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Alternsforschung: Transnational und translational Gemeinsamer ...

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Abstracts<br />

in den Kinderschuhen. Auch der Einfluss, welche das Lebensereignis<br />

Pensionierung auf die Gestaltung des partnerschaftlichen Zusammenlebens<br />

ausübt, ist aus der Sicht des „doing couple“ – also der stetigen<br />

Aushandlungs- <strong>und</strong> Synchronisierungsprozesse von Partnern zur Herstellung<br />

der nomosbildenden Institution Ehe – wenig erforscht. Es stellt<br />

sich die Frage, welche Herausforderungen für ihr Zusammenleben Paare<br />

kurz vor der Pensionierung antizipieren <strong>und</strong> wie sie den Übergang<br />

gestalten, um die Paarbeziehung gemeinsam in eine stabile Zukunft<br />

überzuführen. Lassen sich unterschiedliche Paartypen bezüglich ihrer<br />

Übergangsgestaltung erkennen?<br />

Methode. Es wurden vierzig Paare aus der deutschsprachigen Schweiz<br />

kurz vor ihrem Übergang in die Pensionierung in narrativen Paarinterviews<br />

zu ihrer Übergangsgestaltung, zu Herausforderungen <strong>und</strong><br />

Zukunftsentwürfen befragt. Dieselben Paare werden 2012 bis 2013 nach<br />

ihrer Pensionierung erneut zu ihren Erfahrungen mit dem Übergang<br />

interviewt.<br />

Ergebnisse. Zwischen den verschiedenen Paaren, aber auch innerhalb<br />

der Partnerschaften können unterschiedliche Antizipations- <strong>und</strong> Vorbereitungstypen<br />

identifiziert werden. Wesentliche Differenzierungsmerkmale<br />

betreffen unter anderen die Planung, die Antizipation <strong>und</strong><br />

Erwünschtheit von Veränderung sowie die sozialen Bezugspunkte für<br />

eine Neuorientierung. Unterschiedliche Einstellungen der Partner diesbezüglich<br />

können zu Spannungen in der Beziehung führen.<br />

0289<br />

Was heißt hier selbstbestimmt? Entscheidungs- <strong>und</strong> Handlungsautonomie<br />

aus Perspektive älterer Menschen im Pflegeheim<br />

*I. Wulff, D. Dräger, A. Kuhlmey<br />

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Soziologie,<br />

Berlin, Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Fragestellung. Als Gr<strong>und</strong>recht ist der Wunsch nach<br />

einem möglichst selbstbestimmten Leben insbesondere für pflegebedürftige<br />

ältere Menschen zentrales Anliegen. Erhalt <strong>und</strong> Förderung von<br />

Autonomie stellen im Rahmen einer optimalen bewohnerorientierten<br />

Versorgung wichtige Aspekte dar. Zugleich gewinnt die Perspektive<br />

der Betroffenen, insbesondere der Menschen mit Demenz (MmD), an<br />

Bedeutung. Wie lassen sich Entscheidungs- <strong>und</strong> Handlungsspielräume<br />

aus Sicht der MmD in stationären Altenpflegeeinrichtungen einschätzen?<br />

Methoden. Durch teilnehmende Beobachtung wurden Alltagssituationen<br />

mit Fokus auf Entscheidungs- <strong>und</strong> Aushandlungsprozesse zwischen<br />

Pflegenden <strong>und</strong> Bewohnern qualitativ untersucht <strong>und</strong> mittels<br />

empirisch begründeter Typenbildung analysiert.<br />

Ergebnisse. Es konnten 3 Bewohner <strong>und</strong> 4 Bewohnerinnen in Interaktion<br />

mit insgesamt 26 Pflegenden (13 Fachkräfte) beobachtet werden.<br />

Die Dimensionalisierung der Beobachtungsdaten umfasst auf einem<br />

Kontinuum von Entscheidungsspielräumen zwischen „Ermöglichen“<br />

<strong>und</strong> „Einschränken“ Aspekte zu Gestaltung des Dialogs, Einstellung<br />

<strong>und</strong> Haltung der Pflegenden sowie institutionellen Rahmenbedingungen.<br />

Die Merkmalsausprägung der Bewohnerperspektive lässt sich<br />

charakterisieren durch „Eigensinn“, „Verhandeln“ <strong>und</strong> „Widerstandslosigkeit“.<br />

(Un)bewusste Handlungsmuster der Pflegenden beeinflussen<br />

maßgeblich die Entscheidungs- <strong>und</strong> Handlungsautonomie der MmD.<br />

Schlussfolgerung. Die stärkere Berücksichtigung der Bewohnerperspektive<br />

setzt fachliche <strong>und</strong> soziale Kompetenzen voraus, um trotz steigender<br />

Arbeitsdichte den hohen Anforderungen im Umgang mit MmD<br />

gerecht werden <strong>und</strong> zur Optimierung ihrer Versorgung beitragen zu<br />

können.<br />

68 | Zeitschrift für Gerontologie <strong>und</strong> Geriatrie · Supplement 1 · 2012<br />

0290<br />

PREFER: Steigerung der Aktivität älterer Menschen<br />

J.K. Wolff 1 , L.M. Warner 1,2 , S. Wurm 1 , A.J. Mayer 3 , J.P. Ziegelmann 1 ,<br />

R. Schwarzer 2, *C. Tesch-Römer 1<br />

1 Deutsches Zentrum für Altersfragen, Berlin, Deutschland, 2 Freie Universität<br />

Berlin, Ges<strong>und</strong>heitspsychologie, Berlin, Deutschland, 3 Humboldt-Universität<br />

zu Berlin, Berlin, Deutschland<br />

Obwohl im hohen Alter körperliche Aktivität zu besserer Ges<strong>und</strong>heit<br />

beitragen kann, treibt nur eine Minderheit Älterer regelmäßig Sport.<br />

Das Projekt PREFER beschäftigt sich mit der Steigerung körperlicher<br />

Aktivität bei älteren Erwachsenen mit Mehrfacherkrankungen. Ziel ist<br />

es, psychosoziale Ressourcen, die zur Ausübung körperlicher Aktivität<br />

im Alltag wichtig sind, bei Älteren zu fördern. Die Teilnehmer erlernen<br />

Strategien, die sie in ihrem Alltag anwenden können. Die Studie richtet<br />

sich an zwei Gruppen: (1) an Personen, die nur wenig Motivation<br />

haben, sich zu bewegen; bei diesen wird eine Steigerung ihrer Motivation<br />

zu mehr körperlicher Bewegung im Alltag angestrebt; (2) an Personen,<br />

die bereits planen, ihre körperliche Aktivität zu steigern, aber<br />

Schwierigkeiten haben, ihre Pläne umzusetzen. Diese werden bei der<br />

Umsetzung ihrer Pläne systematisch unterstützt. Die Interventionen<br />

werden ausgehend von empirischen Forschungsergebnissen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsverhaltenstheorien<br />

speziell für ältere Erwachsene entwickelt<br />

<strong>und</strong> in randomisiert kontrollierten Studien evaluiert. Neben den beiden<br />

Interventionsgruppen (n=150) gibt es jeweils eine aktive Kontrollgruppe<br />

(n=150), die die gleichen Strategien mit einem anderen Zielverhalten erlernt<br />

sowie passive Kontrollgruppen (n=100). Die Durchführung erfolgt<br />

in 2012. In diesem Beitrag werden die altersspezifischen Inhalte der<br />

Intervention <strong>und</strong> das Studiendesign thematisiert sowie erste Ergebnisse<br />

aus Pilotstudien vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />

0291<br />

M<strong>und</strong>höhle <strong>und</strong> Zähne im Alter – Auswirkungen auf die M<strong>und</strong>hygiene<br />

W. Götz<br />

Universität Bonn, Zentrum für Zahn-, M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kieferheilk<strong>und</strong>e, Poliklinik<br />

für Kieferorthopädie, Oralbiologische Gr<strong>und</strong>lagenforschung, Bonn,<br />

Deutschland<br />

Die demografischen Veränderungen werden in der Zahnmedizin zu<br />

einer starken Zunahme des Anteils älterer Patienten führen. Für die<br />

seniorengerechte Therapie <strong>und</strong> Prophylaxe sind deshalb Kenntnisse<br />

über die Gr<strong>und</strong>lagen der physiologischen <strong>und</strong> pathologischen Altersveränderungen<br />

im orofazialen Bereich unerlässlich. In der modernen<br />

Altersforschung geht man davon aus, dass das normale, physiologische<br />

Altern zu weit weniger starken funktionellen Einbußen führt, als bisher<br />

angenommen, was auch für das stomatognathe System gilt. Davon abzugrenzen<br />

sind jedoch systemische Alterskrankheiten, die sich auf die<br />

M<strong>und</strong>höhle auswirken können, sowie lokale orale Erkrankungen, für<br />

die im Alter ein erhöhtes Risiko besteht, wie z. B. Xerostomie oder bösartige<br />

Neubildungen. Nach einer kurzen Einführung in die allgemeine<br />

Biologie des Alterns, seiner Formen <strong>und</strong> Auswirkungen für zahnärztliche<br />

Behandlungen soll ein Überblick über klinisch relevante Altersveränderungen<br />

an Zähnen, Zahnhartsubstanzen <strong>und</strong> Parodont, M<strong>und</strong>schleimhaut,<br />

Zunge, Speicheldrüsen, Kauapparat, Kieferknochen <strong>und</strong><br />

Perioralregion mit ihren funktionellen Auswirkungen gegeben werden.<br />

Die typischen Vorgänge bei der Entwicklung der Kieferatrophie nach<br />

Zahnlosigkeit <strong>und</strong> mögliche allgemeinmedizinische Risikofaktoren<br />

sowie die wichtigsten alterskorrelierten oralen Erkrankungen <strong>und</strong> ihre<br />

Ursachen werden vorgestellt. Die oralen <strong>und</strong> dentalen Altersveränderungen<br />

beeinflussen die Fähigkeit zur M<strong>und</strong>hygiene bei ältere Patienten<br />

in unterschiedlicher Weise.

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