Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
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Abstracts<br />
Sturzangst wurde die 1-Item-Frage „Haben Sie in der Regel Angst davor<br />
hinzufallen?“ verwendet mit den Antwortkategorien „überhaupt<br />
nicht“, „ein wenig“, „ziemlich“, „sehr viel“. Teilnehmer: Insgesamt wurden<br />
445 Menschen über 65 Jahre (45% Männer, 55% Frauen) befragt. Das<br />
durchschnittliche Alter lag bei 74 Jahren. Nahezu alle Befragten waren<br />
selbstständig mobil <strong>und</strong> nur 12,8% benutzten ein Gehhilfsmittel.<br />
Ergebnisse. 28,3% der Befragten gaben an, im vergangenen Jahr gestürzt<br />
zu sein. Fast jeder Zehnte berichtete über mehrfaches Stürzen (9,7%).<br />
Stürze waren bei Befragten ab 75 Jahren deutlich häufiger als bei jüngeren<br />
Befragten (36,2% bzw. 22,7%). Fast die Hälfte aller Befragten (40,1%)<br />
gab zumindest „ein wenig“ Sturzangst an. Männer berichteten weniger<br />
häufig über Sturzangst als Frauen (27,0% bzw. 50,4%). Auch nach einem<br />
Sturzereignis wurde nur von 37,3% der Männer Sturzangst berichtet (im<br />
Vergleich: 59,5% der Frauen mit einem Sturzereignis).<br />
Diskussion. Durch unsere Telefonbefragung wurden vor allem Menschen<br />
mit noch guter Mobilität erreicht. Die Sturzrate von 28% verdeutlicht,<br />
dass Stürze nicht nur ein Problem von Hochrisiko-Gruppen<br />
mit eingeschränkter Mobilität sind. Sturzangst ist bei Frauen deutlich<br />
häufiger als bei Männern, selbst nach einem stattgehabten Sturz. Dies<br />
muss hinsichtlich der Motivation zur Teilnahme an gezielten Sturzpräventions-Maßnahmen<br />
berücksichtigt werden.<br />
0181<br />
Leistungsphysiologische Untersuchungen 60- bis 90-jähriger Personen<br />
während eines Kuraufenthaltes<br />
W. Kohl<br />
Heartintact, Diagnostik <strong>und</strong> Therapie, Magdala, Deutschland<br />
Einleitung. Es wurden 4055 männliche <strong>und</strong> weibliche Patienten mit folgender<br />
Fragestellung untersucht: Sind durch eine dreiwöchige Kur hämodynamische<br />
<strong>und</strong> metabolische Veränderungen in physischen Parametern<br />
nachweisbar?<br />
Methodik. Die Patienten wurden gemäß Geschlecht ab dem 60. Lebensjahr<br />
in Altersgruppen mit <strong>und</strong> ohne Einnahme von Betablockern<br />
unterteilt. Alle Probanden unterzogen sich einer Eingangs- <strong>und</strong> einer<br />
Abschlussuntersuchung mit klinischen<br />
Methoden. Das Training erfolgte an 10 Tagen auf einem Fahrradergometer<br />
mit individuell angepasster Wattstufe <strong>und</strong> Belastungsdauer. Es<br />
wurden ausgewählte Spiroergometrieuntersuchungen inkl. Laktatwertbestimmungen<br />
als Vergleichsuntersuchungen durchgeführt.<br />
Ergebnisse. Der O2-Puls erhöhte sich im Untersuchungszeitraum, mit<br />
Ausnahme der ältesten weiblichen Altersgruppe, hochsignifikant. In<br />
allen Altersgruppen sank der systolische Blutdruck innerhalb der Trainingsperiode.<br />
Mit Ausnahme der weiblichen Altersgruppe 65 69 Lebensjahre<br />
sank die Arbeitsherzfrequenz in Ruhe. Das Produkt aus<br />
Herzfrequenz <strong>und</strong> systolischem Blutdruck sank in allen Altersgruppen.<br />
Die Werte fielen nahezu in allen Altersgruppen hochsignifikant bis signifikant<br />
aus. Die Laktatuntersuchungen ergaben eine Verbesserung der<br />
aeroben Leistungsfähigkeit. Der Pulse Pressure sank bei den Männern<br />
bis zu der Altersklasse bis 69 Jahre hochsignifikant <strong>und</strong> bis zu 74 Jahren<br />
signifikant, die Frauen hatten bis zur Altersklasse bis 79 Jahre hochsignifikante<br />
Mittelwertunterschiede. Die Atmungsökonomie verbesserte<br />
sich; das Atemäquivalent für O2 sank. Der Respiratorische Quotient fiel<br />
in der Nachuntersuchung niedriger aus.<br />
Schlussfolgerungen. Aus den Bef<strong>und</strong>en wird geschlossen, dass eine nur<br />
3-wöchige Kur mit entsprechendem körperlichem Training kardiopulmonale<br />
Parameter positiv beeinflussen kann. Damit verringerte sich<br />
das kardiovaskuläre Risiko der Patienten.<br />
128 | Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012<br />
0182<br />
Demenzdiagnostik bei geistig behinderten Menschen – eine Übersichtsarbeit<br />
B. Kuske , *S.V. Müller<br />
Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Fakultät Soziale<br />
Arbeit, Wolfenbüttel, Deutschland<br />
Fragestellung. Mit der gestiegenen Lebenserwartung geistig behinderter<br />
Menschen ist die Demenzdiagnostik zunehmend in den Fokus gerückt.<br />
Forschungsaktivitäten zur Entwicklung geeigneter Instrumente<br />
sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Ziel dieser Arbeit ist es,<br />
einen Überblick über Screening-Instrumente zu geben, die für die Diagnostik<br />
von Demenzerkrankungen bei geistig behinderten Menschen<br />
entwickelt wurden.<br />
Methoden. Eine umfassende internationale Literatursuche in elektronischen<br />
Datenbanken <strong>und</strong> Referenzlisten ausgewählter Studien wurde<br />
durchgeführt. Identifizierte Studien wurden anhand ausgewählter Kategorien<br />
zusammengefasst <strong>und</strong> verglichen. Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
der Testverfahren wurden herausgearbeitet.<br />
Ergebnisse. Nur wenige Instrumente für geistig behinderte Menschen<br />
konnten identifiziert werden. Alle wissenschaftlich evaluierten Instrumente<br />
wurden auf internationaler Ebene entwickelt. Zwei Testarten<br />
bildeten sich ab: Fremdbefragungen <strong>und</strong> neuropsychologische Tests,<br />
die das kognitive Leistungsprofil direkt einschätzen. Die Kombination<br />
beider Testarten sowie eine Verlaufsdiagnostik werden empfohlen.<br />
Schwierigkeiten der Diagnostik zeigten sich vor allem in der Heterogenität<br />
der Leistungsprofile sowie in der Demenzfrüherkennung.<br />
Schlussfolgerungen. In Deutschland fehlt es an Screening-Instrumenten<br />
für die Demenzfrüherkennung. Ein Bedarf an der (Weiter-) Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Evaluation von deutschsprachigen Demenztests für geistig<br />
behinderte Menschen wird deutlich.<br />
0183<br />
Attitudes of the German general population toward early diagnosis<br />
of dementia<br />
T. Luck , *M. Schwarzbach, M. Luppa, J. Sieber, S.G. Riedel-Heller<br />
Universität Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin <strong>und</strong> Public<br />
Health, Leipzig, Deutschland<br />
Backgro<strong>und</strong>. Early diagnosis of dementia has clearly improved applying<br />
neuropsychological, imaging and biochemical indicators. However,<br />
none of the currently available interventions for the most common type<br />
of dementia, the Alzheimer’s dementia, promises cure. Given this backgro<strong>und</strong>,<br />
this study aims to describe attitudes toward early diagnosis of<br />
dementia in the German general population.<br />
Methods. A representative telephone survey of the German population<br />
aged 18+ years (n=1,002) was conducted in 2011.<br />
Results. The vast majority of the participants (88%) stated that early diagnosis<br />
of dementia should be offered. 69% also inclined that they would<br />
be willing to participate in an early diagnosis examination in case they<br />
are affected. Almost two thirds would see their General Practitioner as<br />
the first source of professional help, followed by neurologists, memory<br />
clinics and psychiatrists to a much lesser extent. More than half of the<br />
study participants (55%) committed that they think something could<br />
be done against dementia. Answers to an open questions regarding<br />
what might help showed that mainly psychosocial interventions were<br />
favored; only 10.1% regarded medication as helpful.<br />
Discussion. The German general population is very open for early diagnosis<br />
of dementia. This, however, seems connected with large expectations<br />
regarding influence on course of dementia. Although the GP is<br />
seen as first source of help, it is known that recognition of pre-dementia<br />
and mild forms of dementia in primary care settings is low. ImplicatiImplications are discussed.