Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH
Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH
Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
phase, aber auch im Rahmen von Beratung und Behandlung hält eine Reihe von Projekten<br />
(jugend-)psychiatrische Kompetenzen vor. Diese geschieht vor allem in Kooperation<br />
mit niedergelassenen PsychiaterInnen oder stationären Einrichtungen, wobei sie von intensiver<br />
Konsultation (z.B. Therapieladen/Berlin, Essen, Bautzen, Bern) über psychiatrische<br />
Sprechstunden (z.B. Hannover) bis hin zur umfassenden Kooperation zwischen<br />
Suchthilfe und Psychiatrie (z.B. Bonn) reichen.<br />
In diesen Kooperationen drückt sich der bei einer Teilgruppe der KlientInnen evidente<br />
Zusammenhang von Cannabismissbrauch und psychischen Störungen bzw. psychiatrischen<br />
Krankheitsbildern aus.<br />
Behandlung/längerfristige (hochfrequente) Betreuungen<br />
Neben den ausgewiesenen Behandlungseinrichtungen (z.B. UKE/Hamburg, Therapieladen/Berlin)<br />
führen einzelne Projekte auch suchttherapeutische bzw. psychotherapeutische<br />
Behandlungen junger CannabiskonsumentInnen durch. Diese erfolgen z.T. in den Beratungs-<br />
und Behandlungsstellen durch psychotherapeutisch bzw. familientherapeutisch<br />
ausgebildete MitarbeiterInnen und/oder im Rahmen der ambulanten Rehabilitation. Dabei<br />
muss aber davon ausgegangen werden, dass es sich mehrheitlich jeweils um Einzelfälle<br />
handelt. Im Rahmen der ambulanten Rehabilitation bedeutet dies oft, dass junge Erwachsene<br />
bzw. heranwachsende CannabiskonsumentInnen in den vorhandenen Gruppen mit<br />
alkoholabhängigen KlientInnen zusammen behandelt werden.<br />
Einige Projekte haben in den Gesprächen deutlich gemacht, dass entsprechende Behandlungsmöglichkeiten<br />
fehlen, da niedergelassene PsychotherapeutInnen die Behandlung<br />
von Suchtkranken entweder ablehnen, über keine ausreichenden Kompetenzen verfügen<br />
oder aufgrund einer eklatanten Unterversorgung im Bereich Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie<br />
keine Behandlungsplätze zur Verfügung stehen.<br />
Für hochproblematisch konsumierende Jugendliche mit erheblichen sozialen Konflikten<br />
kann auch eine intensive längerfristige Betreuung angezeigt sein. Eine solches Angebot<br />
wird von einzelnen Projekten (z.B. Hannover) im Rahmen einer Intensiven Sozialpädagogischen<br />
Einzelfallhilfe (ISE) als Jugendhilfeleistung (§35 SGBVIII) vorgehalten. Diese<br />
ermöglicht vor allem einen bedarfsorientierte Ausgestaltung der Kontakt- und Interventionsintensität.<br />
Im evaluierten Projekt easyContact in München wurden eine Clearingphase<br />
mit ISE und einem Wohnangebot (stationäre ISE nach §39 SGBVIII) verknüpft (vgl.<br />
Schlanstedt & Schu 2002).<br />
Kontaktabbruch/nachgehende Arbeit<br />
Die Projekte haben zur Frage des Kontaktabbruchs bzw. der nachgehenden Arbeit unterschiedliche<br />
Haltungen bzw. Verfahrensweisen entwickelt. Diese reichen vom Verzicht<br />
auf nachgehende Aktivitäten über ein Telefonat bzw. einen Brief bis hin zu nachgehenden<br />
Aktivitäten im sozialen Umfeld. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen sind Projekte<br />
dazu übergegangen, die Art der Intervention bei Kontaktabbruch (vorab) mit den KlientInnen<br />
abzustimmen (z.B. Stuttgart).<br />
Beratungs- und Behandlungsergebnisse<br />
Wie bereits die Projekte der Breitenerhebung geben auch die ausgewählten Projekte unterschiedliche<br />
Erfolgsindikatoren für ihre Arbeit an. Übergreifend machen die Projekte<br />
39