EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

Für den Einstieg ins MDF/HDF-Geschäft
benötigte Pfleiderer mehrere Anläufe.
Die im Herbst 1999 abgeschlossene 50
%-Beteiligung an der MDF Hallein GmbH &
Co. KG, Hallein/Österreich, wurde bereits
im September 2001 wieder abgestoßen.
Mitte November 2004 wurde das MDF-
Werk Nidda der insolventen Hornitex-
Gruppe im Rahmen einer übertragenden
Sanierung übernommen. Die erste eigene
Investition im MDF/HDF-Bereich war der
Bau eines Werkes an dem polnischen
Standort Grajewo, das nach der ursprünglichen
Planung mit zwei parallel laufenden
Produktionslinien sowohl MDF als auch
HDF herstellen sollte. Diese Konzeption
wurde im November 2005 allerdings wieder
aufgegeben. Die in der Folge über
die Pfleiderer MDF Sp.zo.o. errichtete
und auf die Produktion von Dünnplatten
ausgelegte Anlage wurde im Juli 2007
in Betrieb genommen, hatte in der Folge
allerdings mit Anlaufproblemen und Absatzschwierigkeiten
zu kämpfen. Das im
September 2007 gestartete Projekt für
den Bau eines MDF-Werkes in Novgorod
musste im Verlauf des Jahres 2009 wieder
gestoppt werden.
Eine geografische Expansion sollte
über den Ende der 90er Jahre erfolgten
Einstieg bei zwei polnischen Spanplattenherstellern,
die im November 2005
abgeschlossene Übernahme der Holzwerkstoffaktivitäten
der Kunz-Holding
GmbH & Co. KG, Unterensingen, sowie
durch jeweils nachfolgende eigene Investitionen
erreicht werden. Im September
2006 hatte Pfleiderer zudem letztendlich
ergebnislos auch für die Spanplatten-
und MDF-Aktivitäten der Georgia-Pacific
Corp., Atlanta/Georgia, geboten. Im Mai
2007 konnten nach langwierigen Verhandlungen,
die unter anderem durch
konkurrierende Angebote der Kronospan-
Gruppe erschwert worden waren, die
verbleibenden Anteile an der Pfleiderer
Prospan S.A., Wieruszów/Polen, übernommen
werden.
Kurz zuvor hatte Pfleiderer über umfangreiche
Aktienkäufe im März 2007 die
Akquisition des zuvor börsennotierten
Laminatbodenherstellers Pergo AB, Trelleborg/Schweden,
abgeschlossen und
war damit wieder in das Laminatbodengeschäft
eingestiegen. Pfleiderer hatte
EUWID Holz special: Holzwerkstoffe & Oberflächen
Mit der im Juli 2007
erfolgten Inbetriebnahme
der Dünnplattenanlage
im Werk
Grajewo hat Pfleiderer
die erste eigene
MDF-Investition
abgeschlossen.
(Foto: Siempelkamp)
in den 90er Jahren in Gütersloh bereits
Laminatboden produziert, diese Aktivitäten
dann aber nach wenigen Jahren
wieder eingestellt. In der Folge war die
Profilierungsanlage an den polnischen
Standort Wieruszów verlagert worden,
wo sie allerdings auch nur über einen
begrenzten Zeitraum produziert hatte.
Mit der im Januar 2006 abgeschlossenen
vollständigen Übernahme des polnischen
Leimharzherstellers Silekol Sp.z o.o.,
Kedzierzyn-Kozle, hatte Pfleiderer auch
in vorgelagerte Produktionsbereiche investiert.
Zuvor war das Produktionsprogramm
von Pfleiderer bereits im Zuge
der Kunz-Transaktion auf Leim-/Imprägnierharze
und Melaminfilme ausgeweitet
worden.
Die Expansion in neue Produktbereiche
und Märkte sollte mit weiteren Investitionsprojekten
an verschiedenen Standorten
auch in den folgenden Jahren weiter
fortgesetzt werden. Im Zusammenhang
mit den Planungen für das neue MDF-
Werk in Russland hatte Pfleiderer damals
Holzwerkstoffe
mehrfach angekündigt, pro Jahr eine neue
Holzwerkstoffanlage neu errichten oder
übernehmen zu wollen.
Investitionspläne
wurden gestoppt
Diese ehrgeizigen Investitionspläne mussten
dann allerdings in schneller Folge wieder
nach unten korrigiert werden. Bereits
bei den im Verlauf des Jahres 2008 gestarteten
Projekten zum Bau des neuen MDF-
Werkes in Novgorod und zur Verlagerung
einer MDF/HDF-Anlage von dem kanadischen
Standort La Baie/Québec in das
im August 2008 von der ATC Panels Inc.,
Morrisville/North Carolina, übernommene
Spanplattenwerk Moncure/North Carolina,
kam es zu größeren Verzögerungen und
Budgetüberschreitungen.
Im November 2008 wurden schließlich die
zu diesem Zeitpunkt noch verfolgten Pläne
zur Übernahme von Unternehmen bzw.
zum Aufbau neuer Kapazitäten zurückgestellt.
Während in den vorangegangenen
Jahren jeweils bis zu 200 Mio € für den
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