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Aussicht über den prächtigen<br />
Lago de Atitlán mit<br />
den fast 4000 Meter hohen<br />
Vulkanen am anderen Ufer<br />
(großes Bild links). In Belize<br />
wechselt die Atmosphäre<br />
in Richtung karibischenglisch<br />
(oben rechts).<br />
Wo keine Busse hinkommen,<br />
besorgen klapprige<br />
Pick-ups den öffentlichen<br />
Personen-nahverkehr<br />
(ÖPNV) im Hochland von<br />
Guatemala (rechts)<br />
Guatemala & Belize<br />
leicht die schönste Amerikas! Grob gepflasterte<br />
Gassen zwischen roten, gelben, weißen<br />
und blauen kolonialen Häusern, dazwischen<br />
einige große Kirchen, die das heftige<br />
Erdbeben von 1773 zu Ruinen geschüttelt<br />
hat, die riesige Plaza mit Straßenhändlern,<br />
Musikern und gemütlichen Cafés in paradiesischen<br />
Innenhöfen, den Patios. Sicher,<br />
Antigua ist voller Touristen, aber die alte<br />
Hauptstadt ist trotzdem authentisch geblieben,<br />
sie ist sauber, rustikal, bunt und<br />
voller Atmosphäre, gesegnet mit einer sensationellen<br />
Lage. Der weite Talkessel wird<br />
bewacht von den bildschönen Vulkanen<br />
Agua, Acatenango und dem rauchenden<br />
Fuego, allesamt fast 4000 Meter hoch.<br />
Wir bleiben fast eine Woche, verschieben<br />
den Aufbruch landestypisch mehrfach<br />
auf „mañana“ – morgen, bis wir dem Lockruf<br />
des nächsten Highlights nicht mehr<br />
widerstehen können, dem Lago de Atitlán,<br />
den schon Alexander von Humboldt zum<br />
schönsten See der Welt gekürt hatte. Was<br />
hatten wir nicht alles für Superlative über<br />
diesen magischen See im Hochland Guatemalas<br />
gehört. Frühmorgens starten Werner<br />
und ich unsere Einzylinder, verlassen Antigua<br />
und bollern hinauf ins Hochland. In<br />
weiten schnellen Kurven gewinnt die CA 1<br />
an Höhe, die Luft wird klarer und frischer.<br />
Kiefernwälder, abgeerntete braune Maisfelder,<br />
Weiden und kleine Dörfer, vorwiegend<br />
bewohnt von den Nachfahren der<br />
Maya, garnieren die fruchtbaren Hügel.<br />
Aber was heißt schon Hügel, bald zeigt das<br />
Navi 3000 Meter an, eine Höhe, wo in den<br />
Alpen längst Fels und Eis dominieren. Hier,<br />
kaum 1500 Kilometer nördlich des Äquators,<br />
gibt es dank des milden und feuchten<br />
Klimas massenhaft fruchtbare Felder, Äcker<br />
und knorrige Bäume.<br />
Endlich die Abzweigung hinunter zum See.<br />
Und dann der erste Blick auf den Lago de<br />
Atitlán, der 1000 Meter unter uns im Gegenlicht<br />
glitzert, bewacht von schlafenden Vulkanen.<br />
Caramba! Was für ein Panorama. In<br />
engen, steilen Kurven seilt sich die zerlöcherte<br />
sandige Straße ab nach San Pedro, einem<br />
kleinen quirligen Ort voller Backpacker,<br />
Aussteiger und Nachwuchs-Hippies, dessen<br />
einfache Steinhäuser sich zwischen See und<br />
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