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MOTORRAD 05/2016

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N E U H E I T E N<br />

Blick in die<br />

Zukunft<br />

Das mit der Markenidentität können sie<br />

bei Kiska, keine Frage. Und sie werden es<br />

ebenso durchziehen wie „Ready to race“ bei<br />

KTM. Die lange Husqvarna-Tradition (siehe<br />

Kasten) in eine neue, unverwechselbare<br />

Form gießen und technisch alles einsetzen,<br />

was aktuell und gut ist – das ist die Aufgabe.<br />

Wie schwierig und komplex das sein<br />

kann, zeigt der optische Vergleich zwischen<br />

dem Husqvarna-Showbike und dem Prototyp<br />

auf Seite 9. Da ist noch jede Menge<br />

KTM-Design im Spiel. Doch Mattighofen<br />

gibt Entwarnung: Die nur rund 160 Kilogramm<br />

schwere Vitpilen 701 mit dem mittlerweile<br />

bis zu 73 PS starken Single wird<br />

erst 2018 die Motorradszene bereichern.<br />

Da bleibt noch Zeit für Detailarbeit.<br />

Doch zurück zum harmonischen Nebeneinander<br />

der beiden so unterschiedlichen<br />

Marken mit gleicher technischer<br />

Basis. Deutlich weiter fortgeschritten<br />

als die 701 ist die Entwicklung des wichtigsten<br />

Projekts von KTM, des neuen<br />

Mittelklasse-Zweizylinders mit rund 800<br />

Kubikzentimetern, der allem Anschein<br />

nach im Messeherbst <strong>2016</strong> debütieren<br />

wird, und zwar zunächst in der Duke.<br />

Folgen die Österreicher auch hier ihrem<br />

Ready-to-race-Ansatz, dürfen sich die<br />

KTM-Händler freuen: Leicht (so um die<br />

190 Kilogramm) und stark (so um die 110<br />

PS) müsste die neue Mittelklasse dann<br />

werden, später werden weitere Varianten<br />

folgen. Und dann –noch etwas später –<br />

wird uns auch dieser Motor wiederbegegnen.<br />

Wohl nicht als 790er in der KTM,<br />

sondern als 801 in mehreren Hus qvarnas.<br />

Und auch die wird man sofort erkennen.<br />

www.motorradonline.de/neuheiten<br />

Pflicht und Kür: Neben neuen Marken<br />

und Modellreihen steht auch ein Facelift<br />

der 1190 Adventure an. Die Scheibe<br />

wird höher, der Scheinwerfer anders<br />

Erfolgreiche<br />

Zeiten: links eine<br />

Werks-GP-Rennmaschine<br />

aus den<br />

1930er-Jahren,<br />

rechts der Schauspieler<br />

und Amateur-Rennfahrer<br />

Steve McQueen<br />

auf einer 400er-<br />

Husky von 1971<br />

Husqvarnas lange und bunte Vergangenheit<br />

Wechselspiele<br />

Heute gilt Husqvarna allgemein als Offroad-Spezialist, doch vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

bauten die Schweden großvolumige Straßenmaschinen, gewannen sogar GP-Rennen.<br />

Gegründet wurde die Firma Husqvarna<br />

bereits 1689, zunächst wurden Musketen<br />

produziert. Daher auch das Firmenlogo,<br />

das nicht wie oft geglaubt eine Krone, sondern<br />

einen Waffenlauf mit Kimme und Korn<br />

darstellt. 1903 bauten die Schweden ihr erstes<br />

Motorrad mit einem 1,25 PS leistenden<br />

FN-Motor. Damit gehört Husqvarna zu den<br />

ältesten heute noch existierenden Marken.<br />

Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurden<br />

Motoren bei verschiedenen Lieferanten<br />

eingekauft. Die erste komplett eigene Maschine<br />

war 1918 das Modell 150 mit 12 PS<br />

starkem 550er-V2. 1928 war allerdings<br />

schon wieder Schluss mit der teuren Eigenproduktion,<br />

die Schweden verwendeten<br />

danach Motoren von Sturmey Archer und<br />

Jap. Gleichzeitig entwickelte der Ingenieur<br />

Folke Mannerstedt Motoren für den Rennsport.<br />

Ab 1930 stieg das kleine Werk damit<br />

in den GP-Sport ein. Mit Erfolg: Die Werksrenner<br />

siegten etwa bei allen Heimrennen<br />

in Saxtorp von 1932 bis 1935. Bekanntester<br />

Fahrer war der Brite Stanley Woods.<br />

Ab 1938 konzentrierte sich Husqvarna bei<br />

Serienmaschinen auf kleine, billige Zweitakter,<br />

da sich die großen Viertakter immer<br />

schlechter verkauften. Auf diesen basierte<br />

die berühmte Silverpilen von 1955. Eine<br />

kleine 175er, die von vielen Fahrern fürs<br />

Gelände umgebaut wurde. Ihre robuste<br />

Konstruktion bildete die Grundlage für die<br />

äußerst erfolgreichen Geländemaschinen<br />

der 1950er und 1960er. Die Krise kam in<br />

den 1980ern, als die kleine Firma technisch<br />

mit den Japanern nicht Schritt halten konnte.<br />

Es folgte der Verkauf an Cagiva und<br />

anschließend eine wechselhafte Odyssee,<br />

die 2013 bei KTM ihr Ende fand. gt<br />

10 NEUHEITEN<br />

Ein Interview zu diesem Thema lesen Sie auf Seite 12 ▷

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