Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
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emotionaler Reaktionen – insbesondere dadurch Resilienz erzeugen,<br />
dass bei Hochstressphasen mit akkumuliertem Stresserleben gelassener<br />
reagiert werden kann, als in jüngeren Lebensjahren.<br />
0537<br />
Sozioökonomischer Status als Stress: SES <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der<br />
zweiten Lebenshälfte<br />
C. Tesch-Römer<br />
Deutsches Zentrum für Altersfragen, Berlin, Deutschland<br />
Der sozioökonomische Status (SES) bezeichnet eine Kombination<br />
unterschiedlicher Aspekte der Lebenssituation einer Person. In der<br />
Regel wird der SES einer Person anhand von Bildungsabschluss, Berufsprestige<br />
sowie Einkommen <strong>und</strong> Vermögen bestimmt. Ein geringer<br />
sozioökonomischer Status geht häufig mit Stressoren einher, die sich<br />
negativ auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand einer Person auswirken.<br />
In dem Vortrag werden mit Blick auf den Zusammenhang zwischen<br />
SES <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit im höheren Erwachsenenalter vier Fragen diskutiert:<br />
(1) Verändert sich der Zusammenhang zwischen sozioökonomischem<br />
Status (SES) <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der zweiten Lebenshälfte?<br />
(2) Unterscheidet sich die Varianz in der Ges<strong>und</strong>heit in Gruppen mit<br />
unterschiedlichem SES? (3) Haben psychische <strong>und</strong> soziale Ressourcen<br />
unterschiedliche Effekte auf die Ges<strong>und</strong>heit in Abhängigkeit von SES?<br />
(4) Gibt es Unterschiede hinsichtlich dynamischer Zusammenhänge<br />
zwischen Emotionen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in Abhängigkeit von SES?<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die empirischen Analysen ist der Deutsche Alterssurvey<br />
(DEAS), eine b<strong>und</strong>esweit repräsentative Quer- <strong>und</strong> Längsschnittbefragung<br />
von Personen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden (d. h.<br />
40 Jahre <strong>und</strong> älter sind).<br />
Interdisziplinäres Symposium IV<br />
0266<br />
Ageing in Europe: Toward Future Research Priorities and Better<br />
Implementation<br />
*M. Gogol 1 , H.-W. Wahl 2<br />
1 Krankenhaus Lindenbrunn, Klinik für Geriatrie, Coppenbrügge, Deutschland,<br />
2 Universität Heidelberg, Institut für Psychologische <strong>Alternsforschung</strong>,<br />
Heidelberg, Deutschland<br />
The goal of this symposium is to link the ongoing process toward „A<br />
Roadmap for European Ageing Research“, mainly furthered by the FU-<br />
TURAGE consortium and presented to the European Parliament on<br />
October 18, 2011, with the gerontological expertise and future priorities<br />
of the German-speaking gerontology research and practice communities,<br />
i.e. the Austrian, Swiss and German. At the same time, the three<br />
gerontological societies of these countries will use this symposium to<br />
<strong>und</strong>erscore their enthusiastic commitment with the „European Year<br />
for Active Ageing and Solidarity between Generations“ declared by the<br />
European Commission for 2012. The concept of the symposium is as<br />
follows: First, Prof. Hans-Werner Wahl, a member of the FUTURAGE<br />
process and involved in the presentation of the Roadmap to the European<br />
Parliament, will present the cornerstones of the roadmap. Second,<br />
scholars representing the major scientific disciplines of the roadmap<br />
will provide their comments on the roadmap with a particular focus<br />
on their expertise‘s field. Third, we will have Dr. Giovanni Lamura (IN-<br />
RCA, Italy; member of FUTURAGE consortium) as an overall commenter<br />
of the symposium and the Roadmap process. Access to the roadmap<br />
is possible via the Web for all symposium attendees as well as the<br />
public at large (http://futurage.group.shef.ac.uk/road-map).<br />
Symposienreferenten <strong>und</strong> -sektion<br />
Prof. Hans-Werner Wahl (Heidelberg University): Main messages of the<br />
“Roadmap for European Ageing Research 2011”<br />
Prof. Pasqualina Perrig-Chiello (University of Bern): Comment on the<br />
behavioral science related part of the Roadmap<br />
Prof. Franz Kolland (University of Vienna): Comment on the social science<br />
and care related part of the Roadmap<br />
Dr. Manfred Gogol (Geriatric Hospital Lindenbrunn): Comment on the<br />
health related part of the Roadmap<br />
Prof. Andreas Simm (University of Halle): Comment on the biogerontological<br />
part of the Roadmap<br />
Dr. Giovanni Lamura (INRCA, Italy; member of FUTURAGE consortium):<br />
Overall outlook: The future of an ageing Europe<br />
Vorträge<br />
0013<br />
Positionspapier von BVG, DGGG <strong>und</strong> DGG zur Identifizierung geriatrischer<br />
Patienten in der Notaufnahme in Deutschland<br />
*U. Thiem 1 , H.-W. Greuel 2 , A. Reingräber 3 , P. Koch-Gwinner 4 , R. Püllen 5 , H.-<br />
J. Heppner 6 , M. Pfisterer 7<br />
1 Marienhospital Herne, Klinik für Altersmedizin, Herne, Deutschland,<br />
2 Marienhospital Wattenscheid, Bochum, Deutschland, 3 St. Josef-Hospital,<br />
Klinik für Geriatrie <strong>und</strong> Geriatrische Tagesklinik, Gelsenkirchen, Deutschland,<br />
4 HELIOS Klinikum Erfurt, Zentrum für Geriatrie, Erfurt, Deutschland,<br />
5 Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken gGmbH, Medizinisch-Geriatrische<br />
Klinik, Frankfurt, Deutschland, 6 Klinikum Nürnberg, Klinik für Notfall-<br />
<strong>und</strong> Intensivmedizin, Nürnberg, Deutschland, 7 Agaplesion Elisabethenstift<br />
Evangelisches Krankenhaus, Zentrum für Geriatrische Medizin, Darmstadt,<br />
Deutschland<br />
Hintergr<strong>und</strong>. In der Versorgung älterer Menschen besteht das Problem<br />
der Identifizierung geriatrischer Patienten, die ungeplant <strong>und</strong> als Notfälle<br />
in ein Krankenhaus kommen. Einen einheitlichen Standard dazu<br />
gibt es für Deutschland bisher nicht.<br />
Methoden. Der B<strong>und</strong>esverband Geriatrie (BVG) e. V., die Deutsche Gesellschaft<br />
für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie (DGGG) e. V. <strong>und</strong> die Deutsche<br />
Gesellschaft für Geriatrie (DGG) e. V. haben ein Positionspapier<br />
zur Identifizierung geriatrischer Patienten in der Notaufnahme in<br />
Deutschland erarbeitet. Gr<strong>und</strong>lage ist die Bewertung der vorhandenen<br />
Evidenz zu den Ansätzen: Prognose-Indices, umfassendes geriatrisches<br />
Assessment <strong>und</strong> Screening-Instrumente. Die Empfehlungen wurden<br />
unter Berücksichtigung der Übertragbarkeit der Evidenz auf deutsche<br />
Verhältnisse <strong>und</strong> der Praktikabilität erarbeitet.<br />
Ergebnisse. Die Empfehlungen sind: 1. Prognose-Indices sind ungeeignet,<br />
den komplexen Handlungsbedarf geriatrischer Patienten aufzuzeigen,<br />
<strong>und</strong> werden nicht empfohlen. 2. Das umfassende geriatrische<br />
Assessment ist etabliert <strong>und</strong> wirksam, aber zu aufwendig für die Notaufnahme.<br />
Es wird empfohlen, wenn auf Basis anderer Informationen<br />
die Zuordnung des Patienten nicht eindeutig erfolgen kann. 3. Als<br />
Screening-Instrument ist das in Kanada entwickelte ISAR („Identification<br />
of Seniors at Risk“) am besten evaluiert <strong>und</strong> scheint für die Anwendung<br />
in Deutschland geeignet. Die Adaptation des ISAR-Instruments<br />
sowie dessen Anwendung wird da empfohlen, wo nicht bereits andere<br />
Verfahren implementiert sind.<br />
Schlussfolgerung. Die vorliegenden Empfehlungen sind ein erster<br />
Schritt zur Entwicklung eines Standards zur Identifizierung geriatrischer<br />
Patienten in der Notaufnahme in Deutschland.<br />
Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012 |<br />
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