EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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Kanten<br />
Kanten ausgelistet <strong>und</strong> das Angebot im<br />
Bereich thermoplastischer Kanten auf<br />
ABS-Kanten konzentriert.<br />
Verhandlungen liefen<br />
über r<strong>und</strong> sechs Monate<br />
Die ersten Gespräche zwischen Egger<br />
<strong>und</strong> den bisherigen Roma Plastik-Mehrheitseignern,<br />
den Investmentgesellschaften<br />
Turkven Private Equity, Istanbul/Türkei,<br />
<strong>und</strong> Advent International, Bukarest/<br />
Rumänien, waren ab Januar 2010 geführt<br />
worden. Die über das erste Halbjahr laufenden<br />
Verhandlungen führten Mitte Juni<br />
2010 schließlich zur Unterzeichnung der<br />
Übernahmeverträge. Nach Genehmigung<br />
durch die türkischen Wettbewerbsbehörden<br />
wurde der Einstieg der Egger-Gruppe<br />
Ende Juli abgeschlossen. Ansonsten gab<br />
es keine aufschiebenden Bedingungen.<br />
Die Transaktion trat rückwirkend zum 1.<br />
Mai <strong>und</strong> damit zum Beginn des Egger-<br />
Geschäftsjahres 2010/2011 (30. April)<br />
in Kraft.<br />
Egger hält seither 71,5 % an dem türkischen<br />
Kantenhersteller. Der Kaufpreis<br />
für die von Egger erworbenen Anteile<br />
war anfänglich nicht bekannt gegeben<br />
worden; später hatte Egger das Inves-<br />
Die Integration von<br />
Roma Plastik in<br />
die Egger-Gruppe<br />
wird zu weiteren<br />
Verschiebungen in<br />
der Kantenbranche<br />
führen.<br />
(Foto: Surteco)<br />
titionsvolumen für diese Akquisition auf<br />
70 Mio € beziffert. Die verbleibenden<br />
28,5 % werden vom Management des<br />
türkischen Kantenherstellers um die beiden<br />
Unternehmensgründer Aydin Robert<br />
Baler <strong>und</strong> Aslan Mazon sowie von zwei<br />
Alt-Investoren gehalten, die ihre Anteile<br />
nicht an die von Turkven Private Equity<br />
bzw. Advent International kontrollierten<br />
Investmentfonds verkauft hatten. Die<br />
Beteiligung dieser Minderheitseigner<br />
hat sich mit der Transaktion gegenüber<br />
den bisherigen Anteilsverhältnissen<br />
leicht reduziert. Egger kann diese Minderheitsanteile<br />
über eine parallel zu dem<br />
Kaufvertrag unterzeichnete Optionsvereinbarung<br />
mittelfristig ebenfalls erwerben<br />
<strong>und</strong> Roma Plastik damit vollständig<br />
übernehmen. Eine solche Komplettübernahme<br />
könnte ab dem Jahr 2015 zum<br />
Thema werden.<br />
Mit dem als Trade Sale abgewickelten<br />
Verkauf haben sich Turkven Private Equity<br />
<strong>und</strong> Advent International wieder von der<br />
im Oktober 2006 erworbenen Mehrheitsbeteiligung<br />
an Roma Plastik getrennt.<br />
Beide Unternehmen hatten im Rahmen<br />
einer planmäßigen Exit-Strategie bereits<br />
im Verlauf des Jahres 2009 ein Verkaufsdossier<br />
erstellt <strong>und</strong> damit mögliche In-<br />
teressenten kontaktiert. Als Kaufpreis<br />
standen damals r<strong>und</strong> 100 Mio €, bezogen<br />
auf das Gesamtunternehmen, im Raum.<br />
Roma Plastik verzeichnete<br />
kontinuierliches Wachstum<br />
Roma Plastik war im Jahr 1996 gegründet<br />
worden <strong>und</strong> in der Folge relativ schnell<br />
gewachsen. Zur Finanzierung der weiteren<br />
Expansion waren Ende der 90er<br />
Jahre verschiedene türkische Privatinvestoren<br />
bei dem Unternehmen eingestiegen.<br />
Parallel dazu war Roma Plastik<br />
in ein neu errichtetes Werk umgezogen.<br />
In den Jahren 2005 <strong>und</strong> 2006 hatte das<br />
Unternehmen Verkaufsverhandlungen mit<br />
verschiedenen strategischen Investoren<br />
geführt. Aufgr<strong>und</strong> der zu zurückhaltenden<br />
Vorgehensweise dieser Interessenten<br />
erhielten im Oktober 2006 dann aber<br />
die beiden Investmentgesellschaften<br />
den Zuschlag. Dieser Transaktion war<br />
damals ein Unternehmenswert von 56 Mio<br />
€ zugr<strong>und</strong>e gelegt worden. Der Kaufpreis<br />
war zum Teil über langfristige Kredite der<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>und</strong> der Is Bank<br />
finanziert worden.<br />
Roma Plastik betreibt bislang einen Produktionsstandort<br />
in Gebze-Kocaeli, der<br />
bereits in den Jahren vor dem Einstieg<br />
der Egger-Gruppe kontinuierlich ausgebaut<br />
worden war. Im Zusammenhang<br />
mit der Gründung der Roma Deutschland<br />
GmbH, Rheda-Wiedenbrück, im<br />
Verlauf des Jahres 2008 hatte das<br />
Unternehmen den Aufbau eines zweiten<br />
Produktions standorts in Europa<br />
angekündigt, dieses Projekt dann aber<br />
doch nicht weiter konkretisiert. Das<br />
Produktionsprogramm von Roma Plastik<br />
umfasst PVC-, ABS-, PMMA-Kanten,<br />
Kunststoff-/Aluminiumkanten sowie<br />
einschichtige Melaminkanten. Die Fertigung<br />
von PMMA-Kanten war im Jahr<br />
2008 angelaufen. In diesem Bereich<br />
kooperiert das Unternehmen zudem<br />
seit einiger Zeit mit dem spanischen<br />
Handelsunternehmen ServiCanto S.L.,<br />
La Garriga. Darüber hinaus liefert Roma<br />
Plastik EVA-Klebstoffe, lösemittelbasierende<br />
<strong>und</strong> wasserlösliche Klebstoffe.<br />
Im Geschäftsjahr 2006 hatte das Unternehmen<br />
mit r<strong>und</strong> 300 Mitarbeitern einen<br />
Umsatz von r<strong>und</strong> 40 Mio € erwirtschaftet.<br />
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