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Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...

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Abstracts<br />

0401<br />

MRSA Screening bei Aufnahme in eine Geriatrie<br />

*K. Hager, M. Parusel, V. Grosse, M. Brecht<br />

Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung gGmbH, Zentrum für Medizin im<br />

Alter, Hannover, Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong>. Patienten mit einer Kolonisierung oder gar einer Infektion<br />

mit einem methicillinresistenten Staphylococcus aureus (MRSA)<br />

finden sich häufiger bei geriatrischen Patienten <strong>und</strong> damit auch häufiger<br />

in Geriatrien. Zielsetzung: Um diejenigen ohne MRSA sowie die<br />

MRSA-Träger besser schützen zu können, wurden alle Patienten bei<br />

Aufnahme gescreent.<br />

Patienten <strong>und</strong> Methodik. Von Januar bis Juni 2008 wurde bei allen Patienten<br />

bei Aufnahme ein Nasen-Rachen-Abstrich vorgenommen. Falls<br />

sich Zeichen von Infektionen im Verlauf der anschließenden Behandlung<br />

ergaben, wurden ebenfalls mikrobiologische Untersuchungen auf<br />

MRSA vorgenommen.<br />

Ergebnis. Bei 33 von 771 Patienten wurde ein MRSA bei Aufnahme oder<br />

im Verlauf der Behandlung entdeckt. Bei 4,3% der Patienten insgesamt<br />

<strong>und</strong> 73% der MRSA-Patienten wurde der Keim in den ersten 48 St<strong>und</strong>en<br />

gef<strong>und</strong>en, so dass angenommen wurde, dass das Bakterium importiert<br />

wurde. In 91% war dies bei Aufnahme nicht bekannt oder nicht mitgeteilt.<br />

Bei 27% der MRSA-Patienten wurde das Bakterium erst nach<br />

48 St<strong>und</strong>en entdeckt, so dass in diesen Fällen angenommen wurde, dass<br />

der Keim nosokomial akquiriert wurde. 76% der Patienten waren lediglich<br />

kolonisiert, bei 24% bestand eine Infektion. Eine Dekolonisierung<br />

gelang in 76% der Fälle. Verschiedene, mit den RKI-Daten vergleichbare<br />

Indikatoren der MRSA-Belastung wurden aus den Daten errechnet.<br />

Schlussfolgerung. Die Rate der MRSA-positiven Patienten korrespondierte<br />

mit denen in anderen Ländern. Verglichen mit deutschen<br />

Krankenhäusern war die Geriatrie mit einem 7,4-fach höheren Anteil<br />

an importierten MRSA konfrontiert. Die Daten ähnelten denen<br />

von deutschen Rehabilitationskliniken. Eine spürbare Reduktion der<br />

MRSA-Last wird nur bei einer nationalen oder zumindest regionalen<br />

Anstrengung gelingen.<br />

0404<br />

Einfluss des Alters auf das funktionale Unabhängigkeitsmaß (FIM)<br />

bei Aufnahme <strong>und</strong> Entlassung in einer Geriatrischen Klinik<br />

*K. Hager, A. Marahrens, M. Brecht, V. Grosse<br />

Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung gGmbH, Zentrum für Medizin im<br />

Alter, Hannover, Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong>. Hohes Alter oder ein großer Hilfsbedarf in den Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens kann nach einer akuten Erkrankung die Entscheidung<br />

über die Einweisung in ein Pflegeheim bzw. in eine geriatrische<br />

(Früh-)Rehabilitation beeinflussen.<br />

Zielsetzung. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte die Verbesserung in den Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens (ADL) in Abhängigkeit vom Alter <strong>und</strong> der<br />

Selbstständigkeit bei Aufnahme untersucht werden.<br />

Patienten <strong>und</strong> Methoden. Die Daten von 2527 Patienten einer Geriatrischen<br />

Klinik mit Akut- <strong>und</strong> Rehabilitationsbetten aus den Jahren<br />

2006–2009 wurden analysiert. Die ADL wurde mit dem funktionalen<br />

Unabhängigkeitsindex (FIM) gemessen.<br />

Ergebnisse. Mit zunehmendem Alter sank der FIM bei Aufnahme (lineare<br />

Korrelation).<br />

Schlussfolgerung. Die Verbesserung der Selbstständigkeit in den Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens in einer Geriatrischen Klinik war unabhängig<br />

vom Alter. Bei einem FIM von 40–100 Punkten bei Aufnahme<br />

können die Ergebnisse am besten dokumentiert werden.<br />

144 | Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012<br />

0410<br />

Kassenärztliche Ermächtigung für die Sturzambulanz in einer<br />

Geriatrie<br />

*K. Hager, M. Brecht<br />

Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung gGmbH, Zentrum für Medizin im<br />

Alter, Hannover, Deutschland<br />

Aktuellen Statistiken zufolge kann man davon ausgehen, dass etwa ein<br />

Drittel der über 65-Jährigen <strong>und</strong> fast die Hälfte der über 80-Jährigen<br />

mindestens einmal pro Jahr stürzt. Sturzfolgen mit Knochenbrüchen<br />

sind bei den über 65-Jährigen der häufigste Gr<strong>und</strong> für eine Krankenhauseinweisung.<br />

Um diesem Problem zu begegnen besteht seit 2009<br />

eine Ermächtigung für die Durchführung einer Sturzambulanz am<br />

Zentrum für Medizin im Alter in Hannover. Patienten können auf<br />

Überweisung durch ihren Hausarzt oder ambulant behandelnden<br />

Neurologen ambulant untersucht <strong>und</strong> beraten werden. Leistungen<br />

der Sturzambulanz sind unter anderem: Untersuchung <strong>und</strong> Beratung<br />

zur Abschätzung des individuellen Sturzrisikos, Durchführung standardisierter<br />

Tests zur Sturzgefährdung, quantitative Erfassung von<br />

Funktionen <strong>und</strong> Störungen des motorischen <strong>und</strong> sensorischen Gleichgewichtssystems,<br />

Einleitung von weiterer Diagnostik <strong>und</strong> von Präventionsmaßnahmen,<br />

Beratung über spezifische Trainingsprogramme,<br />

Medikationsempfehlung, Beratung über Hilfsmittel, Wohnraumanpassung,<br />

Beleuchtungskonzepte <strong>und</strong> andere. Anhand von Beispielen<br />

wird das diagnostische Vorgehen geschildert. Die Inanspruchnahme<br />

ist im Verlauf gestiegen <strong>und</strong> wird ausführlicher dargestellt. Ein Teil der<br />

Patienten wird nach der Konsultation vor allem in der geriatrischen Tagesklinik<br />

weiterbehandelt.<br />

0411<br />

Herausforderungen an die Demenzdiagnostik in der Hausarztpraxis<br />

*G. Heusinger von Waldegg 1,2 , S. Papert 1 , T. Fankhaenel 3 , S. Gr<strong>und</strong>ke 3 ,<br />

T. Lichte 2<br />

1 Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen, Klinik für Geriatrie, Magdeburg,<br />

Deutschland, 2 Otto-von-Guericke-Universität, Institut für Allgemeinmedizin,<br />

Magdeburg, Deutschland, 3 Martin-Luther-Universität, Sektion<br />

Allgemeinmedizin, Halle/Saale, Deutschland<br />

Einleitung. Die gestiegene Zahl dementiell erkrankter Älter in der Hausarztpraxis<br />

erhöht die Anforderungen an die Diagnostik der Demenzen<br />

in der Hausarztpraxis. Der Hausarzt steht in einem Spannungsfeld zwischen<br />

den Bedürfnissen des Patienten <strong>und</strong> den Ansprüchen von Angehörigen.<br />

Methoden. Die explorative Studie wurde im Design einer qualitativen<br />

Fallstudie angelegt. Die Primärdaten wurden aus 2 fall- <strong>und</strong> interaktionsgeschichtlichen<br />

Fokusgruppeninterviews gewonnen (leitfadengestützt).<br />

Befragt worden sind Hausärzte aus zwei Qualitätszirkeln in<br />

Sachsen-Anhalt (n=22) Die Auswertung der transkribierten Gruppeninterviews<br />

erfolgte im Stil der Gro<strong>und</strong>ed Theory (Kodierprozess).<br />

Ergebnisse. Zentrale Probleme bei der Diagnosestellung sind die zeitaufwändigen<br />

diagnostischen Testverfahren <strong>und</strong> die „gute Sprechst<strong>und</strong>enleistung“<br />

der Patienten. Das diagnostische Vorgehen ist daher<br />

hauptsächlich beobachtungsbasiert <strong>und</strong> stützt sich auf zumeist auf einfache<br />

geriatrisches Basisassessments (Uhrentest), kaum auf Diagnostik<br />

neurologischer <strong>und</strong> sozialpsychologischer Komponenten der Erkrankung,<br />

Screening der Alltagskompetenz, Laborparameter, bildgebende<br />

Diagnostik. Hauptgründe, für hinausgeschobene Diagnoseübermittlung<br />

liegen im Stigmatisierungspotenzial der Diagnose Demenz <strong>und</strong><br />

dem Abwägen des Therapienutzens.<br />

Diskussion. Es stellt sich die Frage, ob die geriatrischen Instrumente<br />

<strong>und</strong> Vorgehens in die primärärztliche Versorgung transferiert werden<br />

können oder vielmehr eigene an die Bedürfnisse der ambulanten Situation<br />

angepasste Instrumente gef<strong>und</strong>en werden müssen. Ist das Thema

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