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Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...

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Abstracts<br />

lastungssituation pflegender Angehöriger steht, soll das Assessment vor<br />

allem zur Erfassung von weniger schwerwiegenden <strong>und</strong> ggf. auch nicht<br />

vom Angehörigen intendierten Bereichen von Gewalt, wie z. B. psychische<br />

Gewalt durch Bedrohen <strong>und</strong> Beschimpfen oder instrumentelle Gewalt<br />

durch unzulässige Fixierung erfassen. Dabei steht das Ergebnis des<br />

Assessments in einem finalen Zusammenhang mit der Bereitstellung<br />

bedarfsgerechter Hilfen.<br />

0193<br />

Normative Implikationen <strong>und</strong> Ausblick aus gerontologischer<br />

Perspektive<br />

*H.E. Philipp-Metzen 1 , C. Schacke 2 , S. Zank 1<br />

1 Universität zu Köln, Lehrstuhl Rehabilitationswissenschaftliche Gerontologie,<br />

Köln, Deutschland, 2 Kath. Hochschule für Sozialwesen Berlin, Berlin,<br />

Deutschland<br />

Die Interventionsmaßnahmen des Projekts PURFAM tangieren<br />

ethisch-moralische <strong>und</strong> rechtliche Fragestellungen (Philipp-Metzen<br />

et al., 2012). Durch Datenerhebung im Rahmen einer Zusatzanamnese<br />

sind im SGB XI z. B. normative Vorgaben hinsichtlich der Leistungserbringung<br />

<strong>und</strong> der Qualitätssicherung sowie darüber hinaus Aspekte<br />

des Datenschutz- <strong>und</strong> Strafrechts zu beachten. Des Weiteren sind verfassungs-,<br />

zivil- <strong>und</strong> arbeitsrechtliche Fragen, sowie beim Krankheitsbild<br />

Demenz u. a. das Betreuungsrecht von Relevanz. Konzeptionell<br />

impulsgebend waren das Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe- <strong>und</strong> das Gewaltschutzgesetz.<br />

International wird das Fehlen ausreichender Präventionsmaßnahmen<br />

mit expliziten Rechtsgr<strong>und</strong>lagen bemängelt (Perel-Levin,<br />

2008). Andererseits enthalten Rechtsvorschriften nur eingeschränkt<br />

Lösungsansätze für das vorliegende Interventionsfeld im sozialen Nahraum,<br />

oftmals im Nexus familialer Vertrauens- <strong>und</strong> Abhängigkeitsverhältnisse.<br />

Ferner gilt als klassische Maxime der Interventionsgerontologie<br />

die Vermeidung einer einseitigen Betonung der Risiken für Ältere<br />

im Sinne eines „patronizing elders with ‘benign ageism‘“ (Bengtson et<br />

al., 1999). Auch bei Zielgruppen mit hoher Vulnerabilität wie alten pflegebedürftigen<br />

Menschen hat die Wahrung ihres Selbstbestimmungsrechts<br />

<strong>und</strong> ihrer Autonomie erste Priorität. Dieses beachtend fordern<br />

Experten für die familiale Pflege als „Achillesferse einer alternden Gesellschaft“<br />

(Kruse/Wahl, 2010) passgenaue <strong>und</strong> zielgruppengerechte<br />

Maßnahmen im Kontext von „Elder Abuse“. Ausgehend vom Belastungsparadigma<br />

werden im internationalen Forschungsdiskurs Longitudinalstudien<br />

zur familialen Pflege als Forschungsdesiderata genannt<br />

(Knight/Losada, 2011).<br />

0194<br />

Geragogik in der Arbeitswelt <strong>und</strong> im Übergang zur nachberuflichen<br />

Phase<br />

*V. Leve 1, *H. Rüßler 2<br />

1 Heinrich-Heine-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf,<br />

Deutschland, 2 Fachhochschule Dortm<strong>und</strong>, FB Angewandte Sozialwissenschaften,<br />

Dortm<strong>und</strong>, Deutschland<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der sich rasant entwickelnden Innovationsdynamik<br />

postindustrieller Wissensgesellschaften <strong>und</strong> den damit einhergehenden<br />

Veränderungen der Arbeitswelten <strong>und</strong> -Anforderungen<br />

an Beschäftigte, stellt die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67<br />

durch das Altersgrenzenanpassungsgesetz Arbeitgeber wie auch Beschäftigte<br />

vor erhebliche Probleme <strong>und</strong> Herausforderungen. Zum einen<br />

ist die Ausübung einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung<br />

bis zum abschlagsfreien Rentenbezug besonders vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

zunehmender Prekarisierungstendenzen wesentlich zur Vermeidung<br />

von individuellen Armutsrisiken im Alter. Zum anderen verstärken<br />

sich aufgr<strong>und</strong> veränderter Arbeitsverhältnisse <strong>und</strong> dadurch bedingter<br />

Anforderungen an die Beschäftigten die Effekte der Entgrenzung von<br />

50 | Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012<br />

Arbeit <strong>und</strong> Leben (Flexibilisierungszumutungen, Subjektivierung von<br />

Arbeit, Selbstkompetenzen etc.). Gelingt es nicht, diesen Entwicklungen<br />

durch angemessene Konzepte auf betrieblicher Ebene zu begegnen,<br />

führt dies zu steigenden Belastungen der Beschäftigten, die eine Gefährdung<br />

der individuellen Weiterarbeitsfähigkeit darstellen <strong>und</strong> bis in<br />

die nachberufliche Phase hineinwirken können. Im Rahmen des Symposiums<br />

werden aus verschiedenen Perspektiven Handlungsansätze für<br />

die Geragogik in der Arbeitswelt sowie im Übergang zur nachberuflichen<br />

Phase aufgezeigt, die zum Ziel haben, zu einer Humanisierung<br />

der Arbeitswelt beizutragen. Das Symposium bietet einen Einblick in<br />

die Potenziale der Geragogik als begleitende Bildung zur Gestaltung<br />

alternsgerechter Arbeitsumwelten <strong>und</strong> lebensphasenbezogener Übergänge.<br />

Symposienreferenten <strong>und</strong> -sektion<br />

Das Symposium wird vom Arbeitskreis Geragogik der Sektion IV –<br />

Soziale Gerontologie <strong>und</strong> Altenarbeit eingereicht. Geragogisch unterstützte<br />

informelle Lernsettings <strong>und</strong> selbstbestimmte Lernprozesse können<br />

zum einen in der beruflichen Weiterbildung älteren Arbeitnehmer/<br />

innen Bildungszugänge sichern, indem individuelle Ressourcen <strong>und</strong><br />

Kompetenzen aktiviert <strong>und</strong> die Selbstorganisationspotenziale gestärkt<br />

werden. Zum anderen bietet die Geragogik erprobte Ansätze <strong>und</strong> Gestaltungsmöglichkeiten<br />

des Übergangsmanagements in die nachberufliche<br />

Lebensphase <strong>und</strong> zur Stärkung der sozialen Netzwerke über die<br />

Initiierung selbstorganisierter Lernprozesse im Sinne des lebenslangen<br />

Lernens.<br />

Referenten/innen<br />

Rüßler, Harald (Fachhochschule Dortm<strong>und</strong>): „Entgrenzung von Arbeit<br />

– ein Thema für die Geragogik?“ (Impuls)<br />

Köster, Dietmar; Miesen, Vera (Forschungsinstitut Geragogik, Witten):<br />

„Die Bedeutung der Geragogik zur Gestaltung der Statuspassage des<br />

Übergangs vom Erwerbsleben in die nachberufliche Lebensphase –<br />

Empirische Evidenzen einer Fallstudie“<br />

Bertermann, Britta; Naegele, Gerhard (Institut für Gerontologie an der<br />

TU Dortm<strong>und</strong>); Virgillito, Alfredo; Wilkesmann, Uwe (Zentrum für<br />

HochschulBildung der TU Dortm<strong>und</strong>): „Intergenerationaler Wissenstransfer<br />

in Interessenvertretungen“<br />

Als Diskutantin wird Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Freiburg, die Relevanz<br />

der Beiträge <strong>und</strong> Forschungsergebnisse kritisch kommentieren.<br />

0195<br />

Pflegeheim-Einbahnstraße? Ergebnisse aktivierender Pflege <strong>und</strong><br />

Therapie von Heimbewohnern bis zur Entlassung <strong>und</strong> ein halbes<br />

Jahr später<br />

B. Kieslich<br />

Ilse Kubaschewski Stiftung , Geschäftsstelle Starnberg , Starnberg,<br />

Deutschland<br />

Einleitung. Die endgültige Aufnahme eines meist älteren Menschen in<br />

einem Pflegeheim erfolgt entweder, weil sich die Pflegebedürftigkeit erhöht<br />

hat <strong>und</strong>/oder weil die häuslichen Ressourcen erschöpft sind, oder<br />

wenn im Krankenhaus eine interkurrente Erkrankung zur Pflegebedürftigkeit<br />

geführt <strong>und</strong> /oder die Rehabilitationsmaßnahmen nicht zu<br />

der erhofften Funktionalität zurückgeführt haben. Damit beginnt in<br />

der Regel eine Einbahnstraße bis zum Lebensende. Dieser Weg wurde<br />

in dem vorgestellten Projekt nicht als gegeben hingenommen.<br />

Methoden. Erstmals wurde konsequent versucht, derart betroffenen<br />

Menschen durch aktivierende Pflege eine Umkehr auf dieser Einbahnstraße<br />

<strong>und</strong> ein Zurück aus dem Pflegeheim nachhause zu ermöglichen.<br />

Analysiert werden die Daten von 481 der 555 im Zeitraum vom<br />

1.1.2005 bis 30.9.2008 aus dem PflegeZentrum entlassenen Bewohner.<br />

Bei 232 Bewohnern, die im Zeitraum 1.6.2005 bis 31.5.2007 entlassen

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