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Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...

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quartiersnahe Versorgung signalisieren entsprechende Diskurse <strong>und</strong><br />

Praxisprojekte. Vermehrt werden umfassende kleinräumige Handlungsansätze<br />

gefordert, die darauf abzielen, dass Menschen im Alter<br />

<strong>und</strong> bei Hilfe- <strong>und</strong> Pflegebedürftigkeit im vertrauten Umfeld gut leben<br />

<strong>und</strong> versorgt sein können. Bei der Konzeptentwicklung kann teils auf<br />

Erfahrungen bereits entwickelter Ansätze, beispielsweise in der gemeinwesenorientierten<br />

Altenarbeit <strong>und</strong> der gemeindenahen Versorgung,<br />

zurückgegriffen werden. Gleichwohl entsteht angesichts sich weiterhin<br />

wandelnder soziodemografischer <strong>und</strong> gesellschaftspolitischer Rahmenbedingungen<br />

ein Bedarf der Aktualisierung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

von Modellen <strong>und</strong> Konzepten. Dabei wird nicht nur die Frage zu<br />

stellen sein, welche Angebote tragfähig sind, sondern auch welche Akteure<br />

wie zu beteiligen sind, welche Kompetenzen vor Ort <strong>und</strong> in den<br />

Regionen benötigt werden <strong>und</strong> wie die Governance gestaltet sein soll.<br />

Diesbezügliche Unsicherheiten <strong>und</strong> Widersprüche spiegeln sich wieder<br />

in der Diskussion um die Aufwertung der Rolle der Kommunen <strong>und</strong><br />

Stärkung von Selbsthilfe <strong>und</strong> bürgerschaftlichen Engagements einerseits<br />

<strong>und</strong> der vollzogenen Marktorientierung sozialer <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsbezogener<br />

Dienste andererseits. Das Symposium versammelt Beiträge,<br />

die konzeptionelle Gr<strong>und</strong>lagen sowie aktuelle Herausforderungen für<br />

kommunale Planungs- <strong>und</strong> Gestaltungsprozesse in den Handlungsfeldern<br />

„Alter“ <strong>und</strong> „Pflege“ aufzeigen.<br />

Symposienreferenten <strong>und</strong> -sektion<br />

Zuordnung des Symposiums: Sektion IV – Soziale Gerontologie <strong>und</strong><br />

Altenarbeit<br />

Moderation: Gerhard Naegele, TU Dortm<strong>und</strong><br />

Regional differenzierte Versorgung <strong>und</strong> kommunale Planung (Kerstin<br />

Hämel, Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld)<br />

Sozialraumorientierung in der kommunalen Altenberichterstattung<br />

<strong>und</strong> -planung: Stand <strong>und</strong> Perspektiven (Elke Olbermann, Institut für<br />

Gerontologie an der TU Dortm<strong>und</strong>)<br />

Pflegestrukturplanung in Rheinland-Pfalz − vom Modellprojekt zur<br />

künftigen Regel! (Thomas Pf<strong>und</strong>stein, Landeszentrale für Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

in Rheinland-Pfalz e. V., Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung<br />

<strong>und</strong> Sozialraumorientierung)<br />

Teilhabe benachteiligter Älterer im Quartier (Susanne Kümpers, Hochschule<br />

Fulda)<br />

0376<br />

Sehnsucht, Ambiguität <strong>und</strong> Lebensbewältigung – „Gr<strong>und</strong>ierungen“<br />

des Lebensgefühls bei vaterlos aufgewachsenen Frauen der Kriegskindergenerationen<br />

des Zweiten Weltkriegs<br />

I. Fooken<br />

Universität Siegen, Fakultät II, Siegen, Deutschland<br />

Fragestellung. Etwa ein Viertel aller Menschen, die während des Zweiten<br />

Weltkrieges (noch) Kinder waren, sind als vaterlose Halbwaisen<br />

sowie unter weiteren kriegsbedingten Belastungen aufgewachsen. In<br />

den mittlerweile alt gewordenen Generation(en) dieser Kriegskinder<br />

hat sich zumeist erst im Alter eine wachsende Erkenntnis über die prägenden<br />

<strong>und</strong> nachhaltigen Wirkungen dieser lebensgeschichtlich frühen<br />

Belastungen im weiteren Lebensverlauf auf Identitätsgefühle, psychische<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Partnerschaftsbeziehungen <strong>und</strong> intergenerationelle<br />

Beziehungszusammenhänge, insbesondere zu den eigenen Kindern<br />

herausgebildet.<br />

Methoden. Der vorliegende Beitrag basiert auf einer qualitativen inhaltsanalytischen<br />

Auswertung einer schriftlichen Befragung von<br />

100 Frauen (Geburtsjahrgänge 1933–1945), die zusammen mit der Zeit-<br />

Historikerin Barbara Stambolis durchgeführt wurde. Der Fragenkatalog<br />

bezog sich auf neun Themenkreise, die offen beantwortet werden<br />

konnten (vgl. Stambolis, 2012; Fooken, 2012 i. Dr.).<br />

Ergebnisse. Herausgearbeitet wurden verschiedene lebenslaufbezogene<br />

Erlebens- <strong>und</strong> Deutungsmuster der väterlichen Abwesenheit unter<br />

Berücksichtigung von Ressourcen <strong>und</strong> Risiken (Beziehung zur Mutter,<br />

Bildungsverläufe, Beziehungserfahrungen etc.). Ermittelt wurden<br />

unterschiedliche Lebensverlaufsmuster – von lebenslanger kontinuierlicher<br />

Vatersehnsucht über wiederkehrende Ambiguitätsgefühle bis hin<br />

zu Ich-Integrität <strong>und</strong> kompetenter Lebensbewältigung.<br />

Schlussfolgerungen. Die Berücksichtigung zeitgeschichtlicher Kontexte<br />

schärft das notwendige Bewusstsein für „klinische Gr<strong>und</strong>ierungen“<br />

scheinbar „normaler“ Entwicklungsverläufe bis ins Alter hinein.<br />

0377<br />

Pilotprojekt Hessen: Alterszahnmediziner schulen Pflegekräfte<br />

A. Koester-Schmidt<br />

Landeszahnärztekammer Hessen, Frankfurt, Deutschland<br />

Die standardisierte Schulung von Pflegepersonal in Hinblick auf eine<br />

sachgerechte M<strong>und</strong>hygiene der Heimbewohner durch „Schulungszahnärzte“<br />

bringt messbare Verbesserungen in vielfältiger Hinsicht:<br />

Die theoretische Kompetenz <strong>und</strong> die praktische Sicherheit des Pflegepersonals<br />

bei der Zahn- <strong>und</strong> M<strong>und</strong>pflege der Heimbewohner kann<br />

gesteigert werden. Der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heitszustand der Heimbewohner,<br />

messbar an diverse Zahn-, Prothesen- <strong>und</strong> M<strong>und</strong>hygieneindizes, verbessert<br />

sich. In einer Untersuchung in Hessen an 131 Bewohnern in<br />

3 Seniorenheimen im Jahr 2007/2008 konnte nach entsprechender Instruktion<br />

eine Verbesserung des Plaqueindex von 25% erzielt werden. Der<br />

Zungenbelagsindex verbesserte sich um 62% <strong>und</strong> die Verunreinigung<br />

der herausnehmbaren Prothesen konnte von 55% auf 10% gesenkt werden.<br />

Eine 2. Studie im Jahr 2010 in 22 Heimen an 318 Altenpflegeheimbewohnern<br />

bestätigte die Ergebnisse der ersten Studie. Im Verlauf der<br />

Studien wurde der standardisierte Einsatz von Schulungsmaterialien in<br />

Form einer Schulungs-CD <strong>und</strong> eines Schulungskoffers entwickelt <strong>und</strong><br />

erprobt. Im Vortrag wird neben einer kurzen Darstellung der Ergebnisse<br />

der Ablauf einer M<strong>und</strong>hygieneschulung im Seniorenheim mit Hilfe<br />

der genannten Materialien vorgestellt <strong>und</strong> erläutert.<br />

0381<br />

Die Demenz im Krankenhaus kommt nicht alleine<br />

W. Hofmann 1, *T. Zieschang 2<br />

1 FEK Friedrich-Ebert-Krankenhaus, Geriatrie, Neumünster/Bad Bramstedt,<br />

Deutschland, 2 Bethanienkrankenhaus, Heidelberg, Deutschland<br />

Noch vor drei Jahren prognostizierte das statistische B<strong>und</strong>esamt, dass<br />

die Demenz im Krankenhaus bis 2030 abnehmen werde. Das Symposium<br />

rückt dieses drastische Bias zurecht. Das Gegenteil ist der Fall:<br />

Nicht nur die Demenz, sondern die mit ihr einhergehenden Komorbiditäten<br />

werden künftig eine exorbitante Herausforderung für die Krankenhäuser<br />

darstellen.<br />

Symposienreferenten <strong>und</strong> –sektion<br />

Sektion II – Geriatrie<br />

Vorsitz: T. Zieschang, Heidelberg, W. Hofmann, Neumünster/Bad<br />

Bramstedt<br />

J. Pantel, Frankfurt/M. – Komorbiditäten<br />

J. Kraft, Coburg – Wissen aus der Datenbank GiB-DAT<br />

W. Hofmann, Neumünster/Bad Bramstedt – Aktuelles Wissen – wie<br />

weit sind wir wirklich?<br />

R. Sasse, Münster – Tipps <strong>und</strong> Anregungen für den Krankenhausalltag<br />

(aus Sicht der Altenpflege)<br />

Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012 |<br />

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