Trutzgauer Bote |
Menuhin-Gerard-Wahrheit-sagen-Teufel-jagen
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tief betroffen wie jeder andere Deutsche. Nicht aus Zwang, nicht aus Furcht, sondern<br />
weil gewisse ausländische Kreise die Ehre des deutschen Namens lästern, das<br />
Land unserer Väter und Land unserer Kinder schädigen, sind wir ohne Verzug<br />
dagegen aufgestanden. Vor dem Inland und dem Ausland haben wir die Lügenmeldungen<br />
über Deutschland und die neue Regierung gebrandmarkt … Gegen diese<br />
ungeheuren Beschuldigungen legen wir 565.000 deutschen Juden vor ganz<br />
Deutschland und vor der Welt feierliche Verwahrung ein’.”<br />
(Erich Kern, Verheimlichte Dokumente, München 1988, S. 138)<br />
Es ist sehr aufschlussreich, die folgenden Zitate miteinander zu vergleichen:<br />
“An die Botschaft der Vereinigten Staaten. Wir erfuhren von der Propaganda in<br />
Ihrem Land über angebliche Grausamkeiten gegen die Juden in Deutschland. Deswegen<br />
erachten wir es als unsere Pflicht, nicht nur in unserem eigenen Interesse als<br />
deutsche Patrioten, sondern auch um der Wahrheit willen, uns zu diesen Vorfällen<br />
zu äußern.<br />
Misshandlungen und Exzesse sind in der Tat vorgekommen, und es liegt uns fern,<br />
sie zu beschönigen. Doch dies ist bei jeder Revolution kaum zu vermeiden. Wir<br />
messen der Tatsache große Bedeutung bei, dass die Behörden, wo ein Eingreifen<br />
überhaupt möglich war, gegen die Übergriffe eingeschritten sind, die uns zur<br />
Kenntnis gelangt sind. In sämtlichen Fällen wurden diese Taten von unverantwortlichen<br />
Elementen begangen, die sich verbargen. Wir wissen, dass die Regierung<br />
und alle führenden Autoritäten die vorgekommenen Rechtsverletzungen aufs<br />
stärkste missbilligen. Wir glauben aber auch, dass es jetzt an der Zeit ist, von der<br />
unverantwortlichen Hetze seitens der sogenannten jüdischen Intellektuellen im<br />
Ausland abzurücken. Diese Leute, von denen sich die meisten nie als deutsche<br />
Staatsbürger betrachtet haben, sondern sich als Vorkämpfer für jene ausgaben, die<br />
ihres eigenen Glaubens sind, haben sie in kritischer Zeit im Stich gelassen und sind<br />
aus dem Land geflüchtet. Deshalb haben sie das Recht verloren, sich zu deutschjüdischen<br />
Angelegenheiten zu äußern. Die Anschuldigungen, die sie von ihren<br />
sicheren Verstecken aus erheben, sind für Deutschland und die deutschen Juden<br />
schädlich; ihre Berichte sind maßlos übertrieben. Wir ersuchen die amerikanische<br />
Botschaft, diesen Brief unverzüglich in die USA weiterzuleiten, und wir übernehmen<br />
die volle Verantwortung für ihren Inhalt. Da wir wissen, dass nächsten Montag<br />
eine umfangreiche Propagandakampagne anlaufen soll, würden wir es schätzen,<br />
wenn die amerikanische Öffentlichkeit bis zu jenem Tag über diesen Brief informiert<br />
würde.”<br />
(Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten, e. V.)<br />
“Meine persönlichen Unterredungen mit Juden waren lehrreich. Sie bestätigen<br />
nicht, was die britischen Zeitungen behaupteten. Aus Maulwurfshügeln wurden<br />
Berge gemacht und aus einer komischen Oper ein Melodrama. Die meisten der<br />
sogenannten ‘Überfälle’ wurden von übereifrigen Jugendlichen begangen und<br />
bestanden in fast jedem Fall darin, unglücksselige Menschen, die dem neuen Regime<br />
keinen besonderen Respekt entgegenbrachten, zu denunzieren. Physischer Schaden<br />
wurde nur sehr selten jemandem zugefügt, geistiger vielleicht viel. Die Gesetze über<br />
die Bewegungsfreiheit der Juden sind grundsätzlich dieselben wie die für andere<br />
Personen. Viel von dem entstandenen Ärger hat nichts mit den einheimischen<br />
deutschen Juden zu tun, von denen viele immer noch von der Regierung in<br />
verschiedenen Tätigkeitsbereichen beschäftigt werden. Es gibt ungefähr 80.000<br />
unerwünschte Juden, die Deutschland endgültig loswerden will, und es würde sie<br />
noch so gerne nach Großbritannien oder in die Vereinigten Staaten von Amerika<br />
abschieben, wenn ein diesbezügliches Gesuch gestellt würde. Dies sind jene Juden,<br />
<strong>Trutzgauer</strong> <strong>Bote</strong> | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 136