Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
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Abstracts<br />
0564<br />
Vitamin-D-Spiegel <strong>und</strong> Mangelernährung im Krankenhaus<br />
R.-J. Schulz<br />
Lehrstuhl für Geriatrie, Universität zu Köln, Deutschland<br />
Mit steigendem Alter kommt es zu einem Absinken des 7-Dehydro-<br />
Cholesterolgehaltes <strong>und</strong> somit zu einer herabgesetzten Synthesefähigkeit<br />
von Cholecalciferol. Zusätzlich steigt mit dem Alter die Prävalenz<br />
einer eingeschränkten Nierenfunktion, die zu einer verminderten<br />
Synthese von Calcitriol führen kann. Ein weiteres Risiko für einen<br />
Vitamin-D-Mangel stellt die unzureichende Zufuhr dar. Die Nationaler<br />
Verzehrsstudie aus 2008 zeigt, dass in der Gruppe der Senioren<br />
im Alter von 65–80 Jahren 94% der Männer <strong>und</strong> 97% der Frauen<br />
die zum Zeitpunkt der Erhebung empfohlene Zufuhr von 10 µg bzw.<br />
400 IE Vitamin D am Tag nicht erreicht. In der ErnSTES-Studie der<br />
DGE in stationären Einrichtungen liegt bei über 90% der Probanden<br />
die Vitamin-D-Zufuhr unter den Empfehlungen. Verschiedene Studien<br />
weisen auf einen Zusammenhang zwischen dem Calcidiolspiegel <strong>und</strong><br />
den Aktivitäten des täglichen Lebens, verschiedenen Parametern der<br />
physikalischen Fähigkeiten <strong>und</strong> dem Sturzrisiko hin. Dies verdeutlicht<br />
den großen Handlungsbedarf bei älteren Menschen. Die adäquate Supplementierung<br />
bei einem verminderten Vitamin-D-Spiegel wird in den<br />
vergangenen Jahren kontrovers diskutiert. Der Trend geht in Richtung<br />
einer immer höheren Dosierung von Vitamin D bis zu 540.000 IE bei<br />
Patienten einer Intensivstation. In diesem Symposium werden die Themen<br />
Vitamin-D-Mangel <strong>und</strong> Immunschwäche, Sturzrisiko <strong>und</strong> Sarkopenie,<br />
Vitamin-D-Spiegel <strong>und</strong> Mangelernährung im Krankenhaus<br />
sowie Vitamin D <strong>und</strong> Zink bei der Aufnahme in eine akutgeriatrische<br />
Klinik behandelt.<br />
0565<br />
Akzeptanz <strong>und</strong> Gebrauchstauglichkeit von AAL-Technologien im<br />
häuslichen Umfeld von 35 Potsdamer Senioren – erste Ergebnisse<br />
der klinischen Studie SmartSenior@home<br />
M. Gövercin<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin,<br />
Deutschland<br />
Eine gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit besteht in<br />
der Aufrechterhaltung des Lebensstandards älterer Menschen aus<br />
ökonomischer, ges<strong>und</strong>heitlicher <strong>und</strong> sozialer Sicht. Die Förderung der<br />
größtmöglichen Selbständigkeit, Mobilität <strong>und</strong> Sicherheit sowie die Erhaltung<br />
der Ges<strong>und</strong>heit tragen dazu bei, die Selbstbestimmtheit <strong>und</strong><br />
Lebensqualität im Alter zu erhöhen. Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik,<br />
insbesondere AAL-Technologien, können einen Beitrag<br />
zur Erreichung dieser Ziele leisten. Zu den wesentlichen Prädiktoren<br />
für den Erfolg von AAL-Technologien zählen in Deutschland die ökonomische<br />
Realisierbarkeit <strong>und</strong> die Akzeptanz der Zielgruppe. Smart-<br />
Senior@home untersucht die Gebrauchstauglichkeit <strong>und</strong> Akzeptanz<br />
des SmartSenior-Systems bei 35 Potsdamer Senioren über einen Zeitraum<br />
von 50 Tagen. Mittels Fragebögen <strong>und</strong> strukturierten Interviews<br />
werden für die Dienste Assistenzcenter, Teleassistenz, Serviceportal<br />
<strong>und</strong> soziale Vernetzung separat die Gesamtakzeptanz <strong>und</strong> Teilaspekte<br />
(subjektive Gebrauchstauglichkeit, Nützlichkeit) erfragt. Zusätzlich<br />
wird als objektives Maß der Gesamtakzeptanz die Nutzungshäufigkeit<br />
für jeden interaktiven Dienst per Logdaten bzw. Protokollen erfasst.<br />
SmartSenior@home evaluiert die Akzeptanz, den erlebten Nutzen, die<br />
Handhabung <strong>und</strong> die (Kosten-) Effizienz des SmartSenior-Systems, sowie<br />
die Entwicklung des Ges<strong>und</strong>heitszustands <strong>und</strong> der Lebensqualität<br />
von älteren Menschen während der Nutzung dieser Technologien.<br />
112 | Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012<br />
0566<br />
Pneumonie im Alter – Ergebnisse des Modul Ambulant erworbene<br />
Pneumonie in Niedersachsen für eine geriatrische Klinik 2006 bis<br />
2009<br />
*M. Gogol 1 , D. Schmidt 1 , A. Dettmer-Flügge 1 , B. Vaske 2<br />
1 Krankenhaus Lindenbrunn, Klinik für Geriatrie, Coppenbrügge, Deutschland,<br />
2 Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Biometrie, Hannover,<br />
Deutschland<br />
Fragestellung. Ist die Zeit zwischen Diagnosestellung <strong>und</strong> Beginn der<br />
antibiotischen Therapie bei ambulant erworbener Pneumonie ein relevanter<br />
Outcome-Faktor für geriatrische Patienten?<br />
Methodik. Seit 2006 besteht verpflichtend eine externe Qualitätssicherung<br />
für Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie, die hier vergleichend<br />
analysiert wird.<br />
Ergebnisse. Von 2006 bis 2009 wurden in Niedersachsen (NDS)<br />
81.853 Patienten aus diesem Anlass behandelt, in der Klinik für Geriatrie<br />
(GER) 84. Der Anteil Männer betrug 55,3 vs. 45,2% (NDS vs. GER,<br />
p=0,063). Die Altersgruppen bis 79 a verteilen sich gleich, ungleich dagegen<br />
die 80- bis 89-Jährigen (32,3 vs. 47,6%) <strong>und</strong> über 90-Jährigen (10,2<br />
vs. 15,5%, jeweils NIE vs. GER, p