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Im Vergleich<br />
Das IntactGP-Fahrer-Duo<br />
Die Fahrer und ihre Chefmechaniker: Jonas Folger mit Patrick<br />
Mellauner (links), Sandro Cortese mit Lucio Nicastro, der 2015<br />
für Moto2-GP-Sieger Sam Lowes gearbeitet hat (rechts)<br />
Jonas Folger<br />
Sandro Cortese<br />
Geburtsdatum 13.08.1993 06.01.1990<br />
Alter 22 Jahre 26 Jahre<br />
Größe cm/Gewicht kg 178/70 168/63<br />
Wohnort Schwindegg Berkheim<br />
Größter sportlicher Erfolg Platz 5 Moto3-WM 2013 Moto3-Weltmeister 2012<br />
Saison 20<strong>05</strong><br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2006<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2007<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2008<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2009<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2010<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2011<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2012<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2013<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2014<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison 2015<br />
Gesamt/Bestes Rennergebnis<br />
Saison <strong>2016</strong><br />
Team<br />
Minibike-Meisterschaft<br />
Meister 50 und 65 cm³<br />
125-cm³-Meisterschaft/E<br />
P3/2 x P2<br />
125-cm³-Meisterschaft/E<br />
P15/1 x P5<br />
125-cm³-WM, 6 GP-Starts<br />
P34/1 x P15<br />
125-cm³-WM (Aprilia)<br />
P12/1 x P2<br />
125-cm³-WM (Aprilia)<br />
P14/2 x P4<br />
125-cm³-WM (Aprilia)<br />
P6/1 x P1<br />
Moto3-WM (Kalex-KTM)<br />
P9/1 x P1<br />
Moto3-WM (Kalex-KTM)<br />
P5/1 x P2<br />
Moto2-WM (Kalex-Honda)<br />
P15/2 x P3<br />
Moto2-WM (Kalex-Honda)<br />
P6/2 x P1<br />
125 cm³-WM (Honda)<br />
P26/3 x P14<br />
125 cm³-WM (Honda)<br />
P17/1 x P10<br />
125 cm³-WM (Aprilia)<br />
P14/4 x P7<br />
125 cm³-WM (Aprilia)<br />
P8/2 x P4<br />
125 cm³-WM (Derbi)<br />
P6/1 x P2<br />
125 cm³-WM (Derbi)<br />
P7/1 x P2<br />
125 cm³-WM (Aprilia)<br />
P4/2 x P1<br />
Moto3-WM (KTM)<br />
P1-Weltmeister/5 x P1<br />
Moto2-WM (Kalex-Honda)<br />
P20/1 x P10<br />
Moto2-WM (Kalex-Honda)<br />
P9/1 x P3<br />
Moto2-WM (Kalex-Honda)<br />
P11/1 x P3<br />
Moto2-WM (Kalex-Honda)<br />
Dynavolt IntactGP<br />
Twitter @jonasfolger94 @sandrissimo11<br />
Facebook Jonas Folger 94 official Sandro Cortese<br />
Internet www.jonasfolger.com www.sandro-cortese.de<br />
Wie lautet also Corteses Rezept für mehr Erfolg? „Wir müssen<br />
Konstanz reinkriegen. Im Training rausfahren und sofort auf hohem<br />
Niveau viele schnelle Runden hintereinander drehen können“, sagt<br />
Cortese. „Und in den Rennen immer auf den Plätzen eins bis fünf<br />
ankommen – dann bist du am Jahresende mindestens Dritter.“<br />
Einfacher Plan, schwer umzusetzen. Denn natürlich wissen alle<br />
Fahrer, wie das läuft. Da hilft auch der Teamkollege nicht viel,<br />
weil die Möglichkeiten der Zusammenarbeit begrenzt sind. Jonas<br />
Folger ist zehn Zentimeter größer und sieben Kilogramm schwerer<br />
als Sandro Cortese. „Dass ich kleiner und leichter bin, hat Vorund<br />
Nachteile“, sagt Cortese, „vielleicht habe ich bei der Höchstgeschwindigkeit<br />
einen Vorteil, weil ich mich besser hinter der<br />
Verkleidung verstecken kann und weniger Luftwiderstand erzeuge.<br />
Aber mit seiner Körpergröße kann Jonas ganz andere Hebel<br />
nutzen, um die Maschine von links nach rechts zu bewegen. Ich<br />
denke, die Vor- und Nachteile heben sich auf.“ Die unterschiedlichen<br />
körperlichen Voraussetzungen und die unterschiedlichen<br />
Fahrstile, die sich daraus ergeben, wirken sich bis aufs Setup aus.<br />
„Was bei mir funktioniert, muss nicht unbedingt auch für Sandro<br />
passen“, sagt Folger, „wir können höchstens nachschauen, wie<br />
der andere bremst oder durch eine bestimmte Kurve fährt, um<br />
ein paar Anhaltspunkte zu bekommen.“ Es steht den Fahrern<br />
offen, die Data Recording-Aufzeichnungen des Teamkollegen<br />
zu studieren. Doch Folger glaubt nicht, dass er das tun wird:<br />
„Vielleicht, wenn ich irgendwo langsamer bin oder ein Problem<br />
habe“, sagt er und sieht dabei nicht so aus, als würde er so eine<br />
Situation für realistisch halten.<br />
Der nette Gedanke, dass die zwei deutschen Fahrer eines<br />
deutschen Teams brüderlich um ein gemeinsames Ziel wetteifern<br />
würden, ist völlig abwegig. „Da macht jeder sein Ding“, sagen beide<br />
unabhängig voneinander. In Valencia sollten die beiden Fahrer sich<br />
für ein Foto einige Runden lang nicht auf Maximalschräglagen<br />
und Bestzeiten konzentrieren, sondern darauf, in einer bestimmten<br />
Kurve möglichst eng nebeneinander herzufahren. Damit beide<br />
möglichst gleichwertig auf einem Bild zu sehen sind. Nach der Aktion<br />
war Teamfotograf Fritz Glänzel bedient. „Jonas war viel schneller<br />
unterwegs als Sandro, und es war deutlich zu erkennen, dass er keinen<br />
Bock hatte, vor der Fotokurve auf ihn zu warten“, berichtete er.<br />
„Wir haben schon gesehen, dass sich da eine gesunde Konkurrenz<br />
zwischen beiden Fahrern ergibt, das hilft beiden“, sagt Jürgen<br />
Lingg. Er ist davon überzeugt, dass Cortese und Folger auf dem<br />
richtigen Weg sind: „In der Moto2-Klasse, wo jede Zehntelsekunde<br />
zählt, ist Konstanz auf hohem Niveau der Schlüssel zum Erfolg“,<br />
sagt er, „eine einzelne schnelle Runde im Training bringt nichts.“<br />
Von der Zusammenarbeit mit Folger war er schon nach dem<br />
ersten Tag begeistert: „Ein toller Typ. Fahrerisch sowieso, aber auch<br />
menschlich.“ Bei Cortese sieht er Fortschritte: „Die hat er schon in<br />
der zweiten Saisonhälfte 2015 gemacht, auch wenn das nicht nach<br />
außen, sondern nur für uns im Team erkennbar war.“<br />
Die Konstanz, die Jürgen Lingg fordert, haben er und seine<br />
Mannschaft den Fahrern vorgelebt. Alle Mechaniker, die bei der<br />
Gründung des IntactGP-Teams vor mehr als drei Jahren angeheuert<br />
hatten, sind noch an Bord, auch von den ursprünglichen Sponsoren<br />
hat sich nur ein einziger abgemeldet. Das ist im schnelllebigen<br />
Rennzirkus außergewöhnlich. Offenbar haben Lingg, Keckeisen<br />
und Kuhn einen gut durchdachten und sehr tragfähigen Plan gemacht<br />
und diesen dann Schritt für Schritt umgesetzt. Nur die Rennergebnisse,<br />
die konnten sie nicht planen. Für <strong>2016</strong> sind die Weichen<br />
neu gestellt, jetzt liegt es an den Fahrern, auf der gesunden Basis<br />
ihre eigenen Ideen zum Thema Konstanz zu realisieren. Der Ansatz<br />
von Jonas Folger wirkt schon sehr überzeugend.<br />
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