02.12.2012 Aufrufe

Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sequenzen für eine bedarfsgerechte (Weiter-)Entwicklung des Angebots für junge CannabiskonsumentInnen<br />

enthält.<br />

Erstkontakt<br />

Der Ausgestaltung des Erstkontakts wird von vielen Projekten eine wichtige Rolle beigemessen.<br />

Die vor dem Hintergrund von Auflagen, elterlicher Einflussnahme und jugendlicher<br />

Ambivalenz i.d.R. labile Motivationslage der KlientInnen stellt besondere Anforderungen<br />

an die BeraterInnen. Bedeutsam ist dabei, neben der Realisierung beraterischer<br />

Grundvariablen wie Empathie, Akzeptanz und Kongruenz, dass es gelingt, den Prozess<br />

der „Umwandlung“ der fremdmotivierten Kontaktaufnahme in eine eigenmotivierte<br />

Inanspruchnahme einzuleiten. Dabei kommt es darauf an, mit den jungen KlientInnen einen<br />

Beratungsinhalt zu definieren, der ihre eigenen Fragen, Anliegen und Probleme aufgreift.<br />

Darüber hinaus heben einzelne Projekte weitere Aspekte hervor wie bspw. eine<br />

kompetente Ansprache, die auf ausgewiesenen Kenntnissen zum Thema Cannabis sowie<br />

der jugendlichen (Er-)Lebenswelt basiert. Zudem ist ein zielgerichtetes und strukturiertes<br />

Vorgehen bedeutsam, das Veränderungsmöglichkeiten bereits frühzeitig deutlich bzw. erlebbar<br />

macht. Schließlich können ein transparentes Vorgehen, das Ziele, Art und Umfang<br />

der Intervention deutlich macht, sowie verbindliche Absprachen, Akzeptanz und Mitwirkungsbereitschaft<br />

fördern.<br />

Dauer und Struktur der Intervention<br />

Dem Charakter nach handelt es sich bei den (meisten) Interventionen bei jungen CannabiskonsumentInnen<br />

um eine Frühintervention. Dies sowie der (oft) externe Anlass der<br />

Kontaktaufnahme legen ein strukturiertes und zeitlich begrenztes Vorgehen nahe. Die<br />

Projekte berichten denn auch von einem im Grundsatz an den Erfordernissen des Einzelfalls<br />

orientierten Vorgehen, gleichzeitig ist dieses jedoch i.d.R. eingebunden in ein strukturiertes<br />

Beratungsangebot. Die Dauer der Angebote ist, sofern es sich um Angebote aufgrund<br />

einer Auflage handelt, auf wenige Kontakte begrenzt. Aber auch für Personen, die<br />

aus anderen Gründen Kontakt zu den Projekten suchen, halten die meisten Projekte eine<br />

zeitlich begrenzte Kurzintervention vor. Die Interventionen werden dabei als strukturiert,<br />

zielgerichtet und lösungsorientiert beschrieben. Einige Projekte (z.B. Hamm, Essen, Bochum)<br />

sprechen dabei von „Check-up“, „Orientierungsgesprächen“ oder „Screening“ wobei<br />

es u.a. um Problemdefinition, fachliches Feedback und Handlungsempfehlungen geht.<br />

„Anschlussmaßnahmen“ stehen entweder als ebenfalls „strukturierte“ Programme der<br />

Einzelberatung und/oder Gruppenangebote als offene Beratungen zur Verfügung. Erfahrungen<br />

zeigen jedoch, dass es bei der Zielgruppe nur in Einzelfällen zu längerfristigen<br />

Betreuungen kommt.<br />

Diagnostik, Screening, Clearing, Assessment<br />

Der oft erste Kontakt von jungen CannabiskonsumentInnen zu einem suchtspezifischen<br />

Angebot lässt generell eine Klärung der persönlichen Situation sinnvoll erscheinen. Die<br />

meisten Projekte sehen deshalb in einer solchen Klärung auch eine wichtige Aufgabe. Die<br />

Ausgestaltung ist jedoch abhängig vom Zugang und dem Aufgabenschwerpunkt der jeweiligen<br />

Einrichtung. Dabei können folgende Aspekte unterschieden werden:<br />

■ Im Rahmen auflagengestützter (Gruppen-)Angebote (z.B. FreD, Auflagengruppe)<br />

geht es nicht um eine individuelle Problemfeststellung, sondern eher um Anregungen<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!