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Frauen in Führungspositionen - Bundesministerium für Familie ...

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I Mit <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong><br />

mache man <strong>in</strong> der Regel die Erfahrung, dass diese<br />

sich als verbissene E<strong>in</strong>zelkämpfer<strong>in</strong>nen gerieren, die die Tugenden der Männer kopieren<br />

und die Männer zu übertreffen versuchen.<br />

I G leichzeitig könnten die <strong>Frauen</strong> nicht vom operativen Geschäft loslassen, seien weiter<br />

die „wertvolle Arbeitsbiene“, könnten nicht gut delegieren und wollten alles selbst<br />

machen. Damit diskreditierten sie sich <strong>für</strong> höhere Aufgaben.<br />

2. Männer mit aufgeschlossener Haltung gegenüber <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong><br />

(primär im mittleren Management): <strong>Frauen</strong> und Männer s<strong>in</strong>d gleichberechtigt und müssten<br />

<strong>in</strong> Führungsetagen der Unternehmen gleich stark vertreten se<strong>in</strong>.<br />

I ABER:<br />

Während <strong>Frauen</strong> im mittleren Management Chancen haben, gelten im Top-<br />

I<br />

I<br />

Management andere Regeln: „Vorstand: Das ist e<strong>in</strong>e andere Sportart.“<br />

Im Top-Management<br />

gehe es e<strong>in</strong>zig um ökonomischen, <strong>in</strong> der Bilanz dokumentierten,<br />

<strong>in</strong> immer kürzeren Intervallen messbaren Erfolg. E<strong>in</strong> Vorstand werde nur daran gemessen.<br />

Alle anderen Qualitäten werden an untergeordnete Ebenen delegiert. Vorstände<br />

müssen der Maxime folgen, möglichst viel aus vorhandenen Ressourcen herauszuholen,<br />

die Effizienz zu steigern, um das Ergebnis zu optimieren. E<strong>in</strong> gnadenloses Auspressen<br />

werde verlangt. Damit sei das Persönlichkeitsprofil def<strong>in</strong>iert: Härte! <strong>Frauen</strong> traue<br />

man diese Härte durchaus zu – aber sie stehe im Widerspruch zum <strong>Frauen</strong>bild <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft (sozial, weich, ganzheitlich, nachhaltig).<br />

E<strong>in</strong>e Frau im Vorstand,<br />

die diese Härte zeige, würde sofort auffallen und kritisch bewertet<br />

werden. Was bei e<strong>in</strong>em Mann <strong>in</strong> dieser Position normal sei, weil man sich daran<br />

gewöhnt habe, gelte bei e<strong>in</strong>er Frau als unpassend, „unweiblich“, „gezwungen männlich“<br />

etc. Solch e<strong>in</strong>e Frau wäre ke<strong>in</strong> positiver Repräsentant des Unternehmens und<br />

würde möglicherweise das Image und die Marke beschädigen.<br />

3. Männer mit <strong>in</strong>dividualistischer Grundhaltung: Es spiele heute überhaupt ke<strong>in</strong>e Rolle<br />

mehr, ob der Kandidat <strong>für</strong> den Posten e<strong>in</strong>es Aufsichtsrats, Vorstands, Direktors, Bereichsleiters<br />

etc. e<strong>in</strong>e Frau oder e<strong>in</strong> Mann sei. Es komme alle<strong>in</strong> auf die Persönlichkeit, die fachliche<br />

Qualifikation und die Kont<strong>in</strong>uität der Berufsbiographie an.<br />

I ABER:<br />

Es gebe zu wenig <strong>Frauen</strong>, die sich <strong>für</strong> <strong>Führungspositionen</strong> bewerben. Das liege<br />

I<br />

daran, dass e<strong>in</strong> Teil der qualifizierten <strong>Frauen</strong> sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Familie</strong> entscheide und e<strong>in</strong>ige<br />

Jahre ganz <strong>für</strong> ihre K<strong>in</strong>der da sei. Damit fehle die notwendige berufliche Kont<strong>in</strong>uität.<br />

Die zunehmende Bedeutung des Faktors<br />

„Authentizität“ ist nach Ansicht dieser Männer<br />

e<strong>in</strong> Grund da<strong>für</strong>, dass <strong>Frauen</strong> nicht häufig(er) <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> kommen, oder<br />

wenn sie solche <strong>in</strong>nehaben, sie dort sehr kritisch wahrgenommen werden: E<strong>in</strong>ige<br />

<strong>Frauen</strong> auf dem Weg nach oben versuchen nach Wahrnehmung der Männer (bewusst<br />

oder vorbewusst), die Rollen der Männer zu spielen, weil dies ihnen erfolgreich<br />

ersche<strong>in</strong>t. In Habitus und Gestus wirken sie damit aber nicht authentisch.<br />

Während das erste Mentalitätsmuster <strong>Frauen</strong> aus Gründen der Systemfunktionalität und<br />

Tradition aus <strong>Führungspositionen</strong> ausschließt, beklagt das zweite Mentalitätsmuster, dass<br />

<strong>Frauen</strong> aufgrund gesellschaftlicher Rollenzuschreibungen <strong>für</strong> das Top-Management nicht<br />

geeignet s<strong>in</strong>d (damit verstärkt dieser Typus diesen Vorbehalt). Das dritte Mentalitätsmuster<br />

zeigt e<strong>in</strong>e vordergründige Gesellschaftsvergessenheit, <strong>in</strong> der behauptet wird, dass das

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