strong>in</strong>gen<br />

und besser als Männer führen müssten. Aber <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> stellen <strong>Frauen</strong> ihre<br />

sozialen Kompetenzen zurück, unterdrücken und verschweigen sie <strong>in</strong> der Annahme, das sei<br />

e<strong>in</strong>e Schwäche von ihnen oder das könnte ihnen als Schwäche ausgelegt werden. Denn – so<br />

die Annahme – <strong>Frauen</strong> mit Karriereabsichten glauben ke<strong>in</strong>e Fehler machen zu dürfen, weil<br />

man ihnen Fehler nicht verzeiht. Dies ist nach Erfahrung von konservativen Führungskräften<br />

der auslösende Faktor da<strong>für</strong>, dass genau das e<strong>in</strong>tritt: e<strong>in</strong>e self-fulfill<strong>in</strong>g prophecy. <strong>Frauen</strong><br />

unterdrücken ihre Kompetenzen.<br />

Gleichzeitig – so die Wahrnehmung der Männer – zeigen <strong>Frauen</strong>, die im operativen Geschäft<br />

tätig s<strong>in</strong>d, allzu oft e<strong>in</strong>e Detailversessenheit, die der Sache nicht zuträglich, sondern sogar<br />

sachlich und sozial kontraproduktiv ist. Und <strong>Frauen</strong> zeigen sich une<strong>in</strong>sichtig, gehen ke<strong>in</strong>en<br />

Schritt zurück: Sie halten an ihrer persönlichen Überzeugung fest und versuchen sie unbed<strong>in</strong>gt<br />

durchzusetzen – auch gegen Widerstände des Vorstands. Ihre Überzeugung ist ihnen<br />

wichtiger als die L<strong>in</strong>ie des Unternehmens. Damit erzeugen <strong>Frauen</strong> Reibung, Widerstände,<br />

Konflikte.<br />

„Es gibt höhere Reibungsverluste. Es fängt damit an, dass sehr viel mehr <strong>Frauen</strong> detailversessener<br />

s<strong>in</strong>d. Männer s<strong>in</strong>d eher Generalisten und damit auch – und das ist e<strong>in</strong>e Erfahrung –<br />

Mitarbeitern gegenüber generöser, nach dem Motto, er macht e<strong>in</strong>en Fehler – so what.<br />

Wir haben ihn gesehen, wir haben ihn behoben, Thema durch. Bei sehr vielen <strong>Frauen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> ist typisch das Rumhacken auf Details. Es ist irgendetwas nicht<br />

detailliert entschieden worden – oder obwohl es entschieden wurde, anders umgesetzt<br />

worden – dieses Hacken, Nachhaken bei Details führt zu Stress <strong>in</strong>nerhalb der Arbeitsorganisation<br />

und führt e<strong>in</strong>fach dazu, dass <strong>Frauen</strong> dann auch öfter gegen die Wand laufen, weil<br />

Mitarbeiter e<strong>in</strong>fach streiken und sagen: ,So nicht, mit mir nicht!‘ Und wir haben auch sehr<br />

viel heftigere Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit dem Betriebsrat, wenn <strong>Frauen</strong> im Spiel s<strong>in</strong>d. Also<br />

nicht als Untergebene, sondern als Führungsposition.“<br />

„Die Wirtschaft ist konservativ. Und das heißt, sie kommen sehr viel weiter, wenn sie e<strong>in</strong>en<br />

entsprechenden Kanon anlegen, also der Knigge hilft ihnen deutlich weiter. So! Das müssen<br />

sie als Frau aber auch zulassen. Wenn sie da gleich jemanden rüffeln nach dem Motto,<br />

,Das kann ich auch selbst!‘, das ist nett, aber unklug. Weil ihnen das häufig schnell den Ruf<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e Emanze und nicht kooperativ zu se<strong>in</strong>.“

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