Elektrische Maschinen Teil: 1 u. 2
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Prof. Dr.-Ing. E. Nolle 1-15 <strong>Elektrische</strong> <strong>Maschinen</strong><br />
Bei der Verarbeitung werden die zu schützenden Anlagen- bzw. Geräteteile (Spulen, Wicklungen)<br />
- mit Harz geträufelt, bzw.<br />
- in Harz getaucht (ggf. unter Vakuum)<br />
und anschließend im Ofen thermisch ausgehärtet.<br />
Harze und damit auch die Fertigprodukte werden ebenfalls Isolierstoffklassen zugeordnet.<br />
1.6.3 Gießharze<br />
Gießharze werden in vielfältiger Form und für unterschiedlichste Zwecke angeboten.<br />
Mit ihnen lassen sich Bauteile usw. komplett umhüllen, und man erreicht so außer der mechanischen<br />
Verfestigung und der zusätzlichen Isolation auch einen mechanischen Schutz der <strong>Teil</strong>e gegen äußere<br />
Krafteinwirkungen. Weiterhin kann den Bauteilen eine gewünschte, in der Serie gleich bleibende, äußere<br />
Gestalt und Farbe gegeben und so ästhetischen Gesichtspunkten Rechnung getragen werden.<br />
Die Klassifizierung der Gießharze kann nach unterschiedlichen Gesichtspunkten erfolgen.<br />
Praktisch üblich ist die nachfolgend angegebene Einteilung nach der chemischen Basis:<br />
chemische Basis Polyurethan Epoxid Silikon<br />
Formstoff zäh - hart hart weich<br />
Temperatur-Index 130 °C 180 °C > 180 °C.<br />
Gießharze werden meistens in weiten Grenzen mit unterschiedlichsten Füllstoffen gemischt und als sog.<br />
gefüllte Harze verarbeitet. Dadurch lassen sich wichtige Materialeigenschaften oft gezielt verbessern.<br />
Häufig verwendete Füllstoffe sind:<br />
Quarz SiO2, Korund Al2O3, Karbid SiC, Aluminium oder V2A in Pulverform.<br />
So kann man z. B. die mechanischen Eigenschaften von Epoxidharz und insbesondere dessen linearen<br />
Wärmeausdehnungskoeffizienten und die Wärmeleitfähigkeit durch Quarzsand wie folgt verbessern:<br />
Epoxidharz: ungefüllt mit 60 % Quarz gefüllt<br />
λ W/(m K 0,2 0,8<br />
αl 10 -6 K -1 65 35.<br />
Die Aushärtung der Gießharze erfolgt bei<br />
1-Komponenten-Harzen (1K) thermisch im Ofen<br />
2-Komponenten-Harzen (2K) chemisch und/oder thermisch im Ofen<br />
(ggf. thermische Nachhärtung oder Temperung).<br />
1.6.4 Flächenisolierstoffe<br />
Flächenisolierstoffe werden in elektrischen <strong>Maschinen</strong> in vielfältiger Form verarbeitet, z. B. als<br />
- Lagen-, Spulen-, Nut- und Phasentrennisolation,<br />
- Klebe- und Isolierbänder bzw. Isolierschläuche,<br />
- Isolierstoffplatten usw.<br />
Je nach Aufgabe sind sie elektrischen Feldern, Temperaturschwankungen, sowie mechanischen Kräften<br />
und Umwelteinflüssen ausgesetzt.<br />
Darüber hinaus dienen sie dem Wärmetransport und ggf. als Abstandshalter bzw. Konstruktionselement.<br />
Die wichtigsten Flächenisolierstoffe sind mit ihren charakteristischen Werten in Tabelle 1.4 angegeben.<br />
Isolierstoffe ρ Rm Ed εr λ TI<br />
kg/dm 3 N/mm² kV/mm 1 W/m K °C<br />
Pressspan 1,2 - 1,4 70 10...13 2,5...4 0,45 105<br />
Hartpapier 1,4 70...100 20...30 4...8 0,28<br />
Polyamidpapier 0,7 - 1 90...110 15...30 200<br />
Polyesterfolie 1,39 160 150...250 130<br />
Polyamidfolie 1,42 180 150...250 3...4 > 250<br />
Mehrschichtisolierstoffe aus Kombinationen o. g. Folien<br />
Schichtpressstoff<br />
Glas-Epoxidharz 1,6 - 1,8 200 - 300 10...20 130<br />
Tabelle 1.4 Eigenschaften von wichtigen Flächenisolierstoffen