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Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

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Darüber hinaus berichten Projekte im Zusammenhang mit eigenen Informationsveranstaltungen<br />

zum Thema Cannabis an Schulen bzw. mit Schulklassen in den Räumen der<br />

Projekte über Bahnung von Zugangswegen. Dabei wird vor allem durch den persönlichen<br />

Kontakt zum/r BeraterIn bzw. zur Beratungsstelle die Schwelle zur (aktuellen bzw. späteren)<br />

Inanspruchnahme des Angebots gesenkt.<br />

Der Zugang von jungen CannabiskonsumentInnen über niedergelassene ÄrztInnen und<br />

Krankenhäuser in die Projekte fällt mit 3 % gering aus. Eine Ausnahme bilden die Institutsambulanzen.<br />

In diese überweisen verstärkt niedergelassene ÄrztInnen junge CannabiskonsumentInnen.<br />

Insgesamt jedoch bestehen hier Entwicklungspotenziale, die sowohl<br />

mit Blick auf eine Verbesserung der Früherkennung und -intervention als auch hinsichtlich<br />

einer Optimierung des Zugangs von Personen mit schädlichem Gebrauch bzw. Abhängigkeitssyndrom<br />

in Beratung und Behandlung bedeutsam sind.<br />

Über Betriebe kommen knapp 5% der jungen CannabiskonsumentInnen in die Projekte.<br />

Zudem registrieren einige Projekte einen ansteigenden Zugang über die FallmanagerInnen<br />

der Arbeitsagenturen sowie von Arbeitgebern (u.a. Ausbildungswerkstätten) in die<br />

Angebote. Die Vermittlungen haben oft den Charakter einer Auflage, etwa aufgrund der<br />

Bestimmungen des SGB II oder nach einem festgestellten Cannabismissbrauch im betrieblichen<br />

Kontext.<br />

Eine kleine, jedoch ebenfalls ansteigende Gruppe von jungen CannabiskonsumentInnen<br />

nimmt beratende Hilfen der Projekte in Folge des Verlusts ihres Führerscheins im Zusammenhang<br />

mit Cannabismissbrauch in Anspruch.<br />

Neben der Analyse von Vermittlungswegen und Zuweisen können Erkenntnisse zur Ausgestaltung<br />

des Zugangs auch über die Analyse von Aktivitäten und Initiativen gewonnen<br />

werden, die die Projekte unternommen haben, um den Zugang von jungen CannabiskonsumentInnen<br />

zu ihren Angeboten zu ermöglichen bzw. zu verbessern. Von zentraler Bedeutung<br />

ist hierbei eine eigenständige Öffentlichkeitsarbeit. Dabei geht es nicht nur um<br />

auf die breite Öffentlichkeit zielende Aktivitäten, sondern auch um Strategien wie bspw.<br />

die Profilierung des Projekts in Medien und Fachöffentlichkeit, zielgruppenorientierte Internetauftritte<br />

oder Aktivitäten in Jugendszenen. Öffentlichkeitsarbeit ist dabei eng verknüpft<br />

mit der Entwicklung und Verbreitung eines eigenen, möglichst unverwechselbaren<br />

Images. Sowohl der Umfang der bisherigen Aktivitäten der Projekte als auch der von diesen<br />

formulierten Handlungserfordernisse zeigen, dass eine umfassende, intensive und eigenständige<br />

Öffentlichkeitsarbeit eine wichtige Grundlage für die Wahrnehmung, die<br />

Akzeptanz und schließlich die Inanspruchnahme der Angebots darstellt.<br />

Viele Projekte (60 %) haben Kooperationsabsprachen mit Justizbehörden, Jugendämtern,<br />

Bildungsinstitutionen u.ä. getroffen. Ansatzpunkt für diese Zusammenarbeit sind dabei<br />

weniger eine störungs- bzw. krankheitszentrierte Sicht des Cannabiskonsums als vielmehr<br />

„auffälliges Verhalten“ in verschiedenen sozialen Kontexten. Dabei sind bisher die<br />

meisten Absprachen mit dem Justizsektor erfolgt. Entsprechend der (bisher) deutlich geringeren<br />

Kooperationen mit Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe sehen viele Projekte<br />

mit Blick auf diese Institutionen einen Handlungsbedarf, der insbesondere auf eine<br />

bessere Vernetzung mit Blick auf KonsumentInnen mit einem problematischen Cannabiskonsum<br />

zielt. In diesem Zusammenhang heben die Projekte die „Brückenfunktion“<br />

der Prävention mit Blick auf die Bekanntmachung der Angebote und die Bahnung von<br />

Zugangswegen hervor. In bisher nur geringem Umfang bestehen Kooperationen der Projekte<br />

mit niedergelassenen ÄrztInnen und Krankenhäusern.<br />

Zur Verbesserung des Zugangs zu jungen CannabiskonsumentInnen haben einige Projekte<br />

(22 %) spezielle Sprechstunden für die Zielgruppe („offene Sprechstunde“, „Cannabissprechstunde“)<br />

sowie Angebote für Eltern und Angehörige (34 %) eingerichtet. An-<br />

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