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Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...

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Abstracts<br />

0072<br />

Einsatz oraler Antidiabetika bei Multimorbidität – eine kritische<br />

Betrachtung<br />

*H.-P. Thomas 1<br />

1 Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Geriatrie, Berlin, Deutsch-<br />

land<br />

Ältere, multimorbide Diabetiker haben ein deutlich erhöhtes Morbiditäts-<br />

<strong>und</strong> Mortalitätsrisiko. Die Prävalenzraten sind sektorenübergreifend<br />

hoch <strong>und</strong> spiegeln den immensen Versorgungsbedarf<br />

wieder. Für die Patienten stehen regelhaft Fragen der Lebensqualität<br />

im Vordergr<strong>und</strong>, die in Bezug auf therapeutische Entscheidungen<br />

Berücksichtigung finden müssen. Für diese Patientengruppe müssen<br />

entsprechende Konzepte entwickelt, evaluiert <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

Dies gilt insbesondere für die Definition der Therapieziele als auch die<br />

medikamentösen Therapieregime. Die Therapie sollte vor allem sicher,<br />

einfach <strong>und</strong> gut verträglich sein, um die Therapietreue <strong>und</strong> damit den<br />

Therapieerfolg zu sichern. Dies scheint auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer<br />

unzureichenden Datenlage geboten. Keine Medikationsklasse lässt sich<br />

uneingeschränkt empfehlen. Biguanide (Metformin) <strong>und</strong> die neueren<br />

DPP-IV-Hemmer scheinen eine sichere Therapieform in Bezug auf<br />

das Primärziel der Hypoglykämievermeidung zu sein. Metformin hat<br />

jedoch Limitierungen bei zahlreichen akuten Erkrankungen <strong>und</strong> Einschränkungen<br />

der kardialen <strong>und</strong> renalen Situation. Sulfonylharnstoffe<br />

<strong>und</strong> Analoga haben große Nachteile hinsichtlich ihres Nebenwirkungsprofils<br />

<strong>und</strong> der Kumulationsgefahr bei Niereninsuffizienz. Glitazone<br />

spielen aufgr<strong>und</strong> der Risiken <strong>und</strong> UAW nur noch eine untergeordnete<br />

Rolle <strong>und</strong> bei Alpha-Glucosidasehemmern spricht u. a. die schlechtere<br />

Verträglichkeit gegen einen breiteren Einsatz. Last not least haben<br />

die Vorgaben der Landes-KVen häufig einen größeren Einfluss auf das<br />

Verschreibungsverhalten als rationale Gesichtspunkte. Es bleibt Aufgabe<br />

der Geriatrie, auch für eine verbesserte ambulante Versorgung von<br />

multimorbiden Diabetikern einzutreten.<br />

0073<br />

Quartiersbezogene Ansätze – ein Konzept zur Sicherung von Teilhabe<br />

für Menschen mit Behinderungen im Alter?<br />

*S. Schäper 1, *S. Graumann 1<br />

1 Katholische Hochschule NRW, Fachbereich Sozialwesen, Münster,<br />

Deutschland<br />

In der Behindertenhilfe vollzieht sich ein Systemwandel: Das Leitpostulat<br />

der Inklusion fordert die Hinwendung zu sozialraum- <strong>und</strong> gemeinwesenorientierten<br />

Konzepten. Zugleich zeichnet sich für den Personenkreis<br />

der älter werdenden Menschen mit geistiger Behinderung<br />

eine deutliche Fallzahlsteigerung ab. Quartiersansätze, wie sie in der<br />

Altenhilfe <strong>und</strong> in der Arbeit mit körperbehinderten Menschen bereits<br />

gelebte Praxis sind, können dabei als konzeptionelle Orientierung für<br />

die bedarfsgerechte <strong>und</strong> teilhabeföderliche Um- <strong>und</strong> Ausgestaltung<br />

von Sozialräumen dienen. Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwieweit<br />

Quartiersansätze für die Gestaltung von Sozialräumen mit Blick<br />

Menschen mit geistiger Behinderung im Alter hilfreich sein können.<br />

Dazu wurden drei Projekte dokumentiert <strong>und</strong> evaluiert, die Elemente<br />

einer quartiersbezogenen Unterstützung von Menschen mit (geistiger)<br />

Behinderung im Alter umsetzen. Es wurden leitfadengestützte Interviews<br />

mit Anbietervertreter/innen, Nutzer/innen <strong>und</strong> Mitarbeitenden<br />

von Diensten geführt <strong>und</strong> Strukturbedingungen (sozialräumliche Einbindung,<br />

Personalstruktur, Strukturdaten zu den Klient/innen) analysiert.<br />

Im Ergebnis wurden Chancen <strong>und</strong> Grenzen des Transfers des<br />

Quartiersansatzes erkennbar: Für die Entwicklung gemeindenaher<br />

Unterstützung <strong>und</strong> die Gestaltung von Sozialräumen für die immer<br />

größer werdende Gruppe von Menschen mit geistiger Behinderung im<br />

Alter bieten Quartierskonzepte Anreize, wenn sie an die spezifischen<br />

Bedürfnisse der Personengruppe angepasst werden. Eine Übertragung<br />

28 | Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012<br />

der Quartierskonzepte aus der Altenhilfe ist ohne eine entsprechende<br />

Anpassung nach den vorliegenden Forschungsergebnissen nicht möglich.<br />

0074<br />

Älterwerden mit lebenslanger Behinderung – Beispiel teilhabeförderlicher<br />

Wohn- <strong>und</strong> Unterstützungsarrangements<br />

*S. Kühnert 1 , S. Schäper 2<br />

1 EFH Bochum, Heilpädagogik <strong>und</strong> Pflege, Bochum, Deutschland, 2 Katholische<br />

Hochschule NRW, Abteilung Münster, Münster, Deutschland<br />

Die Zahl älter werdender Menschen mit geistiger Behinderung wird in<br />

den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen. Dieser Aspekt des demografischen<br />

Wandels bringt nicht nur neue Forschungsthemen mit<br />

sich, sondern auch Herausforderungen für die Hilfesysteme: Es müssen<br />

Lebensmöglichkeiten für älter werdende Menschen mit Behinderungen<br />

gestaltet werden, die ihren spezifischen Unterstützungsbedarfen <strong>und</strong><br />

Wünschen nach sozialer Teilhabe entsprechen. In diesem Symposium<br />

sollen zentrale Erkenntnisse der Evaluation innovativer Modelle aus der<br />

Praxis vorgestellt werden, die im Rahmen des vom BMBF geförderte<br />

Forschungsprojektes „Lebensqualität inklusiv(e)“ untersucht wurden.<br />

Aus den Evaluationsergebnissen ergeben sich Hinweise für zukunftsfähige<br />

Konzepte für die Unterstützung älter werdender Menschen mit<br />

geistiger Behinderung. Das Symposium gibt mit vier Vorträgen Einblick<br />

in die <strong>translational</strong>e Forschungspraxis an der Schnittstelle von<br />

Gerontologie <strong>und</strong> Heilpädagogik.<br />

Symposienreferenten <strong>und</strong> -sektion<br />

Einzelbeiträge zum Symposium<br />

Prof. Dr. Sabine Schäper, Susanne Graumann: Quartiersbezogene Ansätze<br />

– ein Konzept zur Sicherung von Teilhabe für Menschen mit Behinderungen<br />

im Alter?<br />

Prof. Dr. Friedrich Dieckmann, Linda Heele-Bökenkötter: Ambulant<br />

unterstütztes Wohnen mit hohem Hilfebedarf – Modelle inklusiver<br />

Wohnarrangements<br />

Maria Thönnes: Die „Zweite Familie“ als Lebensraum im Alter – Betreutes<br />

Wohnen in Familien (BWF) als Wohnform für älter werdende<br />

Menschen mit lebensbegleitender Behinderung<br />

Sara Remke: Tagesstruktur <strong>und</strong> Gestaltung freier Zeit im Alter – Potentiale<br />

zur Teilhabe<br />

0075<br />

KölnerKinderUniversität 2012: Generationenübergreifende<br />

Forschungstranslation zur Primärprävention im Handlungsfeld<br />

familialer Pflege bei Demenz<br />

*H.E. Philipp-Metzen 1 , S. Zank 1<br />

1 Universität zu Köln, Lehrstuhl Rehabilitationswissenschaftliche Geronto-<br />

logie, Köln, Deutschland<br />

Ausgangssituation. Zahlreiche Studien belegen Belastungskumulationen<br />

bei familialer Pflege im Kontext von Demenz (Zank, 2010). Kognitive,<br />

emotionale u. instrumentelle Hilfeleistungen von Enkeln weisen<br />

auf ein beachtliches Stabilisierungs- <strong>und</strong> Unterstützungspotenzial hin;<br />

Wissenszuwachs u. Kompetenzerwerb gehören fallübergreifend zu den<br />

positiven Erfahrungen junger Menschen (Philipp-Metzen, 2011; LaFontaine/Harper,<br />

n.d.).<br />

Methoden. Im Rahmen der Kölner Kinder-Universität 2012 (Meyer-<br />

Wolters/Pietsch-Lindt) wurde exkursorisch der Adressatenkreis erweitert<br />

<strong>und</strong> verjüngt. Primärprävention erfolgte hier durch frühe Sensibilisierung<br />

<strong>und</strong> Befähigung der jungen Generation. Im Format von

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