Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH
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4.1 Erreichung von jungen CannabiskonsumentInnen<br />
Die Projekte 16 für junge CannabiskonsumentInnen sind inhaltlich unterschiedlich ausgerichtet<br />
und weisen organisatorisch wie infrastrukturell unterschiedliche Merkmale auf.<br />
Bei den Projekten, die schriftlich befragt wurden, handelt es sich bei<br />
■ gut der Hälfte (55 %) um Einzelprojekte, die sich an junge CannabiskonsumentInnen<br />
richten und die in den jeweiligen Einrichtungen als spezifisches Angebot für die<br />
Zielgruppe vorgehalten werden, wie bspw. FreD, soziale Trainingskurse, Auflagengruppen,<br />
Cannabissprechstunde<br />
■ gut einem Viertel (28 %) um Regelangebote, bei denen Einrichtungen sich verstärkt<br />
auf die Zielgruppe der jungen CannabiskonsumentInnen ausgerichtet und ihr Regelangebot<br />
(z.B. Einzelberatung, Gruppenangebot, Vermittlung) für junge CannabiskonsumentInnen<br />
geöffnet bzw. qualifiziert haben<br />
■ gut jedem zehnten Projekt (12 %) um Einrichtungen, die speziell auf junge DrogenkonsumentInnen<br />
zielen und bei denen junge CannabiskonsumentInnen einen deutlichen<br />
Schwerpunkt ausmachen<br />
■ zwei Projekten um Institutsambulanzen, die angesiedelt an psychiatrischen bzw.<br />
Universitätskliniken ein spezialisiertes Angebot für junge CannabiskonsumentInnen<br />
vorhalten<br />
■ fünf Projekten um Präventionsstellen, die zentral präventive Aufgaben wahrnehmen<br />
und gleichzeitig ein Beratungsangebot i.d.R. für SchülerInnen vorhalten.<br />
Die Befragungsergebnisse zeigen gut den gegenwärtigen Stand der Angebotsentwicklung<br />
für junge CannabiskonsumentInnen. Die meisten Angebote für die Zielgruppe werden als<br />
spezifische Einzelprojekte vorgehalten. Diese Projekte stehen häufig am Beginn einer<br />
verstärkten Arbeit mit der Zielgruppe. In ihnen können erste Erfahrungen mit der Klientel<br />
gemacht werden und oft werden weitere Hilfebedarfe sichtbar, die Einrichtungen zur<br />
(Weiter-)Entwicklung ihres Angebots anregen.<br />
In verschiedenen Regionen haben Suchthilfeträger in den letzten Jahren spezielle Einrichtungen<br />
für junge DrogenkonsumentInnen aufgebaut. Diese richten sich entweder generell<br />
an junge DrogenkonsumentInnen, wobei CannabiskonsumentInnen einen Schwerpunkt<br />
bilden, oder direkt an Cannabis- und KonsumentInnen von synthetischen Drogen.<br />
Zu diesem Einrichtungstyp sind auch diejenigen Angebote zu zählen, die traditionell als<br />
Jugend- und Drogenberatungsstellen fungieren, die immer schon auf junge DrogenkonsumentInnen<br />
ausgerichtet waren und die heute verstärkt von CannabiskonsumentInnen in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
Außerhalb der Sucht- und Drogenhilfe werden konsum- bzw. suchtspezifische Hilfen für<br />
junge CannabiskonsumentInnen vor allem von der (stationären) Psychiatrie und der<br />
(schulischen) (Sucht-)Prävention vorgehalten. Bei den medizinischen Einrichtungen handelt<br />
es sich um spezialisierte Ambulanzen an Krankenhäusern, bei den fünf Präventionsstellen<br />
um Angebote der schulischen Suchtprävention, die auch ein spezielles Beratungsangebot<br />
vorhalten.<br />
16 Unter „Projekte“ werden zusammenfassend sowohl spezifische Projekte und Angebote in bestehenden Einrichtungen<br />
(z.B. Beratungs- und Behandlungsstellen) als auch spezialisierte (neue) Einrichtungen für die Zielgruppe verstanden.<br />
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