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Trutzgauer Bote |

Menuhin-Gerard-Wahrheit-sagen-Teufel-jagen

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Insgesamt blieb er, obwohl ihn in sein visionäres Denken, seine Willenskraft und seine<br />

aussergewöhnlichen Leistungen als Menschen der Sonderklasse auswiesen, er zumindest<br />

in seinen Alltagsgewohnheiten ein ganz gewöhnlicher Österreicher: Er schätzte die<br />

Gemütlichkeit des Teekränzchens am Nachmittag. Davon zeugen die Fotografien, die ihn<br />

mit Eva Braun, Unity Mitford und anderen beim Tee zeigen. Zum Tee gehörte unbedingt<br />

auch ein guter Kuchen. Dies versteht jeder, der schon einmal einen österreichischen oder<br />

bayrischen Kuchen genossen hat.<br />

Notiz aus jüngster Vergangenheit:<br />

Während wir gerade über Tee sprechen, löst eine Nachricht in der kleinen Schweiz Schock<br />

und Horror aus. Die grösste Supermarktkette des Landes hat eben gestanden, dass sie,<br />

ohne sich dessen bewusst zu sein, kleine Kondensmilchdosen mit den Konterfeis von<br />

Hitler und Mussolini verkauft hat. Der Sprecher der betreffenden Supermarktkette<br />

bezeichnete diesen Vorgang als “unannehmbar“ und als “unverzeihlichen Fehler“.<br />

Vermutlich hatte irgendein unheilbarer Gutmensch Anstoss an den Döschen genommen.<br />

Die Aufregung darüber ist nichts weiter als Denunziation um der Denunziation willen. Der<br />

Hersteller hatte lediglich eine Serie von Dosen mit Darstellungen anderer historischer<br />

Figuren für Sammler ergänzen wollen.<br />

Hitler und Mussolini waren unleugbar historische Figuren; sie waren auch Diktatoren, wie<br />

viele andere ihrer Vorgänger und Zeitgenossen; was unterscheidet sie eigentlich von diesen<br />

anderen Diktatoren? Nun ja, da ist ja diese Geschichte mit den Juden… Inzwischen<br />

schütteln sich die Juden und ihre vielen Organisationen vor Lachen, während die<br />

Nichtjuden wieder einmal allerlei Verrenkungen machen, um ja nicht als “Antisemiten“<br />

betitelt zu werden.<br />

Dieses Bild von Hitler war auf dem Kaffeerahm.<br />

Es existieren einige wenige von Sachkenntnis geprägten und glaubhaften Analysen<br />

von Hitlers Leben. Ein Versuch meinerseits, noch eine weitere zu verfassen, wäre<br />

überflüssig und anmaßend, aber warum spielt dieser Mann, so mächtig er während<br />

einer kurzen Periode auch war, heute eigentlich noch eine so grosse Rolle?<br />

Diktatoren gab es ja auch vor und nach ihm. Er ist wichtig, weil er die grösste<br />

Bedrohung der Menschheit ganz offensichtlich erkannte und versuchte, sie zu<br />

bändigen und nach dem von ihm erwarteten deutschen Sieg aus Europa zu<br />

vertreiben. Hierfür verwendete er die Wörter “abschieben“ oder “hinauswerfen“.<br />

(Henry Picker, Hitlers Tischgespräche, S. 644).<br />

“Wir sind entschlossen, das Einnisten eines fremden Volkes, das sämtliche<br />

Führungspositionen an sich zu reissen gewusst hat, zu unterbinden und dieses Volk<br />

abzuschieben.“<br />

(Hitlers Rede vom 30. Januar 1939)<br />

<strong>Trutzgauer</strong> <strong>Bote</strong> | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 87

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