Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...
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Abstracts<br />
Symposienreferenten <strong>und</strong> -sektion<br />
Sektion III – Sozial- <strong>und</strong> Verhaltenswissenschaften<br />
1. Oliva y Hausmann, Andrés, Universität zu Köln, Die Bedeutung von<br />
Angehörigenbelastung <strong>und</strong> aggressivem Verhalten für die Institutionalisierung<br />
demenziell Erkrankter<br />
2. Heidenblut, Sonja, Universität zu Köln, Die Entwicklung des PUR-<br />
FAM-Assessments zur Früherkennung problematischer Pflegesituationen<br />
3. Saxl, Susanna, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Konzeptionierung<br />
einer Fortbildung zur Gewaltprävention für ambulante<br />
Pflegedienste<br />
4. Steinhusen, Constanze, Universität zu Köln, Praxiserfahrungen bei<br />
der Durchführung des Forschungs-Praxisprojekts<br />
5. Wilhelm, Inka, Universität zu Köln, Evaluation der Fortbildung<br />
6. Philipp-Metzen, Heike Elisabeth, Universität zu Köln, Normative<br />
Implikationen <strong>und</strong> Ausblick aus gerontologischer Perspektive<br />
7. Wahl, Hans-Werner, Universität Heidelberg, Diskussion<br />
0152<br />
Mortalitätsindikatoren in der stationären geriatrischen Rehabilitation<br />
*J. Trögner 1 , T. Tümena 2 , S. Schlee 2, GiB-DAT-Gruppe 2<br />
1 Klinikum Amberg, Geriatrie <strong>und</strong> Frührehabilitation, Amberg, Deutschland,<br />
2 GiB-DAT, Nürnberg, Deutschland<br />
Fragestellung. Untersuchung von Einflussfaktoren auf Todesfälle während<br />
der geriatrischen Rehabilitation.<br />
Methode. Datenquelle sind die Jahrgänge 2010 <strong>und</strong> 2011 der GiB-DAT<br />
(Geriatrie in Bayern-Datenbank). Von den 69.658 Behandlungsfällen<br />
aus 56 geriatrischen Reha-Kliniken sind 571 (0,8%) während der Reha<br />
verstorben.<br />
Ergebnisse. Es besteht eine lineare Abhängigkeit der Todesrate (TR)<br />
vom Barthel-Index bei Aufnahme (BI-A; MW des BI-A für Verstorbene/Überlebende<br />
23,5 vs. 43,9 P). Signifikante Zusammenhänge finden<br />
sich für die Schweregrade von Demenz, Depression, Dysphagie <strong>und</strong><br />
Dysphasie (4D+S-Skala); am deutlichsten bei der Dyphagie (TR ohne/<br />
leicht-/mittel-/schwergradige Dyphagie 0,5%/1,0%/3,1%/6,1%). Verstorbene<br />
Patienten sind geringfügig älter (82,0 J. vs. 80,9 .), über 90-Jährige<br />
haben eine TR von 1,6% vs. 0,8% bei den Jüngeren. Die TR ist bei<br />
orthopädischen Erkrankungen am niedrigsten (0,4%) <strong>und</strong> bei Herzerkrankungen<br />
am höchsten (2,1%). Männer versterben signifikant häufiger<br />
als Frauen (1,3% vs. 0,7%). Keine Zusammenhänge bestehen zur<br />
Wohnform vor der Reha, zum Familienstand <strong>und</strong> zur Pflegestufe. In<br />
der multivariaten Analyse erweist sich das Alter als abhängiger Faktor.<br />
Die Varianzaufklärung ist mit 12,3% niedrig.<br />
Diskussion. Es finden sich als signifikante Mortalitätsindikatoren überwiegend<br />
funktionelle Parameter. Das Alter ist in der multivariaten<br />
Analyse überraschenderweise ein abhängiger Faktor. Die geringe Varianzaufklärung<br />
zeigt, dass hauptverusachende Faktoren im GiB-DAT-<br />
Datensatz nicht erfasst werden <strong>und</strong> vermutlich individueller Natur<br />
sind. Eine Vorhersage der Mortalität für bestimmte Patientengruppen<br />
ist auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Daten nicht möglich.<br />
42 | Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012<br />
0153<br />
Bestimmung geriatrietypischer Multimorbidität anhand von<br />
Routinedaten – Erprobung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Operationalisierungsansatzes<br />
*N. Lübke, M. Meinck<br />
MDK Nord, Kompetenz-Centrum Geriatrie, Hamburg, Deutschland<br />
Hintergr<strong>und</strong>. Zur Erfassung geriatrietypischer Multimorbidität<br />
(GtMM) liegt kein erprobtes Instrument vor. Das Kompetenz-Centrum<br />
Geriatrie hat einen Operationalisierungsansatz erprobt, der von<br />
den geriatrischen Fachgesellschaften in Anlehnung an die Definition<br />
des geriatrischen Patienten in der Begutachtungs-Richtlinie Vorsorge<br />
<strong>und</strong> Rehabilitation vorgelegt wurde. Dieser definierte 15 mit ICD-10-<br />
GM-Kodes hinterlegte geriatrietypische Merkmalskomplexe (GtMK)<br />
<strong>und</strong> GtMM als Vorliegen von mind. 2 dieser 15 GtMK.<br />
Methoden. In einem in AOK-Datenauswertungen überprüften Verfahren<br />
wurden Anpassungen des Ansatzes durchgeführt <strong>und</strong> dieser im<br />
Hinblick auf seine Aussagekraft für patientenrelevante Risiken (Mortalität,<br />
Heimübertritt, höherer Pflegebedarf <strong>und</strong> Krankenhausaufnahmen)<br />
validiert.<br />
Ergebnisse. Die Anpassungen betrafen: – Adaptation der ICD-10-GM-<br />
Kodes an Fortschreibungen der ICD-10-GM, – Ergänzung mehrerer<br />
GtMKs um unspezifische Kodes, – den Ausschluss der beiden GtMK<br />
„Seh-/Hörstörung“ <strong>und</strong> „Schmerz“ aufgr<strong>und</strong> ihres nahezu fehlenden,<br />
für „Schmerz“ sogar inversen prädiktiven Vorhersagewertes für die genannten<br />
Risiken verb<strong>und</strong>en mit erheblichen Kodieranteilen in den für<br />
die Erfassung von GtMM bedeutsamen ambulanten Leistungsdaten.<br />
Schlussfolgerung/Implikation. Der von den geriatrischen Fachgesellschaften<br />
entwickelte Operationalisierungsansatz zur Erfassung von<br />
GtMM erlaubt mit den von uns vorgeschlagenen Modifikationen<br />
(Download: www.kcgeriatrie.de) eine fachlich <strong>und</strong> empirisch begründete,<br />
praktikable <strong>und</strong> im Hinblick auf die erhöhten Risiken/Vulnerabilität<br />
geriatrischer Patienten validierte Erfassung geriatrietypischer<br />
Multimorbidität aus GKV-Routinedaten.<br />
0154<br />
Vitamin D <strong>und</strong> Zink bei der Aufnahme in eine akutgeriatrische<br />
Klinik<br />
*J. Schwab, A. Wichmann<br />
Jakobi-Krankenhaus, IV. Med. Klinik, Rheine, Deutschland<br />
Fragestellung. Alarmierend waren Zahlen von Schilling aus 2012 über<br />
den Vit.-D-Spiegel bei Menschen, die in eine geriatrische Rehabilitationsklinik<br />
aufgenommen worden waren.<br />
Methode. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Vitamin-D-<br />
Spiegel <strong>und</strong> Zink-Spiegel bei alten Menschen zu messen, die in eine<br />
typische geriatrische Akutklinik aufgenommen wurden <strong>und</strong> zu über<br />
90% aus ihrer Häuslichkeit ins Krankenhaus kamen Auch verminderte<br />
Zinkspiegel prädisponieren zur Frailty, weil sie eine chronische Entzündung<br />
begünstigen können.<br />
Ergebnisse. Siehe Tab. 2 <strong>und</strong> Tab. 3.<br />
Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Diskussion. Die Vitamin-D-Spiegel von nicht<br />
im Krankenhaus vorbehandelten Patienten lagen signifikant höher als<br />
die der Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt in eine Rehabilitationsklinik<br />
gekommen waren. Dennoch, ein Vitamin D-Mangel<br />
ist sehr häufig <strong>und</strong> auch bei ges<strong>und</strong>en älteren Menschen anzutreffen.<br />
Männer scheinen im Vergleich zu Frauen weniger betroffen zu sein. Der<br />
Zink-Mangel scheint eine gewisse Altersabhängigkeit aufzuweisen. Der<br />
Zusammenhang zwischen Vit.-D-Mangel, Zinkmangel <strong>und</strong> Sarkopenie/Frailty<br />
wird diskutiert.