EUWID Holz special - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

Holzwerkstoffe
Jahr. Derzeit wird mit einer jährlichen Kapazität
von 100.000 m³ produziert; im
kommenden Jahr soll wieder ein Produktionsvolumen
etwa 130.000 m³ erreicht
werden. Das Produktionsprogramm des
Unternehmens wird derzeit auf Sortimente
für den Baubereich konzentriert; die Produktion
von Möbelplatten wurde dagegen
zurückgefahren.
Wären die beiden Byggelit-Werke im Zuge
des Konkursverfahrens endgültig stillgelegt
worden, hätte es in Schweden mit
der Swedspan Sweden AB, Hultsfred, nur
noch ein Spanplattenwerk gegeben. Die
Kapazität dieses Werkes soll mit der über
den Jahreswechsel 2010/2011 erfolgten
Verlängerung der kontinuierlichen Presse
und der im Sommer 2011 vorgesehenen
Installation einer neuen Energieanlage von
bislang rund 400.000 m³/Jahr um rund
50 % auf 600.000 m³ gesteigert werden.
Ende der 90er Jahre gab es in Schweden
dagegen noch sechs Spanplattenwerke,
von denen fünf Byggelit zugeordnet waren.
In Mitteleuropa sind über
2 Mio m³/Jahr weggefallen
Mit den im November 2010 bekannt gegebenen
und inzwischen größtenteils umgesetzten
Desinvestitionen haben sich die
Holzwerkstoffkapazitäten in Mitteleuropa
innerhalb kurzer Zeit um insgesamt rund
2,1 Mio m³/Jahr reduziert. Kronospan
Bischweier hatte in dem Ende Dezember
stillgelegten Spanplattenwerk Bischweier
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zuletzt eine technische Kapazität von rund
800.000 m³/Jahr erreicht. Das von der
Pfleiderer AG, Neumarkt, Ende Januar
abgestellte Spanplattenwerk in Ebersdorf-
Friesau war auf rund 530.000 m³/Jahr ausgelegt.
Mit dem Pfleiderer-Werk Gschwend
ist eine Kapazität von rund 300.000 m³/
Jahr weggefallen. Im Januar 2011 hat die
Krono-Gruppe Schweiz das ungarische
Werk Vasarosnamény stillgelegt, in dem
bis zu 330.000 m³/Jahr produziert werden
konnten. Das MDF-Werk Nidda, das Ende
Juni aus der Produktion gehen soll, erreicht
nach den im Jahr 2008 vorgenommenen
Erweiterungsinvestitionen eine Jahreskapazität
von rund 170.000 m³.
Die bei Spanplatten anfänglich relativ
deutlichen Effekte dieser Desinvestitionen
scheinen inzwischen allerdings wieder
auszulaufen. Der damit wieder zunehmende
Mengendruck hat im Verlauf des
Frühjahrs bei verschiedenen Herstellern
zu Absatzproblemen und einem stärkeren
Lageraufbau geführt. In der Folge sind in
den betroffenen Werken wieder kurzzeitige
Produktionsstillstände geplant.
Die anstehende Stilllegung des MDF-Werkes
Nidda wird auf den mitteleuropäischen
Märkten dagegen kaum zu spüren sein. Die
MDF/HDF-Hersteller produzieren bereits
seit dem vergangenen Jahr mit reduzierter
Leistung; darüber hinaus haben einzelne
Unternehmen ihre Produktion über einen
längeren Zeitraum regelmäßig abgestellt.
Vor dem Hintergrund der in den meisten
Die Kronospan-Gruppe hat die Holzvorräte
des Ende Februar 2011 geschlossenen Spanplattenwerkes
Bischweier bis April an andere
Holzwerkstoffhersteller verkauft.
(Foto: EUWID)
Regionen wieder verbesserten Holzversorgung
wurden diese regelmäßigen Abstellungen,
die sich zumeist über eine Woche pro
Monat erstreckten, inzwischen allerdings
wieder zurückgenommen. In Verbindung
mit der in den meisten Absatzsegmenten
auch weiterhin als zu schwach bezeichneten
Nachfrage sind die europäischen
MDF/HDF-Märkte dadurch in der letzten
Zeit wieder stärker unter Druck geraten.
Werk Bischweier wurde
Ende Februar geschlossen
Die Kronospan-Gruppe hatte die Stilllegung
des im Jahr 2001 übernommenen
und in den folgenden Jahren grundlegend
modernisierten Spanplattenwerkes Bischweier
am 11. und 12. November 2010
angekündigt. Die Desinvestition wurde mit
der anhaltenden Verlustsituation begründet.
Im Verlauf der letzten Jahre hätten
sich die Holzkosten am Standort Bischweier
verdreifacht; die Stromkosten hätten
sich im gleichen Zeitraum verdoppelt.
Diese Kostensteigerungen konnten laut
Kronospan nicht weitergegeben werden.
Das Unternehmen hatte im Verlauf des
zweiten Halbjahrs 2010 zwar versucht,
deutliche Preisanhebungen durchzusetzen,
dadurch aber in größerem Umfang
Aufträge verloren. Laut Kronospan hatte
zudem die direkte und indirekte Abhängigkeit
von einem nicht näher bezeichneten
Großkunden zu den wirtschaftlichen
Problemen beigetragen. Nach unbestätigten
Informationen war zuletzt mehr
als die Hälfte des Absatzes des Werkes
Bischweier auf Ikea-Lieferanten entfallen,
bei denen Preisanhebungen nur schwer
durchzusetzen waren. Parallel dazu hatte
Kronospan im Verlauf des letzten Jahres
auch die Beschichtungsaktivitäten immer
weiter zurückgefahren; zuletzt lag der Beschichtungsanteil
nur noch bei rund 30 %.
Der Holzeinkauf für das Werk Bischweier
wurde Mitte Dezember eingestellt; am 20.
Dezember wurde die Produktion stillge-
EUWID Holz special: Holzwerkstoffe & Oberflächen