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N E U H E I T E N<br />
Blick in die<br />
Zukunft<br />
Das mit der Markenidentität können sie<br />
bei Kiska, keine Frage. Und sie werden es<br />
ebenso durchziehen wie „Ready to race“ bei<br />
KTM. Die lange Husqvarna-Tradition (siehe<br />
Kasten) in eine neue, unverwechselbare<br />
Form gießen und technisch alles einsetzen,<br />
was aktuell und gut ist – das ist die Aufgabe.<br />
Wie schwierig und komplex das sein<br />
kann, zeigt der optische Vergleich zwischen<br />
dem Husqvarna-Showbike und dem Prototyp<br />
auf Seite 9. Da ist noch jede Menge<br />
KTM-Design im Spiel. Doch Mattighofen<br />
gibt Entwarnung: Die nur rund 160 Kilogramm<br />
schwere Vitpilen 701 mit dem mittlerweile<br />
bis zu 73 PS starken Single wird<br />
erst 2018 die Motorradszene bereichern.<br />
Da bleibt noch Zeit für Detailarbeit.<br />
Doch zurück zum harmonischen Nebeneinander<br />
der beiden so unterschiedlichen<br />
Marken mit gleicher technischer<br />
Basis. Deutlich weiter fortgeschritten<br />
als die 701 ist die Entwicklung des wichtigsten<br />
Projekts von KTM, des neuen<br />
Mittelklasse-Zweizylinders mit rund 800<br />
Kubikzentimetern, der allem Anschein<br />
nach im Messeherbst <strong>2016</strong> debütieren<br />
wird, und zwar zunächst in der Duke.<br />
Folgen die Österreicher auch hier ihrem<br />
Ready-to-race-Ansatz, dürfen sich die<br />
KTM-Händler freuen: Leicht (so um die<br />
190 Kilogramm) und stark (so um die 110<br />
PS) müsste die neue Mittelklasse dann<br />
werden, später werden weitere Varianten<br />
folgen. Und dann –noch etwas später –<br />
wird uns auch dieser Motor wiederbegegnen.<br />
Wohl nicht als 790er in der KTM,<br />
sondern als 801 in mehreren Hus qvarnas.<br />
Und auch die wird man sofort erkennen.<br />
www.motorradonline.de/neuheiten<br />
Pflicht und Kür: Neben neuen Marken<br />
und Modellreihen steht auch ein Facelift<br />
der 1190 Adventure an. Die Scheibe<br />
wird höher, der Scheinwerfer anders<br />
Erfolgreiche<br />
Zeiten: links eine<br />
Werks-GP-Rennmaschine<br />
aus den<br />
1930er-Jahren,<br />
rechts der Schauspieler<br />
und Amateur-Rennfahrer<br />
Steve McQueen<br />
auf einer 400er-<br />
Husky von 1971<br />
Husqvarnas lange und bunte Vergangenheit<br />
Wechselspiele<br />
Heute gilt Husqvarna allgemein als Offroad-Spezialist, doch vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
bauten die Schweden großvolumige Straßenmaschinen, gewannen sogar GP-Rennen.<br />
Gegründet wurde die Firma Husqvarna<br />
bereits 1689, zunächst wurden Musketen<br />
produziert. Daher auch das Firmenlogo,<br />
das nicht wie oft geglaubt eine Krone, sondern<br />
einen Waffenlauf mit Kimme und Korn<br />
darstellt. 1903 bauten die Schweden ihr erstes<br />
Motorrad mit einem 1,25 PS leistenden<br />
FN-Motor. Damit gehört Husqvarna zu den<br />
ältesten heute noch existierenden Marken.<br />
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurden<br />
Motoren bei verschiedenen Lieferanten<br />
eingekauft. Die erste komplett eigene Maschine<br />
war 1918 das Modell 150 mit 12 PS<br />
starkem 550er-V2. 1928 war allerdings<br />
schon wieder Schluss mit der teuren Eigenproduktion,<br />
die Schweden verwendeten<br />
danach Motoren von Sturmey Archer und<br />
Jap. Gleichzeitig entwickelte der Ingenieur<br />
Folke Mannerstedt Motoren für den Rennsport.<br />
Ab 1930 stieg das kleine Werk damit<br />
in den GP-Sport ein. Mit Erfolg: Die Werksrenner<br />
siegten etwa bei allen Heimrennen<br />
in Saxtorp von 1932 bis 1935. Bekanntester<br />
Fahrer war der Brite Stanley Woods.<br />
Ab 1938 konzentrierte sich Husqvarna bei<br />
Serienmaschinen auf kleine, billige Zweitakter,<br />
da sich die großen Viertakter immer<br />
schlechter verkauften. Auf diesen basierte<br />
die berühmte Silverpilen von 1955. Eine<br />
kleine 175er, die von vielen Fahrern fürs<br />
Gelände umgebaut wurde. Ihre robuste<br />
Konstruktion bildete die Grundlage für die<br />
äußerst erfolgreichen Geländemaschinen<br />
der 1950er und 1960er. Die Krise kam in<br />
den 1980ern, als die kleine Firma technisch<br />
mit den Japanern nicht Schritt halten konnte.<br />
Es folgte der Verkauf an Cagiva und<br />
anschließend eine wechselhafte Odyssee,<br />
die 2013 bei KTM ihr Ende fand. gt<br />
10 NEUHEITEN<br />
Ein Interview zu diesem Thema lesen Sie auf Seite 12 ▷