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Trutzgauer Bote |

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der Schlacht von El Alamein oder der Luftschlacht um England in ihren Wochenendausgaben<br />

zur Schau stellt. Jahrzehntelanges Herunterschrauben des geistigen Niveaus<br />

nach dem Beispiel der USA sowie erzwungene Einwanderung, Anstieg der Arbeitslosigkeit,<br />

Alkoholismus, Pornografie, Fußballrowdytum, inhaltslos lügendes Fernsehen, banal<br />

lügende Zeitungen, vergiftetes Wasser und vergiftete Luft haben hier ganze Arbeit<br />

geleistet.<br />

Eines von Deutschlands Haupthindernissen zu Beginn des 20. Jahrhunderts war, dass es<br />

spät zu nationaler Einheit gekommen und damit nicht in der Lage war, seinen<br />

angemessenen Status zu behaupten. Großbritanniens kriegstreibende Presse und eine<br />

Reihe führender britischer Politiker waren spätestens seit 1895 für einen Krieg mit<br />

Deutschland mit der Begründung eingetreten, dass Deutschlands Handelswachstum das<br />

britische Monopol im Welthandel behindere:<br />

Unser Hauptrivale in Handel und Wirtschaft heute ist nicht Frankreich, sondern<br />

Deutschland. Im Falle eines Krieges mit Deutschland sollten wir viel zu gewinnen<br />

und wenig zu verlieren haben; wogegen im Falle eines Krieges mit Frankreich, egal<br />

wie das Ergebnis sein würde, wir sicher viel verlieren würden.<br />

(“Our True Foreign Policy”, Saturday Review, 24. August 1895, S. 17)<br />

Eine Unterhaltung 1907 zwischen dem amerikanischen Diplomaten Henry White und<br />

Arthur Balfour zeigt die britische Vorkriegsmentalität:<br />

Balfour: Wir sind wahrscheinlich Narren, dass wir keinen Grund finden, um<br />

Deutschland einen Krieg zu erklären, bevor es zu viele Schiffe baut und uns unseren<br />

Handel wegnimmt.<br />

White: Wenn Sie in Wettbewerb mit dem deutschen Handel treten wollen, dann<br />

arbeiten Sie härter.<br />

Balfour: Das würde bedeuten, dass wir unseren Lebensstandard absenken<br />

müssen. Vielleicht wäre es einfacher für uns, einen Krieg zu führen … Ist es eine<br />

Frage von richtig oder falsch? Vielleicht ist es einfach eine Frage der Beibehaltung<br />

unserer Vorherrschaft.<br />

(Allan Nevins, Henry White, Thirty Years of American Diplomacy. New York: Harper Bros., 1930, S. 257-58)<br />

Auszug aus einem Schreiben von Sir E. Goschen, Berlin. Maschinenschriftliche Abschrift<br />

vom 15 Januar 1914, sie legt dar, dass die Berliner Zeitungen in den Berichten über<br />

Asquiths Reise nach Frankreich behaupten, dass er Frankreich besucht, um umfassendere<br />

Details über das französische Seestreitkräfteprogramm zu erlangen, die dann Churchill<br />

gegeben wurden, und um die Franzosen im Hinblick auf die Äußerung von Lloyd George<br />

gegenüber der Zeitung zu beruhigen, dass<br />

“Frankreich unsere Versicherung gegen Deutschland ist; aber wir sollten es viel<br />

lieber vorziehen, eine Verständigung mit Deutschland zu erzielen.”<br />

(Papiere von Lloyd George, Britische Nationalarchive)<br />

(ebd.)<br />

(ebd.)<br />

Francis Bertie, Britische Botschaft, Paris, an Grey. LG/C/4/14/20. 18. Januar 1915.<br />

Maschinenschriftliche Abschrift. Inhalt: berichtet über seine Unterhaltung mit<br />

Baron Edmond de Rothschild in Verbindung mit dem geplanten Kredit.<br />

R. Rodd, Britische Botschaft, Rom, an Sir Edward. LG/C/4/14/21. 22. Januar 1915.<br />

Maschinenschriftliche Abschrift. Inhalt: legt dar, dass Bülow gesagt hat, dass der<br />

deutsche Kaiser gegen den Krieg wäre, die deutsche Militärgefolgschaft sei dafür<br />

verantwortlich.”<br />

<strong>Trutzgauer</strong> <strong>Bote</strong> | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 267

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