EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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Rohmelamin<br />
Jahren ein Mindestimportpreis von 1.153<br />
€/t cif gelten. Im einzelnen handelt es<br />
sich um die Unternehmen Sichuan Golden<br />
Elephant Chemical Industry Group Co.<br />
Ltd. (mit dem verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />
Sichuan Jade Elephant Melamine S&T<br />
Co. Ltd.), Shandong Liaherd Chemical<br />
Industry Co. Ltd. (mit den verb<strong>und</strong>enen<br />
Unternehmen Shandong Lianhe Fengyuan<br />
Chemical Industry Co. Ltd. <strong>und</strong><br />
Yiyuan Lianhe Fertilizer Co. Ltd.) sowie<br />
Henan Junhua Chemical Company Ltd.<br />
(mit dem verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />
Haohua-Junhua Group Zhengyang Chemical<br />
Co. Ltd.). Für diese Unternehmen<br />
waren in der vorläufigen Regelung separate<br />
Zollsätze zwischen 44,9 % <strong>und</strong> 49<br />
%, jeweils bezogen auf den unverzollten<br />
cif-Nettopreis frei EU-Grenze, festgelegt<br />
worden. Bei allen anderen chinesischen<br />
Rohmelaminherstellern, für die bislang ein<br />
vorläufiger Antidumpingzoll von 65,2 %<br />
gilt, sollen ab Mitte Mai weitere 415 €/t<br />
aufgeschlagen werden, wodurch sich für<br />
diese Lieferungen ein Mindestimportpreis<br />
von 1.568 €/t cif ergibt.<br />
Diese Regelung wurde auf einer Sitzung<br />
des Antidumping-Ausschusses der EU<br />
am 31. März vorgeschlagen <strong>und</strong> zur Abstimmung<br />
gestellt. Dabei haben mehr<br />
Mitgliedsländer gegen diesen Vorschlag<br />
gestimmt als dafür; eine noch größere Anzahl<br />
von Ländern hat sich allerdings ihrer<br />
Stimme enthalten. Deutschland gehörte<br />
zu den Befürwortern; Österreich hat sich<br />
enthalten. Gemäß den Abstimmungsregeln<br />
in der EU werden Abwesenheiten<br />
oder Enthaltungen als Zustimmung gewertet,<br />
so dass der Vorschlag angenommen<br />
wurde.<br />
Die EU-Kommission strebt seither eine<br />
möglichst zügige Beschlussfassung an.<br />
Der in relativ kurzen Abständen tagende<br />
Ausschuss der Ständigen Vertreter der<br />
Mitgliedstaaten (Comité des représentants<br />
permanents COREPER), ein Hilfsorgan<br />
des Rates der Europäischen Union,<br />
sollte in seiner nächsten Sitzung am 6.<br />
Mai über die geplante Antidumpingregelung<br />
abstimmen. Die EU-Kommission hat<br />
dabei eine Abstimmung ohne nochmalige<br />
Diskussion geplant. Das Ergebnis<br />
lag bei Redaktionsschluss des <strong>EUWID</strong><br />
<strong>Holz</strong> <strong>special</strong> noch nicht vor. Bei einer<br />
erneuten positiven Entscheidung muss<br />
die vorgeschlagene Antidumpingregelung<br />
noch durch den EU-Rat genehmigt<br />
werden, bevor sie voraussichtlich Mitte<br />
Mai im EU-Amtsblatt veröffentlicht wird<br />
<strong>und</strong> damit in Kraft treten kann. Die end-<br />
Situation on melamine market turned in first quarter<br />
The European raw melamine market has been through some unsettled times in the<br />
last two years. The slump in raw melamine prices in the first half-year 2009 was followed<br />
by a consistently upward trend in the fourth quarter of 2010 and then even increased<br />
at the beginning of 2011. The price trend then turned aro<strong>und</strong> again later on<br />
in the first quarter. This marked the end of the persistent upward trend in prices over<br />
six consecutive quarters, in which contractual prices for raw melamine doubled.<br />
The marked changes in prices in the last few quarters are mainly attributable to the<br />
heavy fluctuations in the availability of raw melamine. Last year’s supply fell well<br />
short of the expectations. Deliveries from the two new plants in Qatar and Trinidad &<br />
Tobago were delayed on several occasions. Parallel to this, production was repeatedly<br />
interrupted in European raw melamine plants as well last year to the extent that<br />
manufacturers’ and converters’ previously heavily run-down stocks were unable to<br />
be replenished throughout that year. The shortfall was unable to be compensated<br />
for by greater imports from China. These deliveries had already been falling at an<br />
increasing rate in 2009 and largely dried up completely when antidumping duty was<br />
introduced. The loss in output in Europe and the lack of alternative supply sources<br />
on overseas markets combined with relatively heavy demand from European converters<br />
led to major bottlenecks in November and the first half of December. The<br />
supply of raw melamine in Europe then rose again consistently during the course of<br />
the first quarter, due partly to the growing imports and partly to European manufacturers’<br />
largely <strong>und</strong>isrupted production operations.<br />
gültige Regelung würde dann über fünf<br />
Jahre laufen.<br />
Mehrere Verbände hatten<br />
Einwände vorgebracht<br />
Im Verlauf der letzten Monate hatten sich<br />
verschiedene Unternehmen der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />
sowie in der Folge auch<br />
die European Panel Federation (EPF),<br />
Brüssel, <strong>und</strong> der Verband der Deutschen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie (VHI), Gießen, gegen<br />
die Fortführung der Antidumpingzölle<br />
für Rohmelaminimporte aus China<br />
ausgesprochen. Die beiden Branchenverbände<br />
hatten Anfang Januar bei der<br />
EU-Kommission einen entsprechenden<br />
Einspruch eingereicht <strong>und</strong> in der Folge<br />
auch schriftliche Stellungnahmen abgegeben.<br />
Parallel dazu hatte der VHI das<br />
B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium (BMWi) um<br />
Unterstützung gebeten. Mitte Februar<br />
kam es in Brüssel zu einer Anhörung, bei<br />
der die Verbände mit Hilfe von <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />
<strong>und</strong> Harzherstellern auch konkrete<br />
Kalkulationsbeispiele vorgelegt haben.<br />
Die Fachgruppe Dekorative Schichtstoffplatten<br />
(DKS), Frankfurt/Main, hat in einer<br />
am 14. März 2011 veröffentlichten Stellungnahme<br />
die von der EU-Kommission<br />
verhängten vorläufigen Antidumpingzölle<br />
ebenfalls kritisiert. Wie die EPF vertrat die<br />
Fachgruppe dabei die Auffassung, dass<br />
diese Antidumpingzölle die von den europäischen<br />
Rohmelaminanbietern im vierten<br />
Quartal 2010 <strong>und</strong> im ersten Quartal<br />
durchgesetzten starken Preisanhebungen<br />
erst ermöglicht haben.<br />
Dadurch hätte sich die Ertragssituation<br />
der Verarbeiter weiter verschlechtert,<br />
was mittelfristig zu einer Verlagerung<br />
von Imprägnier- <strong>und</strong> Beschichtungskapazitäten<br />
in Regionen außerhalb der EU<br />
führen könnte. Die Einwände der verschiedenen<br />
Branchenverbände wurden von<br />
der EU-Kommission bzw. vom Antidumpingausschuss<br />
allerdings nicht in dem<br />
gewünschten Umfang berücksichtigt.<br />
Die <strong>Holz</strong>werkstoffverbände wollen jetzt<br />
versuchen, die COREPER-Mitglieder zu<br />
einer Ablehnung der vorgeschlagenen<br />
Antidumpingregelung zu bewegen.<br />
Neben verschiedenen inhaltlichen Punkten<br />
kritisieren die Rohmelaminverarbeiter<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>special</strong>: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen