Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
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gie auch pharmakologisch (z. B. durch Rapamycin Derivate) aktiviert<br />
werden kann, ergibt sich so eine interessante Perspektive für „healthy<br />
aging“-Strategien.<br />
0138<br />
Die Erfassung der körperlichen <strong>und</strong> kognitiven Funktionen mit den<br />
zwei Leistungserfassungsinstrumenten Minimum Data Set <strong>und</strong><br />
BESA Leistungskatalog 2010<br />
*S. Saxer, H. Gattinger<br />
FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für<br />
Angewandte Pflegewissenschaft, St. Gallen, Schweiz<br />
Einleitung. In der Schweiz wird der Pflegeaufwand von Pflegeheimbewohnenden<br />
entweder mit dem BESA Leistungskatalog 2010 oder mit<br />
dem Minimum Data Set (MDS 2.0) des Resident Assessment Instrument<br />
(RAI) erhoben. Es ist nicht geklärt, ob die beiden Instrumente die<br />
Leistungen gleich abbilden. Auch die Interraterreliabilität der Schweizer<br />
Version des MDS ist nicht geklärt. Ziel: Die Ziele sind – einen Vergleich<br />
des Pflegeaufwandes gemessen mit dem BESA Leistungskatalog<br />
2010 (LK 2010) <strong>und</strong> dem Minimum Data Set – die Interrater Reliabilität<br />
des Minimum Data Set darzustellen.<br />
Methode. In zwei Pflegeheimen wurden je 60 Bewohner mit dem LK<br />
2010 <strong>und</strong> dem MDS eingestuft. Die Einstufung erfolgte einmal durch<br />
die Pflegefachpersonen, das andere Mal durch SystemexpertInnen.<br />
Neben einer deskriptiven Datenanalyse, wurde ein Vergleich des Leistungsaufwandes<br />
durchgeführt. Bei der Interrater Reliabilität kamen<br />
Cohen‘s Kappa <strong>und</strong> der Intraclasskorrelations-Koeffizient (ICC) zum<br />
Einsatz.<br />
Ergebnisse. Beim Vergleich der Minuten im Gesamten <strong>und</strong> in Gruppen<br />
konnten signifikante Unterschiede festgestellt werden. R<strong>und</strong> 80% der<br />
mittel- <strong>und</strong> schwerpflegeabhängigen Bewohnenden würden in eine andere<br />
Tarifstufe eingeteilt werden. Bei den Items zu den kognitiven <strong>und</strong><br />
funktionalen Fähigkeiten sowie zur Kontinenz wurde eine hohe Reliabilität<br />
festgestellt.<br />
Schlussfolgerung. Beim Vergleich der Pflegeleistungen mit BESA <strong>und</strong><br />
MDS kann es, vor allem wenn Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner schwer<br />
pflegeabhängig sind, zu unterschiedlichen Einstufungen kommen. Die<br />
meisten überprüften MDS Items wiesen eine hohe Reliabilität auf. Items<br />
zu Schmerz <strong>und</strong> zum Zustand der Haut, die weniger hohe Reliabilitätswerte<br />
aufwiesen, sollten weiter untersucht werden.<br />
0140<br />
Multiprofessionelles Schmerzmanagement in der stationären<br />
Altenpflege<br />
C. Drebenstedt 1 , F. Könner 2, *I. Wulff 3 , N. Schüßler 4<br />
1 Klinikum Nürnberg Nord, Medizinische Klinik 2 , Nürnberg, Deutschland,<br />
2 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Klinische Pharmakologie<br />
<strong>und</strong> Toxikologie, Berlin, Deutschland, 3 Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, Institut für Medizinische Soziologie, Berlin, Deutschland, 4 Paracelsus<br />
Medizinische Privatuniversität, Institut für Pflegewissenschaft, Salzburg,<br />
Österreich<br />
In stationären Altenpflegeeinrichtungen werden gegenwärtig mehr<br />
als 700.000 Personen versorgt. Das Ausmaß der schmerzbezogenen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprobleme dieser Menschen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Herausforderungen<br />
in der Versorgung sind weitgehend unerforscht. Das<br />
Symposium widmet sich Optimierungspotentialen <strong>und</strong> Interventionsmöglichkeiten<br />
bzgl. des Schmerzmanagements im Hinblick auf eine<br />
multiprofessionelle Herangehensweise.<br />
Im ersten Beitrag werden Ergebnisse des Versorgungsforschungsprojektes<br />
Aktionsbündnis schmerzfreie Stadt Münster dargestellt, die<br />
Einblick in die medizinisch-pharmakologische Versorgung von Bewohnern<br />
in stationären Altenpflegeinrichtungen geben. Als Interven-<br />
tion zur Optimierung des Schmerzmanagements in der Studie PAIN<br />
Intervention wird im zweiten Beitrag eine Online-Fortbildung für<br />
Hausärzte thematisiert. Die Fortbildung wird über ein E-Learning-Management-System<br />
angeboten <strong>und</strong> ist durch eine interaktive Gestaltung<br />
<strong>und</strong> flexible Anwendung charakterisiert. Im Mittelpunkt steht die medikamentöse<br />
Schmerztherapie innerhalb der Pflegeheimpopulation. In<br />
der dritten Präsentation wird ein in einem interprofessionellen Team<br />
entwickeltes Qualifizierungskonzept für Pflegefachkräfte als eine Säule<br />
in der Implementierung einer Handlungsempfehlung zum Management<br />
von Schmerzen bei Menschen in Pflegeheimen vorgestellt. Der<br />
vierte Beitrag widmet sich einer literaturbasierten Empfehlung für die<br />
Pflegepraxis in der stationären Altenhilfe, die den selbstauskunftsfähigen<br />
Bewohner mit chronischem Schmerz in den Mittelpunkt stellt. Das<br />
Konzept des akzeptablen Schmerzmaßes integriert Beratung <strong>und</strong> Aufklärung<br />
in individuelle Zielsetzungsvereinbarungen mit Betroffenen.<br />
Symposienreferenten <strong>und</strong> -sektion<br />
Sektion V: Interdisziplinär<br />
Moderator<br />
Prof. Dr. Reinhold Kreutz<br />
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Klinische Pharmakologie<br />
<strong>und</strong> Toxikologie, Berlin<br />
Referentinnen<br />
1. Dr. Corinna Drebenstedt, Klinikum Nürnberg Nord, Medizinische<br />
Klinik 2, Schwerpunkt Geriatrie, Nürnberg – „Einblicke in die medizinisch-pharmakologische<br />
Schmerztherapie von Bewohnern in stationären<br />
Altenpflegeeinrichtungen“<br />
2. Franziska Könner, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für<br />
Klinische Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie, Berlin – „Entwicklung einer<br />
Online-Fortbildung für Hausärzte zum Thema Schmerzmanagement<br />
bei älteren Menschen im Pflegeheim“<br />
3. Ines Wulff, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische<br />
Soziologie, Berlin – „Qualifizierungsworkshops zum Thema<br />
Schmerz für Pflegefachkräfte im Rahmen einer Interventionsstudie –<br />
Herausforderungen <strong>und</strong> Potenziale im Implementierungsprozess<br />
4. Nadine Schüßler, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Institut<br />
für Pflegewissenschaft, Salzburg – „Das akzeptable Schmerzmaß:<br />
Umsetzungskonzept für individualisiertes Schmerzmanagement in der<br />
stationären Altenpflege“<br />
0142<br />
Qualifizierungsworkshops zum Thema Schmerz für Pflegefachkräfte<br />
im Rahmen einer Interventionsstudie – Herausforderungen <strong>und</strong><br />
Potenziale im Implementierungsprozess<br />
*I. Wulff 1 , A. Budnick 2 , F. Könner 1 , A. Woydack 2 , R. Kreutz 1 , D. Dräger 2<br />
1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Klinische Pharmakologie<br />
<strong>und</strong> Toxikologie, Berlin, Deutschland, 2 Charité – Universitätsmedizin Berlin,<br />
Institut für Medizinische Soziologie, Berlin, Deutschland<br />
Fragestellung. Wie können Pflegefachkräfte für die Situation der älteren<br />
Menschen mit Schmerzen sensibilisiert <strong>und</strong> in ihren Handlungskompetenzen<br />
im interprofessionellen Team gestärkt werden?<br />
Methoden. In zwölf Berliner Altenpflegeeinrichtungen werden im<br />
Rahmen der cluster-randomisierten kontrollierten Studie PAIN Intervention<br />
auf Basis einer interdisziplinären Handlungsempfehlung zum<br />
angemessenen Management von Schmerzen bei älteren Menschen,<br />
Interventionen durchgeführt. Die Einschätzung der Wirksamkeit der<br />
Interventionen erfolgt durch Erfassung bewohnerbezogener Daten zu<br />
drei Messzeitpunkten. Ein eintägiger Qualifizierungsworkshop für<br />
Pflegefachkräfte der Kooperationseinrichtungen Bestandteil der Interventionen.<br />
Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012 |<br />
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