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Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...

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0118<br />

Die „isolierte perf<strong>und</strong>ierte Mauslunge“ als geeignetes Ex vivo-System<br />

für altersabhängige Studien an der Lunge<br />

S. Al-Robaiy, A. Simm, R.-E. Silber , *B. Bartling<br />

Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Herz- <strong>und</strong> Thoraxchirurgie,<br />

Halle (Saale), Deutschland<br />

Die Lunge unterliegt mit zunehmendem Alter Veränderungen, die<br />

dem Lungenemphysem ähneln <strong>und</strong> daher auch als Altersemphysem<br />

bezeichnet werden. Einige Lungenfunktionsparameter können mit<br />

der „isolierten perf<strong>und</strong>ierten Mauslunge“ der Hugo-Sachs-Elektronik-<br />

Havard Apparatus GmbH erfasst werden, bei dem die Lunge in einer<br />

künstlichen Thoraxkammer durch Unterdruck beatmet wird. Da für altersabhängige<br />

Studien zunehmend die Maus als Modell eingesetzt wird,<br />

sollte dieses Ex-vivo-System auf seine Eignung für Studien an der alten<br />

Mauslunge getestet werden. Dazu wurden Lungen von jungen (4–7 Monate),<br />

adulten (8–9) <strong>und</strong> alten (>24) Mäusen bei gewichtsadaptiertem<br />

Atemzugvolumen <strong>und</strong> konstantem minimalem intrathorakalen Druck<br />

(Pleuraldruck) ex vivo untersucht. Zudem wurden die Lungen histologisch<br />

bewertet sowie histochemisch auf ihren Elastin-Kollagen-Anteil<br />

untersucht. Mit zunehmendem Alter war die dynamische Compliance<br />

der Lunge erhöht (jung: 24,0 µl/cm H 2 O; adult: 28,8; alt: 30,6) <strong>und</strong> entsprechend<br />

der Atemwiderstand reduziert (jung: 1,47 µl/cm H 2 O/s; adult:<br />

1,37; alt: 1,32). Der maximale intrathorakale Druck <strong>und</strong> der maximale<br />

Ausatemfluss reduzierten sich ebenfalls. Das Alter hatte aber keinen<br />

Einfluss auf den Pulmonalarteriendruck sowie auf die Permeabilität<br />

der endothelial-epithelialen Barriere. Während die Entzündungsparameter<br />

TNF-α <strong>und</strong> HMGB-1 in der Lungenlavage nicht verändert waren,<br />

stieg lösliches RAGE (sRAGE) altersabhängig an. Histologisch konnte<br />

eine zunehmende Dicke der Alveolarwand bei gleichbleibendem Gehalt<br />

an Elastin <strong>und</strong> Kollagen festgestellt werden. Das System der „Isolierten<br />

perf<strong>und</strong>ierten Mauslunge“ eignet sich, um altersabhängige Studien an<br />

der Mauslunge durchzuführen.<br />

0122<br />

Lumbalpunktionsbef<strong>und</strong>e von Patienten einer geriatrischen Abteilung<br />

in der Zeit von 2008 bis 2011<br />

*M. Djukic 1,2 , D. Schulz 1 , H. Schmidt 3 , P. Lange 3 , R. Nau 1,2<br />

1 Evangelisches Krankenhaus Weende, Geriatrie, Göttingen, Deutschland,<br />

2 Universitätsmedizin Göttingen, Neuropathologie, Göttingen, Deutschland,<br />

3 Universitätsmedizin Göttingen, Neurologie, Göttingen, Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong>. Die Lumbalpunktion ist ein Teil des diagnostischen <strong>und</strong><br />

therapeutischen Instrumentariums. Die chemische Zusammensetzung<br />

des Liquors ist altersabhängig.<br />

Methoden. Routine Liquor-Parameter wurden retrospektiv bei Patienten<br />

älter (n=167) <strong>und</strong> jünger (n=36) als 65 Jahre untersucht. Zusätzlich<br />

wurden Indikationen <strong>und</strong> häufigste Komplikationen der Lumbalpunktionen<br />

analysiert.<br />

Ergebnisse. Die durchschnittliche Liquor-Laktatkonzentration in Abwesenheit<br />

einer ZNS-Entzündung war geringfügig, aber signifikant<br />

höher bei Patienten älter als 65 Jahre als die durchschnittliche Liquor-<br />

Laktatkonzentration bei jüngeren Patienten. Erhöhtes Q Albumin in Abwesenheit<br />

einer ZNS-Entzündung wurde in 48 Patienten (23.6%) unseres<br />

Patientenkollektivs gef<strong>und</strong>en. Die häufigste Indikation zur Durchführung<br />

einer Lumbalpunktion war der Verdacht auf eine Infektion des<br />

Zentralnervensystems (ZNS; n=110). Von diesen 110 Patienten wiesen<br />

9 eine virale Meningitis (VM), ein Patient eine bakterielle Meningitis<br />

(BM) <strong>und</strong> zwei eine Herpes-simplex-Virus (HSV-Enzephalitis auf. Eine<br />

Lyme Neuroborreliose wurde bei Patienten älter als 65 Jahre nicht gef<strong>und</strong>en.<br />

Nur bei zwei Patienten wurde postpunktioneller Kopfschmerz<br />

als Komplikation dokumentiert.<br />

Schlussfolgerung. Q Albumin - <strong>und</strong> Liquor-Laktat-Konzentrationserhöhungen<br />

scheinen unspezifische Bef<strong>und</strong>e bei älteren Patienten zu sein. Die<br />

häufigste Indikation zur Liquorentnahme, der Verdacht auf eine Infektion<br />

des ZNS, konnte in annähernd 13% der Fälle durch Liquoranalyse<br />

bestätigt werden. Angesichts der sehr niedrigen Komplikationsrate ist<br />

die Lumbalpunktion ein wertvolles Verfahren in der diagnostischen<br />

Routine für ältere Patienten mit ZNS-Erkrankungen.<br />

0124<br />

Stabilisierung der kognitiven Leistungsfähigkeit bei Menschen mit<br />

Mild Cognitive Impairment (MCI) mit Hilfe kognitiv-stimulierender<br />

Freizeitaktivitäten – Die AKTIVA-MCI-Studie<br />

*V. Tesky, J. Pantel<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin,<br />

Frankfurt am Main, Deutschland<br />

Als Präventionsmaßnahme gegen kognitive Leistungseinbußen im<br />

Alter haben sich kognitiv-stimulierende Tätigkeiten wie Lesen, Musizieren<br />

oder Schach spielen als Strategie heraus kristallisiert. In der<br />

AKTIVA-Studie (Aktive kognitive Stimulation – Vorbeugung im Alter)<br />

wurde der Effekt eines neuartigen Gruppenprogramms auf die Veränderung<br />

der Frequenz kognitiv-stimulierender Freizeitaktivitäten <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Auswirkungen auf Kognition, Befindlichkeit<br />

<strong>und</strong> Einstellungen gegenüber dem Alter bei ges<strong>und</strong>en älteren Menschen<br />

untersucht. Mittels einer kontrollierten Trainingsstudie konnten<br />

kurzfristige signifikante positive Ergebnisse in den Bereichen kognitive<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Einschätzung subjektiv empf<strong>und</strong>ener geistiger<br />

Einschränkungen sowie Verhaltensänderungen im Freizeitbereich<br />

nachgewiesen werden. In einem vom BMBF geförderten Folgeprojekt<br />

soll nun untersucht werden, inwieweit AKTIVA auch für Menschen mit<br />

bereits bestehenden kognitiven Leistungseinbußen (Mild Cognitive Impairment,<br />

MCI) geeignet ist. Das modifizierte Interventionsprogramm<br />

berücksichtigt die speziellen Bedürfnisse von Patienten mit MCI. Neben<br />

der Anleitung zur vermehrten Ausübung geistig anregender Tätigkeiten<br />

wird auch der der Umgang mit bereits vorliegenden Gedächtniseinbußen<br />

thematisiert <strong>und</strong> Strategien zur Krankheitsbewältigung<br />

erlernt Individuelle Beratungsgespräche sollen die persönlichen Zielsetzung<br />

unterstützen <strong>und</strong> Änderungsmotivation erhöhen. Es werden<br />

positive Effekte auf kognitiven Status, Einschätzung subjektiv empf<strong>und</strong>ener<br />

kognitiver Einschränkungen <strong>und</strong> Lebensqualität erwartet sowie<br />

eine Steigerung von Eigeninitiative <strong>und</strong> Erhalt des Funktionsniveaus.<br />

0131<br />

Alternsgerechte <strong>und</strong> kompetenzbasierte Beschäftigung in der<br />

Pflege – ein Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekt<br />

*N.K. Schorn, F. Frerichs, A.-C. Werner<br />

Universität Vechta, Institut für Gerontologie, Vechta, Deutschland<br />

In Anbetracht der demografischen Entwicklung gewinnen im Dienstleistungssektor<br />

Pflege die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit von<br />

älteren ArbeitnehmerInnen sowie die Steigerung der Attraktivität des<br />

Berufsfelds für Nachwuchskräfte zunehmend an Bedeutung.<br />

Im Rahmen des durch das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

<strong>und</strong> der Europäischen Union (Europäischer Sozialfond) geförderten<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekts „Kompetenzbasierte<br />

Laufbahnentwicklung in der Pflege (KoLaGe)“ wird das Ziel verfolgt,<br />

das pflegerische Arbeitssystem aus einer kompetenzbezogenen Perspektive<br />

zu analysieren <strong>und</strong> modellhaft eine kompetenzbasierte <strong>und</strong> altersdifferenzierte<br />

Personalentwicklung zu implementieren.<br />

Empirische Gr<strong>und</strong>lagen bilden die Daten von insgesamt n=500 Pflegekräften<br />

in stationären, teilstationären <strong>und</strong> ambulanten Altenpflegeeinrichtungen.<br />

Zur Identifizierung ihrer Kompetenzen <strong>und</strong> Eruierung<br />

des arbeitsorganisatorischen Gestaltungsspielraums werden einander<br />

ergänzend verschiedene Analysen, Methoden <strong>und</strong> Perspektiven miteinander<br />

kombiniert. So werden zum einen sowohl die im Berufsverlauf<br />

Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012 |<br />

123

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