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Yamaha<br />
TMax 530<br />
Mit Ecken und Kanten: große, analoge<br />
„Rund“-Instrumente, kleines Info-Display<br />
dazwischen. Scheibe nicht verstellbar<br />
Knapp bemessen: Das beleuchtete Helmfach<br />
fasst nur einen (nicht zu großen)<br />
Kopfschutz. Kaum großeinkauftauglich<br />
Clean: wartungs- und reaktionsarmer<br />
Zahnriemen als Endantrieb. Formschön:<br />
Alu-Schwinge mit feinen Ausfall-Enden<br />
Sportliche Großroller<br />
Verlässlich regelt BMWs serienmäßige<br />
Traktionskontrolle ASC. Adrett: Nun hört<br />
sich der Kymco-BMW-Motor besser an.<br />
Er klingt mit 270 Grad Zündversatz wie ein<br />
90-Grad-V2. Der neue Endtopf ohne Vorschalldämpfer<br />
tönt satter, sonor-dezent,<br />
und plärrt nicht mehr so nervig wie beim<br />
Vormodell. Doch im Vergleich zum tiefer,<br />
kerniger klingenden Yamaha- wirkt der<br />
BMW-Sound immer noch etwas blechern.<br />
Den Hinterradausbau erleichtert die Einarm-Schwinge<br />
mit voll gekapselter Kette im<br />
Ölbad. Dagegen hat der TMax eine Zweiarm-Schwinge,<br />
reißt sich am wartungsarmen<br />
Zahnriemen. Ölkontrolle ist bei ihm<br />
per Schauglas einfacher als beim BMW<br />
mit Peilstab. Löblich hier wie dort: lang<br />
gestreckte 10 000er-Wartungsintervalle.<br />
Trotz sportlichen Anspruchs: Beide<br />
Schluchtenflitzer bieten guten Touring-<br />
Komfort. Riesige Sitzmöbel mit Lendenwirbelstütze,<br />
noch ausgeprägter beim TMax,<br />
machen behaglich; ebenso die Möglichbraucht<br />
der 530er ein, zwei Gedenksekunden,<br />
um nach der Drehzahl auch das Tempo<br />
zu steigern. So fühlt sich die Variomatik<br />
wie eine durchrutschende Kupplung an.<br />
Der Yamaha kuppelt erst bei höheren<br />
Drehzahlen ein. Sein Drehzahlniveau ist<br />
wegen des Hubraum-Mankos ständig<br />
höher als auf dem BMW, liegt meistens<br />
zwischen 4000 und 6000. Man wünscht<br />
sich mitunter, manuell einen Gang höher<br />
schalten zu können. Da wirkt der BMW<br />
souveräner, ruhiger, cooler.<br />
Erst bei Überlandfahrten lässt der abgebrühte<br />
BMW dem kleineren Yamaha-Motor<br />
keine Chance: Bis zu 49 statt 39 PS schickt<br />
er ans Hinterrad, im Motor sollen es volle<br />
60 bzw. 47 PS sein. Variomatik kostet Leistung.<br />
Aber macht flott: Zwischenspurts laufen<br />
immer im optimalen Drehzahlbereich.<br />
„Durchzug“ stadtauswärts von Tempo 60<br />
auf 100 ist richtig rasant: 3,2 und 4,0 Sekunden.<br />
Oh, là, là! Dies ist das Niveau stärkster<br />
Supersportler im sechsten Gang. Einfach<br />
nur Gas geben ohne Kuppeln und Schalten<br />
macht den Kopf frei. Alles geht intuitiv:<br />
Peilen, fahren, fertig. Auch für A2-Fahranfänger,<br />
BMW offeriert ihnen kostenlos<br />
ab Werk einen Drosselsatz.<br />
keit, seine Beine rechtwinklig „abzustellen“<br />
oder lang auszustrecken. Mann oder Frau<br />
genießen tolle Übersicht durch aufrechte<br />
Sitzpositionen. Praktisch: Per Rändelschraube<br />
rastet die große BMW-Scheibe in drei<br />
Stellungen ein. Hoch gestellt bietet sie tolle<br />
Protektion und ist trotzdem leise dabei.<br />
So schirmt selbst der sportlichere BMW-<br />
Roller effizienter, besser ab als der TMax.<br />
Fast so gut wie ein Top-Tourer.<br />
Kompakter sitzt man auf dem Yamaha:<br />
Der stärker zum Fahrer hin gekröpfte<br />
schmalere Lenker liegt tiefer und näher<br />
vor der Brust. Die Beine kommen dem<br />
hohen Durchstieg näher. Gefühlt: Coupé<br />
statt Limousine. Im Stand baut der BMW<br />
hoch – für kleine Fahrer gibt es eine zwei<br />
Zentimeter niedrigere Sitzbank. Auf dem<br />
650er genießt der Sozius hohen Komfort<br />
und entspannten Kniewinkel, große Haltegriffe<br />
plus eine ebensolche Sitzfläche.<br />
Ferner guten Überblick über den Fahrer.<br />
Beim Yamaha ist der Rücksitz etwas kleiner,<br />
doch weicher gepolstert.<br />
Aus Freude am Fahren: Spur- und linientreu<br />
agiert das homogene BMW-Fahrwerk.<br />
Auf prima haftenden Pirelli-Reifen Diablo<br />
56 TEST+TECHNIK 5/<strong>2016</strong>