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Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

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jungen CannabiskonsumentInnen haben, nicht zu trennen von der Angebotsstruktur sowie<br />

deren Bedarfsgerechtigkeit und Attraktivität. Diese eher klientenbezogene Sichtweise ist<br />

jedoch bei Angeboten für junge Cannabisgebraucher mit einem problematischen Konsum<br />

zu ergänzen um eine Perspektive, die auf Sozialisationsinstanzen (z.B. Eltern, Schule, Jugendhilfe)<br />

und andere Institutionen (z.B. Ärzte, Polizei) zielt. Dies insbesondere deshalb,<br />

da junge CannabiskonsumentInnen ihr Konsumverhalten i.d.R. nicht als problematisch<br />

bewerten (vgl. Schmidt, 1998; Tossmann, 2004). Der Inanspruchnahme (suchtspezifischer)<br />

Hilfen geht deshalb i.d.R. eine (soziale) „Auffälligkeit“ voraus bzw. ist mit einer<br />

solchen verbunden. Zugangsfragen sind bei dieser Zielgruppe deshalb einerseits eng verknüpft<br />

mit Fragen der Sensibilität und den Vorgehensweisen von Sozialisationsinstanzen<br />

und anderen Institutionen im Hinblick auf substanzbezogene Probleme junger Menschen.<br />

Andererseits stellt sich die Frage der „Anschlussfähigkeit“ der Angebote der Sucht und<br />

Drogenhilfe im Hinblick auf diese Instanzen, z.B. der Jugendhilfe (vgl. Kammerer, 1999;<br />

Baudis, 2002; Krugel, 2002).<br />

Die <strong>Expertise</strong> zielt auf die Gruppen von CannbiskonsumentInnen, die sich durch folgende<br />

Merkmale beschreiben lässt:<br />

■ Die Projekte sollen sich - substanzbezogen - vor allem an junge Menschen, die Cannabis<br />

konsumieren, richten. Diese bilden (mit Blick auf die Altersgruppe) die größte<br />

Gruppe unter den KonsumentInnen von (illegalen) Drogen sowie hinsichtlich der Inanspruchnahme<br />

suchtspezifischer Hilfen (s.o.). Dabei muss davon ausgegangen werden,<br />

dass ein problematischer Cannabiskonsum bei Subgruppen mit einem (missbräuchlichen)<br />

Konsum von Alkohol, Tabak und anderen illegalen Drogen (z.B. Partydrogen)<br />

einhergeht.<br />

■ Jugendliche und Heranwachsende bis zum 21. Lebensjahr. Zudem sollen ggf.<br />

auch junge Erwachsene bis zum 27. Lebensjahr einbezogen werden.<br />

■ Im Vordergrund stehen vor allem Personen mit einem problematischen Konsumverhalten<br />

bzw. Personen, die Cannabis mit einem „mittleren bzw. hohen Risiko“<br />

(vgl. Simon et al., 2004) 6 konsumieren. Dabei zeigen Praxiserfahrungen, dass zugangs-<br />

und angebotsbezogen auch Personen berücksichtigt werden müssen, die wegen<br />

ihres Drogenkonsums auffällig geworden sind, obwohl sie (lediglich) experimentell,<br />

gelegentlich bzw. mit einem niedrigen Risiko Cannabis (und andere psychoaktive<br />

Substanzen) konsumieren.<br />

■ Neben den KonsumentInnen selbst sollen auch Angehörige bzw. andere wichtige<br />

Bezugspersonen des sozialen Umfelds zur Zielgruppe des Projekts zählen. Dies<br />

scheint insbesondere deshalb sinnvoll, weil diese eine wichtige Ressource zur Überwindung<br />

von substanzkonsumbezogenen Problemen darstellen können. Insofern ist<br />

die klientenbezogene Perspektive in der Arbeit mit jungen Menschen immer um eine<br />

auf das soziale System bezogene Sichtweise zu ergänzen.<br />

Mit Blick auf bestehende Versorgungsangebote für die genannte Zielgruppe waren im<br />

Rahmen der <strong>Expertise</strong> u.a. folgende Untersuchungsfragen zu beantworten:<br />

■ Welche Projekte erreichen junge CannabiskonsumentInnen in besonderer Weise?<br />

6 Im Rahmen einer Clusteranalyse von Klientendaten unterscheiden Simon et al., (2004) zwischen niedrigem Konsumrisiko<br />

(z.B. 2,1 Konsumhäufigkeit/Konsumtag an 1,0 Tagen in den letzten 30 Tagen); mittlerem Konsumrisiko<br />

(z.B. 7,0 Konsumhäufigkeit/Konsumtag an 14,1 Tagen in den letzten 30 Tagen); hohem Konsumrisiko (z.B. 10,8<br />

Konsumhäufigkeit/Konsumtag an 28,7 Tagen in den letzten 30 Tagen).<br />

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