01.12.2012 Aufrufe

EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

auf 40 % der in Anspruch genommenen<br />

Linien sowie auf einen Teil der aufgelaufenen<br />

Zinsen <strong>und</strong> Gebühren verzichten.<br />

Dieser Forderungsverzicht bezieht sich<br />

nur auf die Verbindlichkeiten der Business<br />

Center Westeuropa <strong>und</strong> Nordamerika in<br />

Höhe von insgesamt 773 Mio €. Dieser<br />

Betrag unterteilt sich in einen syndizierten<br />

Kredit über 437 Mio €, einen syndizierten<br />

KfW-Kredit über 128 Mio €, ein Schuldscheindarlehen<br />

über 155 Mio € sowie<br />

sonstige Verbindlichkeiten über 53 Mio<br />

€. Der Finanzierungskreis Osteuropa,<br />

dessen Verbindlichkeiten sich auf 225<br />

Mio € belaufen, ist dagegen von den laufenden<br />

Verhandlungen ausgenommen.<br />

Die Gläubiger sollen im Mai 2011 zudem<br />

einen zusätzlichen Kreditrahmen über<br />

100 Mio € als erstrangig besichertes<br />

Darlehen („Super Senior“) bereitstellen;<br />

dieses Darlehen soll nach Abschluss der<br />

Kapitalmaßnahmen zur Hälfte wieder zurückgezahlt<br />

werden.<br />

Der Anteil der Altaktionäre soll über einen<br />

massiven Kapitalschnitt auf r<strong>und</strong> 1 % der<br />

Pfleiderer-Aktien zurückgeführt werden.<br />

Über die nachfolgende Barkapitalerhöhung<br />

soll ein Mittelzufluss von r<strong>und</strong> 100<br />

Mio € erreicht werden, von denen 60 Mio €<br />

von den Gläubigern <strong>und</strong> 40 Mio € von den<br />

Pfleiderer-Aktionären bzw. von sonstigen<br />

Dritten erbracht werden sollen. Sollten die<br />

Aktionäre bzw. sonstige Dritte sich nicht<br />

in vollem Umfang an der Kapitalerhöhung<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>special</strong>: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

beteiligen, wird der dadurch ausbleibende<br />

Betrag über einen weiteren, von den<br />

Gläubigern bereitgestellten erstrangigen<br />

Kredit mit einem Volumen von bis zu 40<br />

Mio € ausgeglichen. Entsprechende Zusagen<br />

der Gläubiger liegen bereits vor.<br />

Nach der Kapitalerhöhung werden die<br />

Gläubiger mindestens 80 % am erhöhten<br />

Gr<strong>und</strong>kapital der Pfleiderer AG halten.<br />

Die Aktionäre können ihren durch den<br />

Kapitalschnitt auf 1 % reduzierten Anteil<br />

um bis zu 15 % auf bis zu 16 % steigern,<br />

wenn sie sich über eine Bareinlage von<br />

bis zu 40 Mio € an der Kapitalerhöhung<br />

beteiligen. Die Inhaber der 2007 begebenen<br />

Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen<br />

von 275 Mio € sollen auf<br />

ihre Rechte vollständig verzichten <strong>und</strong> im<br />

Gegenzug mit 4 % am erhöhten Gr<strong>und</strong>kapital<br />

beteiligt werden. Gläubiger, die sich<br />

nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen<br />

wollen, erhalten Optionsanleihen, die unter<br />

bestimmten Bedingungen in Aktien<br />

gewandelt werden können.<br />

Diese Details der finanziellen Restrukturierung<br />

wurden in Verhandlungen zwischen<br />

Pfleiderer <strong>und</strong> dem Verhandlungsausschuss<br />

der Gläubiger festgelegt. Die<br />

daraufhin erstellten vorläufigen Vertragswerke<br />

wurden Ende April im Rahmen eines<br />

„Posting“ an die Gläubiger verschickt. In<br />

Abhängigkeit von Nachforderungen einzelner<br />

Banken oder Gläubiger kann es laut<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Auf der außerordentlichen Hauptversammlung<br />

am 7. April in Berlin musste der Pfleiderer-Vorstand<br />

den beunruhigten Aktionären den vorläufigen<br />

Abschluss für 2010 sowie die geplante<br />

finanzielle Restrukturierung erläutern.<br />

(Foto: Nürnberger Nachrichten)<br />

Pfleiderer noch zu einer Änderung der Vertragsentwürfe<br />

kommen. Nach Zustimmung<br />

der Gläubiger sollen die Verträge bis Mitte<br />

Mai unterzeichnet werden. Die geplante<br />

finanzielle Restrukturierung muss zudem<br />

noch von den Inhabern der Hybridanleihe<br />

<strong>und</strong> den Aktionären genehmigt werden.<br />

Die Aktionäre sollen in einer weiteren,<br />

voraussichtlich in der zweiten Julihälfte<br />

stattfindenden außerordentlichen Hauptversammlung<br />

über das Konzept abstimmen.<br />

Verzögerungen bei der Umsetzung, beispielsweise<br />

durch Anfechtungsklagen der<br />

Altaktionäre, die durch den vorgesehenen<br />

Kapitalschnitt weitere Kapitalverluste hinnehmen<br />

müssten, können die Sanierung<br />

allerdings gefährden. Die Zustimmung der<br />

Gläubiger zu dem Restrukturierungsplan<br />

gilt dagegen als weniger problematisch.<br />

Entsprechende Zusagen lagen bereits<br />

auf der außerordentlichen Hauptversammlung<br />

vor; wenig später hat auch<br />

der Verhandlungsschluss der Gläubiger<br />

dem Konzept zugestimmt. Nach Aussage<br />

von Overdiek kann bei einem Scheitern<br />

der finanziellen Restrukturierung ein<br />

Insolvenzantrag nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!