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Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...

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0444<br />

Funktionelles Outcome kognitiv beeinträchtigter Patienten nach<br />

Schlaganfall oder hüftgelenksnaher Fraktur: Was sagen uns die Versorgungsdaten<br />

aus Baden-Württemberg?<br />

*M. Jamour 1 , M. Runge 2 , C. Marburger 3<br />

1 Alb-Donau-Klinikum, Geriatrische Rehabilitationsklinik Ehingen, Ehingen,<br />

Deutschland, 2 Aerpah-Klinik, Geriatrisches Zentrum Esslingen Kennenburg,<br />

Esslingen, Deutschland, 3 Christophsbad Göppingen, Geriatrische Reha-<br />

Klinik, Göppingen, Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong>. Die Überlegenheit einer stationären geriatrischen Rehabilitation<br />

gegenüber einer organmedizinisch-zentrierten Behandlung<br />

im Hinblick auf das funktionelle Outcome <strong>und</strong> die Vermeidung<br />

stationärer Pflege ist spätestens seit der Publikation einer Metaanalyse<br />

randomisiert-kontrollierter Studien (Bachmann et al., Inpatient rehabilitation<br />

specifically designed for geriatric patients: systematic review<br />

and meta-analysis of randomised controlled trials, BMJ 2010 Apr 20;<br />

340:c1718) nicht mehr in Zweifel zu ziehen. Demgegenüber fehlen zum<br />

jetzigen Zeitpunkt noch kontrollierte Daten, die eine Aussage darüber<br />

erlauben, ob <strong>und</strong> in welchem Umfang auch kognitiv beeinträchtigte geriatrische<br />

Patienten von einer stationären geriatrischen Rehabilitation<br />

profitieren können.<br />

Methode. Die in Baden-Württemberg durch das KODAS-Instrument<br />

(KollektivesDatenSet) vorgenommene Datenerhebung zur geriatrischen<br />

Rehabilitation erfasst auf der Gr<strong>und</strong>lage einer standardisierten<br />

Operationalisierung alle Patienten mit kognitiven Störungen. Dabei<br />

wird der Begriff der „kognitiven Störung“ bewusst von dem Begriff der<br />

Demenz abgegrenzt, da die korrekte Anwendung dieses Begriffes eine<br />

kognitive Beeinträchtigung von mindestens 6 Monate Dauer erfordert.<br />

Ziel. Auf der Gr<strong>und</strong>lage der KODAS-Daten aus den Jahren 2005–2011<br />

wird für die beiden Index-Diagnosen „Schlaganfall“ <strong>und</strong> „Hüftgelenksnahe<br />

Fraktur“ das funktionelle Outcome kognitiv beeinträchtigter Patienten<br />

im Vergleich zu Rehabilitanden mit altersgemäßer Kognition<br />

dargestellt. Anhand dieser Beobachtungsdaten werden erste Schlussfolgerungen<br />

gezogen.<br />

0446<br />

Periphere Neuropathien im Alter – Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

U. Kuipers<br />

Westküstenklinikum, Klinik für Frührehabilitation <strong>und</strong> Geriatrie, Heide,<br />

Deutschland<br />

Periphere Neuropathien sind bei alten Menschen sehr häufig. Die Abklärung<br />

der häufigsten Ursachen gehört zum Pflichtprogramm einer<br />

geriatrischen Klinik. Die Einteilung kann zum Beispiel nach der morphologischen<br />

Läsion (axonale, gemischte, demyelinisierende), nach der<br />

Klinik (hereditär, schmerzhaft, akut/chronisch, symmetrisch/asymetrisch),<br />

nach dem Schwerpunkt (motorisch/sensibel) oder auch nach<br />

der Ätiologie (z. B. metabolisch, paraneoplastisch, toxisch usw.) erfolgen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der sehr variablen Ursachen ist die Diagnostik auch aus<br />

Gründen des Zeitaufwandes <strong>und</strong> des wirtschaftlichen Betrachtung in<br />

Stufen zu erfolgen. Wenn die zuerst eingeleitete Diagnostik keine eindeutigen<br />

Resultate erbringt, stellt sich nicht selten die Frage, ob <strong>und</strong><br />

welche weiteren, z. T. risikobehafteten diagnostischen <strong>und</strong> therapeutischen<br />

Maßnahmen durchgeführt werden sollen. Neben der Diagnostik<br />

soll eine Betrachtung der Therapieoptionen (Pharmakotherapie, aber<br />

auch Physio-, Ergo- <strong>und</strong> physikalische Therapie) erfolgen.<br />

0451<br />

Möglichkeiten der Gestaltung von Fortbildungen für Hausärzte <strong>und</strong><br />

Praxispersonal<br />

*D. Simic, G. Stern-Kuthe, S. Weißbach, S. Wilm<br />

Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin <strong>und</strong> Familienmedizin,<br />

Witten, Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong>. In den letzten zwei Jahrzehnten wurden verschiedene<br />

Strategien untersucht, die Verschreibung von Medikamenten in der<br />

ambulanten Versorgung zu verbessern, doch keine konnte bislang als<br />

optimal beschrieben werden.<br />

Ziel. Mittels Literaturrecherche sollen geeignete Merkmale zur Entwicklung<br />

eines Fortbildungsprogrammes für Hausärzte <strong>und</strong> Praxispersonal<br />

identifiziert werden.<br />

Methodik. Zur Recherche relevanter Studien erfolgte eine Expertenbefragung<br />

nach bereits bekannten Veröffentlichungen. Nach Durchsicht<br />

der Studien wurden relevante MeSH-Terms definiert. Darauf aufbauend<br />

erfolgte eine Datenbanksuche in Medline, CINAHL <strong>und</strong> SCOPUS<br />

mit anschließender Handrecherche. Einschlusskriterien waren Studien<br />

zum Thema Schulungen von Hausärzten zur Reduktion von potentiell<br />

inadäquater Medikation bei älteren Patienten oder Schulungen von<br />

Hausärzten aus der Versorgungsforschung, insbesondere Leitlinien.<br />

Ergebnisse. Es konnten 73 Studien ausgewertet werden. Multimodale<br />

Interventionen (zwei oder mehrere unterschiedliche Strategien) sind<br />

überwiegend effektiver als eine einzelne Aktion. Die Mehrheit, ca. 70%,<br />

wünscht einen Hausarzt (peer) als Fortbilder. Die optimale Dauer der<br />

Fortbildung ist abhängig vom Setting (90–120 Minuten im Qualitätszirkel<br />

bzw. ca. 30 Minuten beim PEOV). Als Fortbildungsmaterialien<br />

eignen sich besser laminierte Kurzfassungen als die Herausgabe langer<br />

wissenschaftlicher Artikel zum Thema.<br />

Schlussfolgerung. Obwohl keine Fortbildungsstrategie als optimal beschrieben<br />

werden kann, ist ein gut an das Setting angepasster multifaceted<br />

peer-basierter Ansatz effektiver, als eine einzige oder eine Topdown-Aktion.<br />

0453<br />

Behandlung geriatrisch-onkologischer Patienten in klinischen<br />

Studien – sinnvoll <strong>und</strong> machbar?<br />

V. Goede 1,2,3<br />

1 St. Marien-Hospital, Klinik für Geriatrie, Köln, Deutschland, 2 Universität<br />

Köln, Lehrstuhl für Geriatrie, Köln, Deutschland, 3 Universität Köln, Deutsche<br />

CLL Studiengruppe, Köln, Deutschland<br />

Die meisten Krebserkrankungen charakterisiert eine mit fortschreitendem<br />

Lebensalter ansteigende Inzidenz. Zusammen mit der generellen<br />

Alterung der Bevölkerung führt dies zu einer großen Anzahl<br />

alter Krebspatienten. Ein Teil der Betroffenen erfüllt dabei die Definitionskriterien<br />

des geriatrischen Patienten (Alter über 70 Jahre <strong>und</strong><br />

geriatrietypische Multimorbidität, Alter über 80 Jahre). Obwohl die<br />

onkologische Diagnose auch bei solchen Patienten meist die prognoselimitierende<br />

Erkrankung ist, wurden in der Vergangenheit mit Hinweis<br />

auf die Vulnerabilität dieser Patienten entweder auf tumorspezifische<br />

Therapien verzichtet oder ineffektive Regime eingesetzt. Mit zunehmender<br />

Verbesserung der Nutzen-Risiko-Balance antineoplastischer<br />

Therapien stellt sich anders als früher nun jedoch immer öfter auch bei<br />

geriatrischen Patienten die Frage, ob eine spezifische Therapie einzuleiten<br />

<strong>und</strong> welche Behandlung im Einzelfall zu wählen ist. Antworten<br />

auf diese Fragen können nur in klinischen Studien gef<strong>und</strong>en werden,<br />

welche auf die besondere Situation geriatrisch-onkologischer Patient<br />

zugeschnitten sind. Durch den Wegfall oberer Altersbeschränkungen<br />

werden in erster Linie ältere Patienten mit noch guter Fitness in Studien<br />

eingeschlossen, während ein Studieneinschluss von geriatrisch-onkologischen<br />

Patienten damit noch nicht gewährleistet ist. Dieser Symposiumsbeitrag<br />

beschreibt sowohl aus geriatrischer als auch onkologischer<br />

Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012 |<br />

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