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Danilo Petrucci hat gut lachen: Am zweiten<br />
Testtag fuhr er auf der Vorjahres-Werks-Ducati<br />
Bestzeit vor allen Superstars<br />
Software mit Magneti Marelli kooperierte<br />
und nun sogar frühere Marelli-Techniker<br />
ins Ducati-Werksteam einschleuste, hat<br />
Honda bislang wenig Know-how vorzuweisen.<br />
Offensichtlich helfen auch die Daten<br />
der privaten Honda-Teams vom letzten<br />
Jahr nicht weiter. „Andere Motoren, andere<br />
Fahrwerke – die Unterschiede sind zu groß“,<br />
merkte Marc Márquez an.<br />
Stefan Bradls Arbeit in Sepang könnte vergeblich<br />
gewesen sein: Er fuhr noch auf der<br />
eigentlich ausgemusterten 2015er-Aprilia<br />
Viñales wird immer mehr<br />
zum neuen Star im Team und<br />
fuhr seinem Kollegen Aleix<br />
Espargaró um vier Zehntelsekunden<br />
davon. Nur am<br />
ersten der drei Testtage war<br />
Espargaró schneller als Viñales.<br />
Er habe die Knochenarbeit<br />
mit den Tests am neuen<br />
Chassis für <strong>2016</strong> geleistet,<br />
während Viñales mit dem<br />
gewohnten 2015er-Chassis<br />
an seinen Rundenzeiten feilen<br />
durfte, grollte Espargaró.<br />
Die Chassis-Tests blieben<br />
ohne klare Erkenntnisse, zusätzliche<br />
Traktion am Hinterrad zu finden,<br />
wird bei den nächsten Tests die Hauptaufgabe<br />
der Ingenieure sein. „Auf Strecken mit<br />
viel Grip waren wir im letzten Jahr gut, auf<br />
Strecken mit wenig Grip waren wir verloren.<br />
Suzuki muss sich etwas einfallen lassen –<br />
sonst passiert es dieses Jahr wieder“, erklärte<br />
Maverick Viñales.<br />
Von der Klärung solcher Detailfragen ist<br />
das Aprilia-Team noch weit entfernt. Weil<br />
sich die Fertigstellung des neuen Prototyps<br />
verzögerte, absolvierten Stefan Bradl und<br />
Alvaro Bautista ihre Reifen- und Elektroniktests<br />
mit den alten Maschinen auf Superbike-Basis.<br />
Die offiziellen Australien-Tests<br />
vom 17. bis 19. Februar wurden abgesagt,<br />
stattdessen plante Teamchef Romano<br />
Albesiano eine zusätzliche, private Runde<br />
von Probefahrten in Qatar ein, bei denen<br />
die neue Maschine ab dem 21. Februar ihre<br />
Feuertaufe erleben soll.<br />
Doch auch mit dem alten Gerät hatten<br />
die Fahrer alle Hände voll zu tun. „Wir haben<br />
mittel- bis ganz schwere Probleme mit<br />
der Aggressivität des Motors. Er ist sehr<br />
rucklig und unkonstant, fährt sich teilweise<br />
wie ein schlecht bedüster Zweitakter“,<br />
stöhnte Bradl nach dem ersten Tag.<br />
Am Ende der Tests waren einige der<br />
Probleme behoben, Bradl konnte sich um<br />
1,2 Sekunden steigern und lag nur noch<br />
acht Zehntel hinter Ducati-Star Andrea<br />
Dovizioso zurück. Doch nun stellt sich die<br />
Frage, ob sich die ganze Arbeit mit den<br />
alten, für die Schrottpresse bestimmten<br />
Maschinen überhaupt lohnte. „Wir können<br />
die Erkenntnisse zu 100 Prozent nutzen<br />
und auf die neuen Maschinen anwenden“,<br />
warf Albesiano ein.<br />
„Natürlich nicht“, widersprach Bradl.<br />
„Das ist ein komplett anderer Motor, der<br />
anders auf das Elektronik-Management<br />
reagieren wird. Da kommt ein ganz neuer<br />
Kreislauf in Gang.“<br />
www.motorradonline.de/sport<br />
Ganze Arbeit hat dagegen Suzuki geleistet.<br />
„Wir sind dran. Endlich kann ich mithalten“,<br />
rieb sich Maverick Viñales die Hände,<br />
der am dritten Tag Zehnter wurde, weniger<br />
als vier Zehntelsekunden auf Marc Márquez<br />
verlor und im Windschatten auf der Zielgeraden<br />
sogar mit seinem Landsmann mithalten<br />
konnte. War ein deutlicher Mangel an<br />
Leistung bislang die Achillesferse der GSX-<br />
RR gewesen, so freuten sich die Piloten jetzt<br />
über mehr Kraft in allen Lebenslagen. „Wir<br />
haben an Topspeed gewonnen, ohne Fahrbarkeit<br />
und Durchzug einzubüßen“, sagte<br />
Teamchef Davide Brivio, der zwischen den<br />
einzelnen Rennen im letzten Jahr immer<br />
wieder nach Japan geflogen war, um die Ingenieure<br />
zu Eile anzutreiben. Neben einem<br />
kräftigeren Motor kann er seinen Stars<br />
deshalb nun auch ein „Seamless“-Getriebe<br />
ohne Zugkraftunterbrechung fürs Hochschalten<br />
anbieten, das bis zum Saisonstart<br />
am dritten März-Wochenende in Qatar auch<br />
beim Herunterschalten funktionieren soll.<br />
Solche Eile ist das Gebot der Stunde,<br />
denn Brivio will den ehrgeizigen Viñales unbedingt<br />
halten, der für den Fall, dass Suzuki<br />
unterlegen bleibt, bereits die Möglichkeiten<br />
bei Honda und Yamaha sondieren lässt.<br />
MotoGP-Test in Sepang/MAL <strong>2016</strong><br />
Pos. Fahrer (Nation/Motorrad) 1. Tag (Pos.) 2. Tag (Pos.) 3. Tag (Pos.) Bestzeit (min) Rückstand (sek)<br />
1. Jorge Lorenzo (E/Yamaha) 2.00,684 (1) 2.00,155 (2) 1.59,580 (1) 1.59,580 0,000<br />
2. Danilo Petrucci (I/Ducati) 2.01,811 (4) 2.00,095 (1) 2.01,217 (7) 2.00,095 0,515<br />
3. Héctor Barberá (E/Ducati) 2.02,002 (6) 2.00,387 (3) 2.01,434 (11) 2.00,387 0,807<br />
4. Valentino Rossi (I/Yamaha) 2.01,717 (2) 2.01,021 (6) 2.00,556 (2) 2.00,556 0,976<br />
5. Marc Márquez (E/Honda) 2.02,278 (7) 2.00,843 (4) 2.00,883 (3) 2.00,843 1,263<br />
6. Cal Crutchlow (GB/Honda) 2.02,586 (10) 2.00,899 (5) 2.00,992 (4) 2.00,899 1,319<br />
7. Scott Redding (GB/Ducati) 2.02,338 (8) 2.01,049 (7) 2.01,229 (9) 2.01,049 1,469<br />
8. Andrea Iannone (I/Ducati) 2.01,912 (5) 2.01,<strong>05</strong>2 (8) 2.01,223 (8) 2.01,<strong>05</strong>2 1,472<br />
9. Casey Stoner (AUS/Ducati) (–) (–) 2.01,103 (9) 2.01,070 (5) 2.01,070 1,490<br />
10. Bradley Smith (GB/Yamaha) 2.03,026 (15) 2.01,107 (10) 2.01,918 (16) 2.01,107 1,527<br />
11. Dani Pedrosa (E/Honda) 2.01,780 (3) 2.01,475 (12) 2.01,161 (6) 2.01,161 1,581<br />
12. Maverick Viñales (E/Suzuki) 2.02,645 (11) 2.01,421 (11) 2.01,244 (10) 2.01,244 1,664<br />
13. Aleix Espargaró (E/Suzuki) 2.02,539 (9) 2.02,092 (16) 2.01,623 (12) 2.01,623 2,043<br />
14. Yonny Hernández (COL/Ducati) 2.02,916 (14) 2.01,644 (13) 2.01,774 (14) 2.01,644 2,064<br />
15. Andrea Dovizioso (I/Ducati) 2.02,650 (13) 2.01,723 (14) 2.01,675 (13) 2.01,675 2,095<br />
16. Pol Espargaró (E/Yamaha) 2.02,646 (12) 2.01,992 (15) 2.01,870 (15) 2.01,870 2,290<br />
17. Tito Rabat (E/Honda) 2.03,463 (18) 2.02,328 (17) 2.03,012 (20) 2.02,328 2,748<br />
18. Stefan Bradl (D/Aprilia) 2.03,978 (20) 2.02,372 (18) 2.02,792 (18) 2.02,372 2,792<br />
19. Loris Baz (F/Ducati) 2.03,204 (17) 2.02,611 (19) 2.02,541 (17) 2.02,541 2,961<br />
20. Katsuyuki Nakasuga (J/Yamaha) (–) (–) 2.02,691 (20) 2.02,940 (19) 2.02,691 3,111<br />
21. Álvaro Bautista (E/Aprilia) 2.04,075 (21) 2.02,876 (21) 2.03,183 (21) 2.02,876 3,296<br />
22. Michele Pirro (I/Ducati) 2.03,203 (16) (–) (–) (–) (–) 2.03,203 3,623<br />
23. Eugene Laverty (GB/Ducati) 2.03,565 (19) (–) (–) 2.03,519 (22) 2.03,519 3,939<br />
sortiert nach Bestzeit<br />
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