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Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

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Zugangsverbesserung durch Öffentlichkeit/Bekanntheit des Angebots<br />

Die Wahrnehmung und Bekanntheit des Angebots durch Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit<br />

stellt eine wichtige Bedingung für eine qualitative Erweiterung des Zugangs von<br />

jungen CannabiskonsumentInnen und ihrer Angehörigen/Eltern zu suchtspezifischen Hilfen<br />

dar. Dabei ist es i.d.R. erforderlich, über gewohnte Formen von Öffentlichkeitsarbeit<br />

sozialer Einrichtungen hinauszugehen und jugendspezifische Strategien der Medienarbeit<br />

zu nutzen bzw. zu entwickeln (z.B. Internet, Szenezeitschriften, Flyer). Eine wichtige<br />

Voraussetzung ist dafür, dass entsprechende Angebote als eigene „Marke“ bzw. eigenes<br />

„Image“ entwickelt und in der (jugend-)öffentlichen Wahrnehmungswelt platziert werden.<br />

Ein solchen „Image“ sollte dabei weniger sucht- und drogenbezogen („Drogenberatung“,<br />

„Beratung von Suchtkranken und Drogenabhängigen“) sein, als vielmehr den Dienstleistungscharakter<br />

des Angebots im Sinne von qualifizierter Information und Beratung von<br />

Jugendlichen und ihren Angehörigen/Eltern herausstellen. Behandlung sollte in diesem<br />

Zusammenhang nicht störungsspezifisch als Sucht- bzw. Drogenbehandlung, sondern störungsunspezifisch<br />

als psychotherapeutische Behandlung kommuniziert werden.<br />

Zugangsverbesserung durch Angebotsentwicklung<br />

Qualifizierte und bedarfsgerechte Angebote sind eine zentrale Voraussetzung für eine<br />

nachhaltige Ausgestaltung von Zugangswegen zu jungen CannabiskonsumentInnen. Unter<br />

systematischen Gesichtspunkten können mit Blick auf die Angebotsentwicklung Mitarbeiter-,<br />

Träger- und Leistungsträgerinitiativen unterschieden werden. Bei den bereits<br />

bestehenden Angeboten haben diese Initiativen in unterschiedlicher Ausprägung eine<br />

Rolle gespielt. Mit Blick auf regionale Unterschiede ist es zur Angebotsentwicklung sinnvoll,<br />

Initiativen einer der genannten Gruppen aufzugreifen und zu unterstützen. Dies ist<br />

erleichtert, wenn kreative MitarbeiterInnen und initiative Träger ebenso vorhanden sind<br />

wie Gestaltungswille bei der Politik und fachliches Know-how in den Verwaltungen.<br />

Hilfreich sind dabei auch - sofern bestehend - die Abstimmung im Rahmen der Suchthilfeplanung<br />

sowie die Beachtung sozialplanerischer Standards.<br />

Die Angebotsentwicklung setzt i.d.R. eine Kritik der bisherigen Aufgabenerfüllung innerhalb<br />

der (ambulanten) Sucht- und Drogenhilfe voraus. Dabei haben Jugend- und Drogenberatungsstellen,<br />

die das in ihrem Namen ausgedrückte Selbstverständnis immer auch<br />

auf der Angebots- und Klientenebene umgesetzt haben, andere Wege zu gehen als Sucht-<br />

und Drogenberatungsstellen, deren Schwerpunkt traditionell auf der Arbeit mit Opiatabhängigen<br />

lag bzw. liegt. Im Rahmen einer solchen Aufgabenkritik ist eine Neubewertung<br />

der Risiken des Cannabiskonsums vor allem im (Kinder- und) Jugendalter ebenso vorzunehmen<br />

wie die Auseinandersetzung mit den Themen Sekundärprävention und Frühintervention.<br />

Generell ist eine eher retrospektive Sicht auf Drogenabhängigkeit und -abhängige<br />

die zum Ausbau niedrigschwelliger kurativer und rehabilitativer Hilfen geführt hat<br />

zu ergänzen um eine Sichtweise, die den Konsum von Suchtmitteln und seine beginnenden<br />

und möglichen Folgen prospektiv betrachtet. Damit einhergehend sind ggf. Themen<br />

zu bearbeiten wie bspw. veränderte Interventionsziele, Umgang mit Erziehungsmaßnahmen<br />

und Auflagen, Arbeit mit Angehörigen/Eltern.<br />

Zu einer solchen Aufgabenkritik und Klärung des Selbstverständnisses gehört auch eine<br />

Neubestimmung bzw. Abgrenzung des Aufgabenfelds der Sucht- und Drogenberatung<br />

gegenüber den Aufgabenfeldern der Jugendberatung einerseits und der Familien- und Lebensberatung<br />

andererseits.<br />

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