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EF 2016

Einkaufsführer Produktionsautomatisierung - Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Kommunikation/Steuer- und Datentechnik<br />

Bild 2: Multi-Netzwerkschnittstellen in drei Bauformen und verschiedenen Leistungsklassen für Standard-Anwendungen und High-End-Anwendungen<br />

Unterschiedliche<br />

Leistungsklassen<br />

Die Multi-Netzwerkschnittstellen<br />

von HMS gibt es für Standard-<br />

Anwendungen (30er-Serie) und<br />

für anspruchsvolle Anwendungen,<br />

die eine hohe Performance benötigen<br />

(40er-Serie). Die 30er-Serie<br />

ist die richtige Wahl bei Automatisierungsgeräten,<br />

die keine taktsynchrone<br />

Kommunikation benötigen.<br />

Beispiele sind Sensoren, Barcode-<br />

Leser, Bedienterminals, medizinische<br />

Geräte, Ventile, Displays, Schraubstationen,<br />

Motorstarter sowie Frequenzumrichter<br />

und Antriebe ohne<br />

Motion-Control-Funktionen. Die 40er-<br />

Serie wurde für High-End-Anwendungen<br />

entwickelt, die Echtzeit-<br />

Ethernet mit Taktsynchronität oder<br />

TCP/IP-basierte Applikationen mit<br />

großen Datenmengen benötigen.<br />

Eigenentwicklung von Kommunikationsschnittstellen<br />

Die Eigenentwicklung der Kommunikationsschnittstellen<br />

setzt die<br />

entsprechende Kompetenz und Entwicklungskapazität<br />

beim Gerätehersteller<br />

voraus. Bei dieser Vorgehensweise<br />

entsteht eine individuelle<br />

Lösung, die hinsichtlich ihrer<br />

mechanischen und funktionalen<br />

Eigenschaften optimal auf die Anforderungen<br />

des jeweiligen Automatisierungsgerätes<br />

angepasst werden<br />

kann. Um eine gewisse Flexibilität<br />

zumindest für die wichtigsten Feldbus-<br />

und Industrial-Ethernet-Systeme<br />

zu erhalten, ist die saubere Trennung<br />

von Applikation und Kommunikation<br />

notwendig. Über selbst zu<br />

definierende Hardware- und Softwareschnittstellen<br />

kommuniziert<br />

der Hauptprozessor des Gerätes<br />

dann mit dem Kommunikationsprozessor<br />

für das jeweilige Busprotokoll.<br />

Für die Realisierung der jeweiligen<br />

Protokollfunktionen können die<br />

Gerätehersteller auf käufliche Protokollstacks<br />

verschiedener Anbieter<br />

zurückgreifen, die allerdings an<br />

die individuellen Randbedingungen<br />

anzupassen sind.<br />

Der Verlauf der Entwicklung gliedert<br />

sich typischerweise in Knowhow-Aufbau,<br />

Spezifikation, Hardund<br />

Software-Entwicklung, Test der<br />

Prototypen, EMV-Test mit CE- und<br />

UL-Zertifizierung sowie die abschließende<br />

Zertifizierung der Protokollkonformität.<br />

Diese Arbeiten sind pro<br />

Bussystem einmal komplett und bei<br />

einer späteren Änderung der Spezifikationen<br />

nochmals teilweise durchzuführen.<br />

Bei der Eigenentwicklung<br />

werden niedrige Hardware-Kosten<br />

für die Busanschaltung erzielt. Demgegenüber<br />

stehen jedoch hohe Entwicklungskosten,<br />

Lizenzgebühren,<br />

ein höheres Entwicklungsrisiko und<br />

eine deutlich längere Projektlaufzeit<br />

bis zur Verfügbarkeit des Produktes<br />

(Time-to-Market).<br />

Fazit<br />

Der Vorteil externer Busanschlüsse<br />

in Form von intelligenten Protokollkonverter<br />

ist, dass am Automatisierungsgerät<br />

keine Hard- und Softwareänderungen<br />

notwendig sind.<br />

In der Regel sind die Protokollkonverter<br />

nach der Konfiguration auch<br />

sofort einsatzbereit. Bei höheren<br />

Stückzahlen (>100 p.a.) sind aus<br />

Kostengründen meist embedded<br />

Lösungen attraktiver. Für Gerätehersteller<br />

ist der Entwicklungsaufwand<br />

beim Einsatz von fertigen,<br />

vorzertifizierten embedded<br />

Lösungen deutlich geringer als bei<br />

einer Eigen entwicklung. Insbesondere<br />

dann, wenn er Schnittstellen<br />

Bild 3: Wireless Bridges werden häufig als Kabelersatz in rauen oder<br />

schwer zugänglichen Bereichen sowie in mobilen und rotierenden<br />

Anwendungen eingesetzt.<br />

für mehrere industrielle Netzwerke<br />

entwickeln muss. Ebenso verkürzt<br />

sich die Time-to-Market und das Entwicklungsrisiko<br />

wird reduziert. Ein<br />

weiterer besonderer Vorteil ist die<br />

Offenheit gegenüber zukünftigen<br />

neuen Kommunikationsprotokollen,<br />

die bei zugekauften embedded<br />

Lösungen in der Regel gewahrt<br />

wird; zumal wenn sich der Komponentenhersteller<br />

auf das Thema industrielle<br />

Kommunikation spezialisiert<br />

hat. Auf der Kostenseite stehen<br />

z. B. bei der Modullösung zwar<br />

höhere Stückkosten als bei einer<br />

Eigenentwicklung, dafür muss der<br />

Gerätehersteller bei der Eigenentwicklung<br />

zusätzliche Lizenzkosten<br />

oder Anschaffungskosten für spezielle<br />

Software-Werkzeuge oder<br />

Testtools aufwenden.<br />

Ausblick<br />

HMS geht davon aus, dass mittelfristig<br />

eine Multi-Netzwerkschnittstelle<br />

der Standard bei Automatisierungsgeräten<br />

sein wird. Auch<br />

integrierte Sicherheitstechnik und<br />

Energiemanagement – Themen, die<br />

neben Industrie 4.0 in der aktuellen<br />

Diskussion stark im Fokus stehen<br />

– werden zukünftig Standardanforderungen<br />

an Automatisierungsgeräte<br />

sein. Auch das Thema wireless<br />

rückt mehr und mehr in den<br />

Fokus. Im industriellen Bereich sind<br />

ein erweiterter Temperaturbereich,<br />

robuste Gehäuse und natürlich eine<br />

zuverlässige und stabile Funkübertragung<br />

typische Anforderungen an<br />

eine wireless Lösung.<br />

• HMS Industrial Networks<br />

GmbH<br />

www.anybus.de<br />

Einkaufsführer Produktionsautomatisierung <strong>2016</strong> 21

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