Abschlussbericht Expertise - FOGS GmbH
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dere Angebote halten solche Angebote zur Verbesserung der Zugangsbedingungen für erforderlich.<br />
Mit Blick auf den Zugang ist schließlich von Interesse, dass vor allem Projekte,<br />
bei denen die Behandlung von schädlichem Cannabisgebrauch bzw. -abhängigkeit<br />
im Vordergrund steht oder ein wichtiges Angebotselement darstellt die psychotherapeutische<br />
Ausrichtung ihrer Arbeit als zugangserleichternd betrachten. Eine solche Ausrichtung<br />
entspricht offensichtlich eher der Selbstwahrnehmung der Klientel als ein suchtbezogener<br />
Ansatz.<br />
4.3 Rahmenbedingungen und Selbstverständnis<br />
Bei der Implementierung von Good-Practice-Projekten für junge CannabiskonsumentInnen<br />
spielen (regionale) Rahmenbedingungen erwartungsgemäß eine wichtige Rolle. Als<br />
förderlich haben sich dabei u.a. - wie jeweils gezeigt werden konnte - politische Entscheidungen<br />
bzw. Aktivitäten der zuständigen Verwaltungen, bspw. im Rahmen kommunaler<br />
Suchthilfeplanungen, geklärte und formell abgesicherte Zuständigkeitsregelungen von<br />
Einrichtungen für die Beratung, Betreuung und/oder Behandlung von jungen CannabiskonsumentInnen<br />
sowie die organisatorische Verknüpfung von Drogen- und Jugendhilfe<br />
(z.B. im Rahmen von Jugendämtern) erwiesen. Solche Rahmenbedingungen haben sowohl<br />
die Entstehung neuer Angebote als auch den Zugang von jungen KonsumentInnen<br />
zu diesen befördert.<br />
Weiterhin werden dort junge CannabiskonsumentInnen besser erreicht, wo die Psychiatrie/Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie und/oder Institutionen des Erziehungswesens im<br />
Rahmen ihres Aufgabenbereichs eigene Angebote der Frühintervention und/oder Behandlung<br />
für die Zielgruppe entwickelt haben. Durch die Schaffung entsprechender Angebote<br />
konnte darüber hinaus die sektorübergreifende Kooperation mit Einrichtungen der Sucht-<br />
und Drogenhilfe im Hinblick auf die Zielgruppe deutlich verbessert werden. Neben zugangsbezogenen<br />
Gesichtpunkten sind dabei u.a. auch Aspekte einer multiprofessionell<br />
gestützten Diagnostik und Behandlung sowie abgestimmter (erzieherischer) Handlungskonzepte<br />
zu nennen.<br />
Mit Blick auf die Sucht- und Drogenhilfe im engeren Sinn fällt auf, dass junge CannabiskonsumentInnen<br />
vor allem von Projekten besser erreicht werden, die traditionell als Jugend-<br />
und Drogenberatungsstellen fungieren und junge (Drogen-)KonsumentInnen<br />
immer schon als eine wichtige Zielgruppe haben oder als neu errichtete Einrichtungen mit<br />
dem thematischen Schwerpunkt Jugend und Sucht in den letzen Jahren aufgebaut wurden.<br />
Neue Einrichtungen sind vor allem im (groß-)städtischen Umfeld in der Folge veränderter<br />
Bedarfe sowie bedarfsorientierter Trägeraktivitäten entstanden. Im eher kleinstädtischländlichen<br />
Umfeld sind die Angebote der ambulanten Sucht- und Drogenhilfe generell<br />
weniger ausdifferenziert, hier arbeiten die Einrichtungen eher „integriert“ und ausgerichtet<br />
auf unterschiedliche Zielgruppen, wozu auch junge Drogen- bzw. CannabiskonsumentInnen<br />
zählen.<br />
Die Entstehung neuer Angebote ist i.d.R. einhergegangen mit einer Aufgabenkritik der<br />
bisherigen Arbeit von Drogenhilfeträgern, wobei die Feststellung veränderter Bedarfe<br />
(z.B. Konsummuster, Konsumentengruppen, Problemlagen) verknüpft ist mit der Erkenntnis,<br />
dass die bestehenden Regelangebote (z.B. niedrigschwellige Hilfen, Beratung,<br />
Behandlung) den Anforderungen junger CannabiskonsumetInnen und ihren Angehörigen<br />
nicht oder nur unzureichend gerecht werden. Neben der Veränderung des Images haben<br />
die räumliche Trennung der Angebote, Zuständigkeitsregelungen, die Entwicklung spezialisierter<br />
Arbeitsansätze und die Qualifizierung der MitarbeiterInnen die Angebotsentwicklung<br />
befördert.<br />
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