Elektrische Maschinen Teil: 1 u. 2
Elektrische Maschinen Teil: 1 u. 2
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Prof. Dr.-Ing. Eugen 3-28<br />
<strong>Elektrische</strong> <strong>Maschinen</strong><br />
Bild 3.27 Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie des Anwurfmotors [Quelle: Stölting]<br />
Da dieser Motor sozusagen angeworfen werden muss, bezeichnet man ihn als Anwurfmotor.<br />
Nach dem Hochlauf arbeitet der Motor mit dem <strong>Teil</strong>drehfeld, dessen Richtung mit der Drehrichtung<br />
übereinstimmt, als Motor, während das andere <strong>Teil</strong>drehfeld, wenn auch mit kleinerem Moment aber<br />
hohem Strom, als Bremse wirkt.<br />
Die Leistungsausnutzung dieser Motoren ist daher schlechter und die Verluste sind höher als bei echten<br />
Drehstrommotoren.<br />
Diese Situation tritt auch bei anderen Einphasenmotoren auf, wenn nach dem Hochlauf die Hilfsphase<br />
abgeschaltet wird, so z.B. bei<br />
- Kondensatormotoren mit Anlaufkondensator oder bei<br />
- Einphasenmotoren mit Widerstandshilfsphase.<br />
3.6.2.6 Steinmetzschaltung<br />
Ein Sonderfall der Einphasen-Asynchronmaschinen liegt bei der Steinmetzschaltung vor, da hierbei ein<br />
normaler Drehstrommotor mit Hilfe eines Kondensators, gemäß Bild 3.28, am Einphasennetz betrieben<br />
wird. Man verwendet diese Schaltung bevorzugt dann, wenn kleinere Motoren wahlweise am Drehstromoder<br />
Einphasennetz betrieben werden sollen. Gelegentlich wird sie auch dann angewendet, wenn nur<br />
wenige Motoren für Einphasenbetrieb benötigt werden und nur passende Drehstromausführungen<br />
vorhanden bzw. entwickelt sind. Die Steinmetzschaltung zeigt ein dem Kondensatormotor nach Bild 3.25<br />
vergleichbar günstiges Betriebsverhalten. Lediglich der benötigte Betriebskondensator ist mit<br />
2P1<br />
CB = ; bei U U<br />
2<br />
C ≈ 1<br />
3ω1U<br />
1<br />
etwa um den Faktor 2 größer, wobei mit dieser Festlegung Symmetrie bei cos(φ)=0,5 , d. h. praktisch<br />
üblicher <strong>Teil</strong>last, auftritt. Da sich der Kondensatorpreis hauptsächlich nach der Kapazität richtet, wird in<br />
Großserien die Steinmetzschaltung aus wirtschaftlichen Gründen kaum angewendet.<br />
Bild 3.28 Steinmetzschaltungen mit Betriebskondensator [Quelle: Stölting]<br />
3.6.2.7 Außenläufermotoren<br />
Prinzipiell kann bei Asynchronmaschinen der bewickelte Stator auch innen und der Rotor außen<br />
angeordnet sein. Diese Bauart wird dann bevorzugt, wenn die Motorleistung direkt am rotierenden<br />
Außenmantel benötigt wird. Typische Beispiele sind:<br />
- Lüfter, vorzugsweise in Spaltpolausführung,<br />
- Trommelmotoren für Bandförderer, in der Regel mit integriertem Getriebe,<br />
- Bremsenprüfstände für Kraftfahrzeuge usw.