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Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

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ereits seit zwei Jahrzehnten geführten Debatten um das Verhältnis von Jugend- und<br />

Drogenhilfe dahingehend Früchte, als sich Kooperationen zwischen Jugend- und Drogenhilfeträgern<br />

entwickeln, intensivieren und auf eine verbindliche bzw. vertragliche Grundlage<br />

gestellt werden (z.B. Seehaus-Beratung/Hamburg).<br />

Die Psychiatrie/Kinder- und Jugendpsychiatrie hat mit Blick auf junge CannabiskonsumentInnen<br />

eine wichtige Rolle bei der Schaffung zielgruppenspezifischer Angebote und<br />

Einrichtungen übernommen. Diese Rolle wird sowohl durch eigene Einrichtungen und<br />

Angebote als auch verstärkte Kooperationen mit Trägern und Einrichtungen der Sucht-<br />

und Drogenhilfe (z.B. Bonn, Essen, Seehaus-Beratung/Hamburg, Leipzig) ausgefüllt. Bedeutsam<br />

ist diese Entwicklung sowohl hinsichtlich der Zugangswege (u.a. niedergelassene<br />

Ärzte) als auch hinsichtlich einer multiprofessionell gestützten Diagnostik und Behandlung.<br />

Schließlich ist unter strukturellen Gesichtpunkten eine eigenständige Suchtprävention in<br />

Zuständigkeit des Bildungsbereichs hervorzuheben (z.B. Bremen). Die abgestimmte Entwicklung<br />

von Richtlinien und (erzieherischen) Handlungskonzepten im schulischen Bereich<br />

aus einer (zuständigen) Hand kann dazu beitragen, die vielerorts (noch) bestehenden<br />

Gräben zwischen primärpräventiven Aktivitäten und sekundärpräventiven Interventionen<br />

zu schließen.<br />

3.2.2 Zielgruppenerreichung, Zugang, Vermittlungswege<br />

Die ausgewählten 24 Projekte haben im Jahr 2005 mit ihrem Angebot ca. 5.100 junge<br />

CannabiskonsumentInnen (bis 27 Jahre) erreicht. Mit durchschnittlich 221 KlientInnen<br />

haben diese Projekte deutlich mehr CannabiskonsumentInnen erreicht als die Projekte der<br />

Breitenerhebung.<br />

Zwei Drittel der Projekte geben an, sowohl GelegenheitskonsumentInnen 14 als auch KonsumentInnen<br />

mit einem schädlichen Gebrauch bzw. einem Abhängigkeitssyndrom zu erreichen.<br />

Die anderen Einrichtungen erreichen vor allem Personen der Zielgruppe, bei denen<br />

bereits ein schädlicher Gebrauch bzw. eine Cannabisabhängigkeit vorliegt (z.B. Drogenambulanz<br />

am UKE/HH, Therapieladen/Berlin, Leipzig) 15 . Die Projekte berichten über<br />

einen Zusammenhang zwischen Zugangsweg, Alter der KonsumentInnen und der Schwere<br />

der suchtbezogenen Problemlagen. So dürften unter jüngeren KlientInnen (bis zum<br />

18. Lebensjahr), die im Elternhaus, der Schule oder polizeilich auffällig geworden sind<br />

(z.B. FreD), deutlich mehr GelegenheitskonsumentInnen vorkommen als unter älteren<br />

KonsumentInnen (bis zum 27. Lebensjahr), die als Selbstmelder oder über Auflagen der<br />

Justiz Zugang zu den Projekten finden. Projekte, die ein(en) Behandlungsangebot bzw. -<br />

auftrag haben, erreichen mehrheitlich Personen mit schädlichem Gebrauch bzw. einer<br />

Cannabisabhängigkeit.<br />

Unter einer genderbezogenen Perspektive weisen die meisten Projekte darauf hin, dass es<br />

sich bei ihren KlientInnen überwiegend um junge männliche Personen handelt. Neben<br />

14 Gelegenheitskonsum steht hier für einen Cannabiskonsum ohne weitere Probleme. Darunter fallen Personen mit einem<br />

Probier- und Experimentierkonsum ebenso wie Personen mit Gelegenheits- und einem Gewohnheitskonsum ohne<br />

weitere Probleme (vgl. Kleiber et al., o.A.). Diese Personengruppe soll abgehoben werden von Personen bei denen<br />

der Cannabiskonsum mit z.T. erheblichen psychischen und sozialen Problemen einhergeht und nach ICD-10 als psychische<br />

Störung diagnostiziert werden kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den Angaben der meisten<br />

Projekte um eine generalisierte Einschätzung handelt.<br />

15 Wenn nachfolgend aus den 24 Projekten Beispiele genannt werden, werden jeweils die Standorte angegeben. Wenn<br />

auf einen Standort mehrere Projekte entfallen, wird zusätzlich der Name des Projekts genannt.<br />

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