02.12.2012 Aufrufe

Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

auf zentrale Aspekte des Zugangs und damit korrespondierend der Ausgestaltung der<br />

Angebote für die Zielgruppe. Dabei liegt der Fokus auf der (ambulanten) Sucht- und<br />

Drogenhilfe. Diese bilden nicht nur den Schwerpunkt der <strong>Expertise</strong>, die Sucht- und Drogenhilfe<br />

als spezialisiertes Hilfesystem für Menschen mit substanzbezogenen Risiken<br />

bzw. Störungen ist auch in besonderer Weise zuständig und geeignet, bedarfsgerechte<br />

Angebote für junge CannabiskonsumentInnen zu entwickeln und vorzuhalten. Mit dieser<br />

Schwerpunktsetzung werden ebenfalls notwendige Handlungsbedarfe im Bereich der medizinischen,<br />

insbesondere der suchtmedizinischen Versorgung sowie im Bereich von<br />

Schule/Ausbildung und Jugendhilfe nicht in Frage gestellt. Die <strong>Expertise</strong> liefert auch für<br />

die Entwicklung in diesen Bereichen entsprechende Hinweise und Anregungen.<br />

Zugangsverbesserung durch Kooperationen<br />

Mit Blick auf die Verbesserung des Zugangs zu jungen CannabiskonsumentInnen ist es<br />

generell erforderlich und sinnvoll, von den regionalen Bedingungen auszugehen. Hierzu<br />

zählen bspw. die bisherigen Arbeitsschwerpunkte und das Selbstverständnis der ambulanten<br />

Sucht- und Drogenhilfe, Umfang und Qualität bestehender Kooperationen mit angrenzenden<br />

Versorgungsbereichen, Stand der regionalen Planung und Steuerung sowie<br />

die drogen- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen.<br />

Die Verbesserung des Zugangs suchtspezifischer Hilfen zu jungen CannabiskonsumentInnen<br />

setzt ein enge Kooperation mit den Institutionen voraus, die entweder einen wichtigen<br />

Teil der jugendlichen Lebenswelt ausmachen oder die mit „auffälligen“ Jugendlichen<br />

zu tun haben. Zu Ersteren zählen vor allem Schule, Angebote und Einrichtungen der<br />

Jugendhilfe, aber auch Ausbildungsstätten und Betriebe, zu Letzteren u.a. Polizei, Justiz<br />

und Führerscheinstellen, aber auch niedergelassene ÄrztInnen und Krankenhäuser.<br />

Erfahrungsgemäß erweist sich die Bahnung des Zugangs über justizielle Auflagen einerseits<br />

sowie ein spezielles Angebot andererseits als erste Möglichkeit, junge CannabiskonsumentInnen<br />

zu erreichen. Durch entsprechende Vereinbarungen mit den zuständigen<br />

Stellen können dabei eher unspezifische Auflagen durch ein gezieltes suchtspezifisches<br />

Angebot ersetzt werden. Die vergleichsweise „einfache“ Zugangsgestaltung zu jungen<br />

CannabiskonsumentInnen über Auflagen der Justiz erfordert von Seiten der Sucht- und<br />

Drogenhilfe die Klärung von Zuständigkeit und Verantwortung sowie einen bewussten<br />

Umgang mit Fragen der Problemzuschreibung und Etikettierung.<br />

Einen Schwerpunkt sollten Einrichtungen der Sucht- und Drogenhilfe jedoch auf eine<br />

Verbesserung des Zugangs von jungen KonsumentInnen, die im Zusammenhang mit ihrem<br />

Cannabiskonsum in Schule und Einrichtungen der Jugendhilfe auffällig geworden<br />

sind, legen. Sinnvoll ist es dabei ein Vorgehen, das die Entwicklungen von Kooperationen<br />

auf Schul- bzw. Einrichtungsebene verknüpft mit einer umfassenderen Abstimmung<br />

zwischen Sucht- und Drogenhilfeträgern sowie Jugendhilfeträgern bzw. den Schulbehörden.<br />

Verbindliche Kooperationsvereinbarungen mit konkreten Handlungsanweisungen<br />

sind dabei ebenso hilfreich wie die Absicherung von Handlungsempfehlungen durch<br />

Richtlinien und Erlasse. Mit Blick auf Institutionen im Lebensfeld der jungen KonsumentInnen,<br />

vor allem Schule und Jugendhilfeeinrichtungen, ist darüber hinaus eine stärkere<br />

Verknüpfung von Primärprävention und sekundärpräventiven Maßnahmen im Sinne<br />

einer „Brückenfunktion“ mit konkreten Absprachen und Verfahrensschritten sinnvoll.<br />

Schließlich wäre die Zielgruppe der jungen CannabiskonsumentInnen im Rahmen der<br />

Weiterentwicklung der Kooperationen von Sucht- und Drogenhilfe und medizinischer<br />

Versorgung im Hinblick auf Frühinterventionen stärker zu beachten.<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!