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MOTORRAD 05/2016

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Vergleichstest<br />

in bester Manier einen 90-Grad-V-Motor,<br />

würzt schönen Rundlauf mit viel Charakter.<br />

Wie unterschiedlich die beiden Motorräder<br />

das Thema Laufkultur bei niedrigen<br />

Drehzahlen interpretieren, lässt sich auf<br />

jedem Meter Stadtverkehr erleben. Bei 50<br />

km/h erlaubt die Duke nur mit viel Feingefühl<br />

ein Vorankommen im dritten Gang.<br />

Die linke Hand bleibt immer in Habachtstellung,<br />

um per Griff zur leichtgängigen und<br />

sehr fein dosierbaren Kupplung einzugreifen,<br />

um Kettenpeitschen und Motorstottern<br />

abzumildern. Auf der Yamaha gelingt das<br />

Mitschwimmen im Verkehr bei gleicher<br />

Geschwindigkeit im vierten Gang. Das ist<br />

auch gut so, weil sich ihre Kupplung ruppiger<br />

gibt, feine Eingriffe am Schleifpunkt<br />

mehr Konzentration erfordern.<br />

Und außerorts? Ändert sich an der<br />

grundsätzlichen Wesensart von Duke und<br />

MT-07 wenig. Die KTM in Gangstufe<br />

sechs beim erlaubten Landstraßentempo<br />

durch die Gegend zu treiben, ist ein raues<br />

Unterfangen. Die Yamaha erledigt das<br />

viel gelassener, souveräner.<br />

So, das Thema Alltag ist abgehakt, jetzt<br />

mal Butter bei die Fische! Niemand kauft<br />

sich eine 690er-Duke, um damit schnöde<br />

Muss-Etappen hinter sich zu bringen. Die<br />

Wege locken mit Kurven, vom sechsten<br />

Gang geht es nun nach<br />

unten, bis die Gangstufen<br />

irgendwo zwischen<br />

Nummer zwei und<br />

vier leichtgängig wieder zueinanderfinden.<br />

Eine auf 9000/min angehobene Drehzahlgrenze<br />

muss genutzt werden (600/min<br />

mehr im Vergleich zur letzten Duke). Alle<br />

Synapsen schreien Attacke.<br />

Wie von der Tarantel gestochen prescht<br />

die Duke auf die erste Kurve zu. Zackt ums<br />

Eck wie ein Thunfisch auf der Flucht vorm<br />

weißen Hai. 170 Kilogramm vollgetankt<br />

klappen fast von selbst in Schräglage. Famos<br />

dreht der Einzylinder nach oben, fegt<br />

durch die Drehzahlleiter ähnlich einem<br />

Tenor auf der Suche nach dem hohen C.<br />

Eine enge Kehre schiebt sich ins Blickfeld.<br />

Stempelfrei sortieren sich die Gänge beim<br />

Herunterschalten dank Anti-Hopping-<br />

Kupplung ein. Parallel dazu packt die rechte<br />

Hand zum Bremsgriff. Die<br />

Verzögerung stimmt, verlangt<br />

aber viel Kraft. Auch<br />

die feine Dosierbarkeit an<br />

der ABS-Regelgrenze könnte<br />

schöner ausfallen. Der KTM-Treiber<br />

wähnt sich im Motorrad-<br />

Haudegen-Himmel, hat die<br />

Yamaha schon längst abge-<br />

KTM<br />

690 DUKE<br />

Der mit Zubehörteilen<br />

aufgepeppte Herzog<br />

glänzt mit guter Verarbeitung,<br />

wirkt drahtig und<br />

auf Angriff gebürstet<br />

Eine Scheibe (hier das Wave-Pendant aus dem Zubehör)<br />

muss genügen. Die Bremsleistung stimmt,<br />

könnte aber forscher, besser dosierbar ausfallen<br />

Moderne Spielwiese: Das Cockpit vereint<br />

alle wichtigen Infos, per Lenkerschalter<br />

lassen sich viele weitere abrufen<br />

Das gibt es nur bei KTM: Alu-Schwinge mit<br />

außenliegenden Profilverstärkungen. Sauber<br />

führt der Kettenspanner die Hinterradachse<br />

48 TEST+TECHNIK 5/<strong>2016</strong>

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