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EF 2016

Einkaufsführer Produktionsautomatisierung - Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Qualitätssicherung<br />

führt. Darauf erfolgt wiederum in<br />

3D Express ein Ebenenfit sowie<br />

die Rückprojektion des 3D-Bildes<br />

in ein 2D-Grauwertbild in die gefittete<br />

Ebene. Dieses 2D-Bild enthält<br />

weiterhin die metrisch kalibrierten<br />

Koordinaten des Prüfobjekts, kann<br />

aber im nächsten Schritt mit konventionellen<br />

2D-Werkzeugen ausgewertet<br />

werden. Eine Grauwertstufe<br />

entspricht dabei einer Höhe<br />

von wenigen µm.<br />

Die Auswertung<br />

der auf diese Weise umgerechneten<br />

Bilder erfolgt mit der Bildverarbeitungssoftware<br />

Sherlock von Teledyne<br />

DALSA, die Müller besonders<br />

lobend hervorhebt: „Wenn ein Unternehmen<br />

wie unseres Maschinenbauprojekte<br />

umsetzt, ist die Kombination<br />

aus 3D Express und Sherlock<br />

die optimale Plattform. Die beiden<br />

aufeinander abgestimmten Werkzeuge<br />

bieten eine riesige Flexibilität<br />

und erlauben das Umrechnen<br />

von verschiedenen Datenstrukturen<br />

sowie eine einfache Kalibrierung.“<br />

Den Prüfablauf für die Inspektion<br />

der Sicherheitsgurtelemente mit<br />

Sherlock hat Müller selbst erstellt<br />

und ist seitdem begeistert von dieser<br />

Technik: „Mich interessiert 3D-Bildverarbeitung<br />

sehr und ich möchte<br />

sie gerne künftig auch in anderen<br />

Maschinen einsetzen, wo es technisch<br />

Sinn macht.“<br />

Gut oder schlecht?<br />

Im beschriebenen System laufen<br />

die Teile zunächst auf dem Transportband<br />

weiter durch die Maschine<br />

und werden am Ende der Förderstrecke<br />

ausgeblasen. Je nach Beurteilung<br />

des Bildverarbeitungssystems<br />

landen sie dort in Behältern<br />

für Gut- oder Schlechtteile, für die<br />

im System eine maximale Stückzahl<br />

eingegeben werden kann.<br />

Sobald die maximale Füllmenge<br />

eines Behälters erreicht ist, stoppt<br />

die Maschine und zeigt dem Anlagenbediener<br />

an, dass ein Kistenwechsel<br />

erforderlich ist.<br />

„Wir sind mit dieser Anlage bisher<br />

komplett reklamationsfrei, d.h. alle<br />

Teile, die wir als gut erkannt haben,<br />

waren auch tatsächlich in Ordnung“,<br />

freut sich Geschäftsführer Lutz über<br />

das Ergebnis der Entwicklung. Bei<br />

bisher rund 6 Millionen geprüften<br />

Teilen hat er allen Grund, stolz und<br />

mit der Leistung der Anlage zufrieden<br />

zu sein.<br />

Am Ende der Anlage werden die Teile je nach Beurteilung des Bildverarbeitungssystems in Behälter für Gutoder<br />

Schlechtteile ausgeblasen.<br />

Schnelle Realisierung der<br />

Anlage<br />

Sehr zufrieden äußern sich Lutz<br />

und Müller über die Zusammenarbeit<br />

mit Stemmer Imaging. „Besonders<br />

positiv empfand ich die schnelle<br />

Realisierung des Bildverarbeitungsteils<br />

der Anlage. An die für<br />

unsere Anwendung optimalen<br />

Komponenten haben wir uns nach<br />

der ersten Kontaktaufnahme mit<br />

Stemmer Imaging in Form einer<br />

Machbarkeitsstudie im Labor in<br />

Puchheim herangetastet und so<br />

die finale Kombination zusammengestellt“,<br />

beschreibt Müller die<br />

Entwicklungsphase. Sehr hilfreich<br />

war dabei nach seinen Worten die<br />

Unterstützung in Bezug auf die<br />

3D-Bildverarbeitung, die für Müller<br />

ja Neuland darstellte. „Zwischen<br />

der Bestellung der ausgewählten<br />

Bildverarbeitungskomponenten<br />

und dem Start des Serienbetriebs<br />

lagen dann gerade einmal drei<br />

Monate – das hat meine Erwartungen<br />

übertroffen“, so Müller. Möglich<br />

wurde die schnelle Realisierung<br />

auch dadurch, dass mit 3D Express<br />

und Sherlock eine aufeinander<br />

abgestimmte Kombination zweier<br />

Softwarelösungen mit grafischer Benutzeroberfläche<br />

zur Verfügung steht.<br />

Damit kann die 3D-Bildaufnahme<br />

und metrische Kalibrierung mit der<br />

eigentlichen Bildauswertung einfach<br />

konfiguriert werden, ohne dass<br />

Programmierkenntnisse notwendig<br />

wären. Das eröffnet einen leichten<br />

und schnellen Zugang zu Lösungen,<br />

die ohne 3D-Bildverarbeitung nicht<br />

möglich wären.<br />

Gewonnene Zeit<br />

Die gewonnene Zeit hat der Abteilungsleiter<br />

in die Optimierung der<br />

Anlage bei der Prüfung anderer<br />

Prüfobjekte investiert. „Als Lohnsortierer<br />

steht die Lutz GmbH ja<br />

vor der besonderen Herausforderung,<br />

dass die Maschinen schnell<br />

auf neue oder bereits zu einem<br />

früheren Zeitpunkt gelaufene Prüfobjekte<br />

eingestellt werden müssen“,<br />

erläutert Müller. Ein wichtiges Ziel<br />

sei dabei die Reproduzierbarkeit:<br />

„Die Ergebnisse müssen auch dann<br />

noch stimmen, wenn die Maschine<br />

zwischenzeitlich für eine andere<br />

Prüfaufgabe umgerüstet und im<br />

Einsatz war.“<br />

Sortierung optimieren<br />

Müller hat bereits Ideen für die Weiterentwicklung<br />

dieser und anderer<br />

Anlagen: „Wir planen, das System<br />

noch zu erweitern und z. B. mehrere<br />

Ausgänge für verschiedene<br />

Gutteile einzubauen. Damit könnten<br />

wir dann auch eine feinere Sortierung<br />

von ähnlichen Produkten rea<br />

Michael Müller von Lutz (links) und Dr. Tobias Henzler von Stemmer<br />

Imaging besprechen die Auswertung eines Bauteils.<br />

Einkaufsführer Produktionsautomatisierung <strong>2016</strong> 41

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