Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
0275<br />
InnoWo-zuhause wohnen bleiben bis zuletzt<br />
*U. Otto 1 , A. Hedtke-Becker 2 , G. Stumpp 2 , R. Hoevels 2 , S. Beck 1<br />
1 Fachhochschule St. Gallen, Soziale Arbeit, St. Gallen, Schweiz, 2 Hochschule,<br />
Sozialwesen, Mannheim, Deutschland<br />
Status Quo: „Zuhause wohnen bleiben bis zuletzt“ – wünschen sich die<br />
meisten Älteren auch bei wachsender Hilfebedürftigkeit. „Ageing in<br />
place“ <strong>und</strong> „ambulant vor stationär“ ist internationales politisches Credo.<br />
Real aber sterben in Europa die meisten Menschen in Institutionen.<br />
Offensichtlich reichen auch aufopfernde private Pflege <strong>und</strong> ambulante<br />
Dienste immer weniger aus – im Projekt werden innovative Ansätze<br />
jenseits von Sonderwohnformen fokussiert. Herausforderung für Forschung<br />
<strong>und</strong> Praxis: (1) wirklich passförmige „Hilfe-Massanzüge“, (2)<br />
informelle <strong>und</strong> formelle Unterstützungsquellen besser verschränken,<br />
(3) Ausbrennen verhindern, gute Lebensqualität aller Beteiligter stärken,<br />
(4) Basis: ganz genaues biografisches Hinsehen <strong>und</strong> Begleiten, (5)<br />
Kannbruchstellen entschärfen, Automatismen infragestellen, (6) wie<br />
auf andere Settings übertragen? (7) Welche Bedingungen braucht dies<br />
– bei Einzelträgern, im Gesamtsystem, bzgl. Handlungskompetenzen?<br />
Das binationale F+E-Projekt InnoWo (SilquaI-finanziert) erprobt <strong>und</strong><br />
evaluiert Innovationsansätze zwischen autonomem Wohnen <strong>und</strong> Sonderwohnformen/Heimen<br />
mit Blick auf die o. g. Herausforderungen.<br />
Die Settings/Unterstützungen im Vergleich: Beim Wohnen zuhause<br />
steht im Vordergr<strong>und</strong>: ein Best-practice-Dienst (in D) mit (a) intensiver<br />
biografischer Begleitung <strong>und</strong> konstanten Bezugspersonen, (b) professionellen<br />
Unterstützungskonzepten als „integrated care“ bis zu hochverbindlicher<br />
Begleitungs- <strong>und</strong> Unterstützungsmanagementdichte. Bei<br />
gemeinschaftlichen Wohnformen werden einerseits ein Trägermodell<br />
mit integrierter Gemeinwesenarbeit (in D), andererseits selbstorganisierte<br />
Wohnprojekte (in CH) untersucht. Das Poster verdeutlicht die<br />
Projektanlage, die Methoden sowie ausgewählte Ergebnisse.<br />
0279<br />
W<strong>und</strong>management <strong>und</strong> strukturierte Mobilisation bei geriatrischen<br />
Patienten<br />
*B. Meyjohann , *T. Günther<br />
Asklepios Klinik Lindau, Innere Medizin, Neurologie <strong>und</strong> Rehabilitation,<br />
Lindau, Deutschland<br />
Bei vielen geriatrischen Gefäßpatienten ist nach chirurgischer oder<br />
interventioneller Verbesserung der Durchblutungsverhältnisse ein längerer<br />
Zeitraum mit qualifiziertem W<strong>und</strong>management <strong>und</strong> intensiven<br />
Re-Mobilisierungsmaßnahmen erforderlich. Hier hat das aktive Gefäßtraining<br />
durch regelmäßige Übungseinheiten auf der Ebene oder am<br />
Bewegungstrainer einen hohen Stellenwert. Sowohl Studien wie auch<br />
klinische Beobachtungen zeigen, dass sich durch eine gefäßaktive Bewegungstherapie<br />
Durchblutung, Claudicatiobeschwerden wie auch<br />
W<strong>und</strong>verhältnisse deutlich verbessern lassen. Es werden ein Überblick<br />
über aktuelle Untersuchungsergebnisse gegeben sowie an klinischen<br />
Fallbeispielen verschiedene Mobilisierungsmöglichkeiten <strong>und</strong> W<strong>und</strong>verläufe<br />
vorgestellt.<br />
0285<br />
Supplementierung von Risikonährstoffen in der Geriatrie<br />
*M. Noreik, R.-J. Schulz<br />
Lehrstuhl für Geriatrie, Universität zu Köln, Deutschland<br />
Einleitung. Im Alter besteht das Risiko für eine Unterversorgung mit<br />
den Mikronährstoffen Vitamin B12, Folat, Calcium <strong>und</strong> Vitamin D. Da<br />
ein verminderter Spiegel im Blut einen Hinweis auf eine Unterversorgung<br />
der Nährstoffe gibt, wurden in einer geriatrischen Klinik Vitamin<br />
B12, Folat <strong>und</strong> Calcidiol in das Aufnahmelabor integriert.<br />
Methodik. Das Verordnungsverhalten der Ärzte in Bezug auf die Risikonährstoffe<br />
wurde bei 1252 ernährungstherapeutisch betreuten Patienten<br />
untersucht. Ergebnis: Der Einsatz der Supplemente ist zwischen 2008<br />
<strong>und</strong> 2010 im Mittel um 127,5% angestiegen. Ein Vitamin-B12-Präparat<br />
haben 32,1% der Patienten mit einem verminderten Spiegel erhalten.<br />
Von den Patienten, die ein Supplement erhalten haben, lag bei 9,5%<br />
kein Spiegel vor. Ein Folsäure-Präparat haben 52,4% der Patienten mit<br />
einem verminderten Spiegel erhalten, bei 15,5% lag kein Spiegel vor. Ein<br />
Calcium-Präparat haben 29,8% der Patienten mit einem verminderten<br />
Spiegel erhalten, bei 5,2% lag kein Spiegel vor. Ein Vitamin-D-Präparat<br />
haben 39,2% der Patienten mit einem verminderten Calcidiol-Spiegel<br />
erhalten <strong>und</strong> bei 25,6% lag kein Spiegel vor.<br />
Schlussfolgerung. Die Versorgung von Patienten mit einem verminderten<br />
Spiegel der Risikonährstoffe konnte durch Aufnahme der Risikonährstoffe<br />
in das Standardlabor verbessert werden. Bei einem Teil der<br />
Patienten mit einem verminderten Spiegel erfolgte keine Supplementierung,<br />
was auf differentialdiagnostischen Gründen beruhen kann. Teilweise<br />
erhielten Patienten ein Supplement, ohne dass der Spiegel bekannt<br />
war. Dies macht die Notwendigkeit der Bewusstseinssteigerung bei den<br />
behandelnden Ärzten in Bezug auf Risikonährstoffe <strong>und</strong> besonders die<br />
Aufklärung der Patienten mittels Schulungen deutlich.<br />
0292<br />
Opiate im Alter: Fallstricke bei der Therapie<br />
H.-P. Thomas<br />
Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Geriatrie, Berlin, Deutschland<br />
Ältere, multimorbide Patienten leiden häufig unter Schmerzen. Zudem<br />
wird die Diagnostik <strong>und</strong> Therapie durch Komorbiditäten wie Niereninsuffizienz,<br />
Mangelernährung <strong>und</strong> kognitive Einschränkungen erschwert.<br />
Für diese Patientengruppen müssen entsprechende schmerztherapeutische<br />
Konzepte umgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für<br />
das Schmerzscreening <strong>und</strong> bei starken Schmerzen die Wahl der optimalen<br />
medikamentösen Strategie. Opiate spielen dabei eine exponierte<br />
Rolle, bieten jedoch erhebliche substanzspezifische Unterschiede, die<br />
sowohl den Therapieerfolg als auch -misserfolg maßgeblich beeinflussen.<br />
Die Therapie sollte vor allem effektiv, aber auch sicher, einfach<br />
<strong>und</strong> gut verträglich sein, um die Therapietreue <strong>und</strong> damit einen nachhaltigen<br />
Therapieerfolg zu sichern. Der Vortrag widmet sich in Fallbeispielen<br />
einer differenzierten Opiattherapie <strong>und</strong> diskutiert Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteile verschiedener Substanzen bei unterschiedlichen Problemkonstellationen.<br />
0296<br />
Ernährung <strong>und</strong> Prävalenz von Sarkopenie bei selbstständig zu<br />
Hause lebenden Senioren: eine Erhebung im Rahmen der Berliner<br />
Altersstudie-II (BASE-II)<br />
*J. Nikolov, V. Acker, E. Steinhagen, M. Heinig, D. Spira, I. Demuth, E. Steinhagen-Thiessen,<br />
R. Eckardt<br />
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin,<br />
Deutschland<br />
Einleitung. Die optimale Menge an Protein, körperliche Aktivität, positive<br />
Energiebalance <strong>und</strong> richtiges Timing der Proteinaufnahme sind für<br />
die Prävention von Sarkopenie von Bedeutung. Ziel war die Ermittlung<br />
der Prävalenz von Sarkopenie <strong>und</strong> der Ernährung bei selbstständig zu<br />
Hause lebenden Senioren.<br />
Methoden. Die appendikuläre Skelettmuskelmasse wurde mittels DXA<br />
bestimmt <strong>und</strong> die Ernährung mit EPIC-FFQ erfasst.<br />
Ergebnisse. Es wurde eine Teilstichprobe von 766 Studienteilnehmern<br />
[65% Frauen(f); 35% Männer(m)] im Alter von 60 bis 83 Jahren untersucht.<br />
Bei 19,6% der Frauen bzw. 24,6% der Männer zeigte sich eine<br />
Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012 |<br />
135