EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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auf 40 % der in Anspruch genommenen<br />
Linien sowie auf einen Teil der aufgelaufenen<br />
Zinsen <strong>und</strong> Gebühren verzichten.<br />
Dieser Forderungsverzicht bezieht sich<br />
nur auf die Verbindlichkeiten der Business<br />
Center Westeuropa <strong>und</strong> Nordamerika in<br />
Höhe von insgesamt 773 Mio €. Dieser<br />
Betrag unterteilt sich in einen syndizierten<br />
Kredit über 437 Mio €, einen syndizierten<br />
KfW-Kredit über 128 Mio €, ein Schuldscheindarlehen<br />
über 155 Mio € sowie<br />
sonstige Verbindlichkeiten über 53 Mio<br />
€. Der Finanzierungskreis Osteuropa,<br />
dessen Verbindlichkeiten sich auf 225<br />
Mio € belaufen, ist dagegen von den laufenden<br />
Verhandlungen ausgenommen.<br />
Die Gläubiger sollen im Mai 2011 zudem<br />
einen zusätzlichen Kreditrahmen über<br />
100 Mio € als erstrangig besichertes<br />
Darlehen („Super Senior“) bereitstellen;<br />
dieses Darlehen soll nach Abschluss der<br />
Kapitalmaßnahmen zur Hälfte wieder zurückgezahlt<br />
werden.<br />
Der Anteil der Altaktionäre soll über einen<br />
massiven Kapitalschnitt auf r<strong>und</strong> 1 % der<br />
Pfleiderer-Aktien zurückgeführt werden.<br />
Über die nachfolgende Barkapitalerhöhung<br />
soll ein Mittelzufluss von r<strong>und</strong> 100<br />
Mio € erreicht werden, von denen 60 Mio €<br />
von den Gläubigern <strong>und</strong> 40 Mio € von den<br />
Pfleiderer-Aktionären bzw. von sonstigen<br />
Dritten erbracht werden sollen. Sollten die<br />
Aktionäre bzw. sonstige Dritte sich nicht<br />
in vollem Umfang an der Kapitalerhöhung<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>special</strong>: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
beteiligen, wird der dadurch ausbleibende<br />
Betrag über einen weiteren, von den<br />
Gläubigern bereitgestellten erstrangigen<br />
Kredit mit einem Volumen von bis zu 40<br />
Mio € ausgeglichen. Entsprechende Zusagen<br />
der Gläubiger liegen bereits vor.<br />
Nach der Kapitalerhöhung werden die<br />
Gläubiger mindestens 80 % am erhöhten<br />
Gr<strong>und</strong>kapital der Pfleiderer AG halten.<br />
Die Aktionäre können ihren durch den<br />
Kapitalschnitt auf 1 % reduzierten Anteil<br />
um bis zu 15 % auf bis zu 16 % steigern,<br />
wenn sie sich über eine Bareinlage von<br />
bis zu 40 Mio € an der Kapitalerhöhung<br />
beteiligen. Die Inhaber der 2007 begebenen<br />
Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen<br />
von 275 Mio € sollen auf<br />
ihre Rechte vollständig verzichten <strong>und</strong> im<br />
Gegenzug mit 4 % am erhöhten Gr<strong>und</strong>kapital<br />
beteiligt werden. Gläubiger, die sich<br />
nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen<br />
wollen, erhalten Optionsanleihen, die unter<br />
bestimmten Bedingungen in Aktien<br />
gewandelt werden können.<br />
Diese Details der finanziellen Restrukturierung<br />
wurden in Verhandlungen zwischen<br />
Pfleiderer <strong>und</strong> dem Verhandlungsausschuss<br />
der Gläubiger festgelegt. Die<br />
daraufhin erstellten vorläufigen Vertragswerke<br />
wurden Ende April im Rahmen eines<br />
„Posting“ an die Gläubiger verschickt. In<br />
Abhängigkeit von Nachforderungen einzelner<br />
Banken oder Gläubiger kann es laut<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Auf der außerordentlichen Hauptversammlung<br />
am 7. April in Berlin musste der Pfleiderer-Vorstand<br />
den beunruhigten Aktionären den vorläufigen<br />
Abschluss für 2010 sowie die geplante<br />
finanzielle Restrukturierung erläutern.<br />
(Foto: Nürnberger Nachrichten)<br />
Pfleiderer noch zu einer Änderung der Vertragsentwürfe<br />
kommen. Nach Zustimmung<br />
der Gläubiger sollen die Verträge bis Mitte<br />
Mai unterzeichnet werden. Die geplante<br />
finanzielle Restrukturierung muss zudem<br />
noch von den Inhabern der Hybridanleihe<br />
<strong>und</strong> den Aktionären genehmigt werden.<br />
Die Aktionäre sollen in einer weiteren,<br />
voraussichtlich in der zweiten Julihälfte<br />
stattfindenden außerordentlichen Hauptversammlung<br />
über das Konzept abstimmen.<br />
Verzögerungen bei der Umsetzung, beispielsweise<br />
durch Anfechtungsklagen der<br />
Altaktionäre, die durch den vorgesehenen<br />
Kapitalschnitt weitere Kapitalverluste hinnehmen<br />
müssten, können die Sanierung<br />
allerdings gefährden. Die Zustimmung der<br />
Gläubiger zu dem Restrukturierungsplan<br />
gilt dagegen als weniger problematisch.<br />
Entsprechende Zusagen lagen bereits<br />
auf der außerordentlichen Hauptversammlung<br />
vor; wenig später hat auch<br />
der Verhandlungsschluss der Gläubiger<br />
dem Konzept zugestimmt. Nach Aussage<br />
von Overdiek kann bei einem Scheitern<br />
der finanziellen Restrukturierung ein<br />
Insolvenzantrag nicht ausgeschlossen<br />
werden.<br />
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