EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

Im März 2010 hat Fibraplac den Bau eines
zweiten Holzwerkstoffstandorts angekündigt.
Bislang produziert das Unternehmen Spanplatten
und MDF im Werk Glorinha.
(Foto: Siempelkamp)
bei Siempelkamp und bei der Pallmann
Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Zweibrücken,
bestellt.
Konsolidierungsprozess
in Brasilien setzt sich fort
Der im Vergleich zu den benachbarten Ländern
deutlich stärkere Kapazitätsausbau in
der brasilianischen Holzwerkstoffindustrie
wird zudem zu weiteren Marktanteilsverschiebungen
zwischen den einzelnen Unternehmen
führen. Insbesondere Duratex
und Arauco, die ihre Produktionskapazitäten
bereits in den letzten Jahren durch
verschiedene Investitionen und Akquisitionen
deutlich ausgebaut haben, haben
bereits weitere Projekte angekündigt.
Beide Unternehmen bemühen sich dabei
in immer stärkerem Umfang um eine vertikale
Integration ihrer Aktivitäten.
Duratex hat seine Holzversorgung durch
den Kauf zusätzlicher Waldflächen weiter
abgesichert. Im zweiten Quartal 2010
hat das Unternehmen darüber hinaus am
Standort Agudos eine neue Leimfabrik in
Betrieb genommen, die auf eine Jahreskapazität
von 126.000 t Formaldehyd
und 180.000 t Leim-/Imprägnierharze
ausgelegt ist. Duratex produziert dort
Harnstoff-Formaldehyd- und Melamin-
Formaldehydharze zum Einsatz in der
MDF/HDF-, Spanplattenproduktion und
in der Imprägnierung, die in den Duratex-
Werken Agudos und Botucatu verarbeitet
werden. Das Unternehmen betreibt zudem
eine kleinere, auf eine Jahreskapazität
von 36.000 t ausgelegte Leimfabrik am
Standort Itapetininga, die Leimharze und
UF/MF-Imprägierharze für das am gleichen
Standort laufende Spanplattenwerk
herstellt. Duratex baut zudem auch seine
Weiterverarbeitungskapazitäten kontinuierlich
aus; zuletzt hat das Unternehmen so
in mehrere Kurztaktpressen und Imprägnierkanäle
investiert.
Arauco hat mit der im April 2010 vereinbarten
Übernahme aller Anteile an dem
EUWID Holz special: Holzwerkstoffe & Oberflächen
zuvor gemeinsam mit der Dynea International
Oy, Helsinki/Finnland, geführten Joint
Venture-Unternehmen Dynea Brasil S.A.,
Araucária/Paraná, ebenfalls im Bereich
Leimharze und Imprägnierung investiert.
Die frühere Dynea Brasil-Leimfabrik in
Araucaria ist auf eine Gesamtkapazität
von 150.000 t/Jahr Harnstoff-Formaldehyd,
Melamin-Formaldehyd- und Phenol-
Formaldehydharzen ausgelegt. Die vorgeschaltete
Formaldehydanlage kann bis
zu 113.000 t Formaldehyd produzieren.
An einem zweiten Produktionsstandort in
Curitiba betreibt das frühere Joint Venture-
Unternehmen einen Imprägnierkanal mit
einer Jahreskapazität von 45 Mio m² Melaminfilmen.
Mit der im Verlauf der vergangenen
Monate abgeschlossenen Bestellung
von zwei Imprägnierkanälen für das Werk
in Curitiba und einen Standort in Chile wird
Arauco seine Produktionskapazitäten für
Melaminfilme weiter ausbauen.
Berneck und Fibraplac wollen zusätzlich
zu dem bereits laufenden bzw. geplanten
Aufbau eines jeweils zweiten Produktionsstandorts
ebenfalls in die Weiterverarbeitung
investieren. Mit dem Bau eines Sägewerkes
in Curitibanos forciert Berneck
seine Rückwärtsintegration. Das Unternehmen
hat zudem angekündigt, auch über
Akquisitionen oder Kooperationen weiter
wachsen zu wollen. Berneck hatte sich im
Verlauf des Jahres 2009 bereits an den
Verhandlungen zum Verkauf der zuvor zur
Sonae Industria SGPS S.A., Maia/Portu-
Holzwerkstoffe
gal, gehörenden Tafisa Brasil S.A., Pién/
Brasilien, beteiligt.
Sonae Industria hatte ursprünglich geplant,
das mit zwei MDF/HDF-Anlagen
und einer Spanplattenlinie auf eine Gesamtkapazität
von rund 650.000 m³/
Jahr ausgelegte Werk Pién in ein Gemeinschaftsunternehmen
mit Masisa zu
überführen. Diese Verhandlungen waren
allerdings im Sommer 2008 gescheitert.
In der Folge hatte Sonae Industria seine
Brasilien-Aktivitäten zum Verkauf gestellt
und im August 2009 eine Einigung mit
Arauco erzielt. Arauco hat damit bereits
seine zweite größere Akquisition im
Holzwerkstoffbereich abgeschlossen;
im März 2005 hatte das Unternehmen
die Holzwerkstoffaktivitäten der Louis
Dreyfus-Gruppe in Brasilien und Argentinien
übernommen.
Im Verlauf des Jahres 2009 waren zudem
Duratex und Satipel in einem Unternehmen
zusammengeführt worden. Die durch die
Fusion entstandene neue Duratex S.A.
verfügt derzeit über eine Gesamtkapazität
von rund 3,9 Mio m³/Jahr und bezeichnet
sich damit als größten Holzwerkstoffhersteller
in Südamerika. Weltweit sieht sich
das Unternehmen auf Platz acht. Mit dem
angekündigten Bau von zwei weiteren
MDF/HDF-Werken will Duratex seine Holzwerkstoffkapazitäten
bis Ende 2012 auf
4,5 Mio m³/Jahr und im Verlauf des Jahres
2014 auf 5,3 Mio m³ steigern.
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