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Trutzgauer Bote |

Menuhin-Gerard-Wahrheit-sagen-Teufel-jagen

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“Hinter unseren Kämpfern wirken die Kräfte unserer Nation. Deutschland ist keine<br />

belagerte Festung, wie unsere Gegner meinen, sondern ein riesiges, diszipliniertes<br />

Lager mit unerschöpflichen Ressourcen. Wir sind voran gekommen in unserer<br />

festen Entschlossenheit, unseren Weg fortzusetzen. Wir sind allzeit bereit, uns zu<br />

verteidigen und für unsere zukünftige nationale Freiheit und Sicherheit zu kämpfen.<br />

Wir sind allzeit bereit, unsere Hand zum Frieden zu reichen. Unsere Stärke hat uns<br />

nicht taub gegenüber unserer Verantwortung vor Gott und der Menschheit<br />

gemacht.<br />

Unsere Gegner haben unsere früheren Erklärungen im Hinblick auf unsere<br />

Bereitschaft zum Frieden seit dem Ausbruch des Krieges umgangen, als der Kaiser<br />

die schwerste Entscheidung zu treffen hatte, vor der ein Deutscher jemals stand. Er<br />

war gezwungen, unsere Mobilisierung im Anschluss an die russische Mobilisierung<br />

anzuordnen. Der einzige Gedanke des Kaisers ist, wie der Frieden wieder hergestellt<br />

werden kann, um Deutschland nach seinem siegreichen Kampf zu sichern und mit<br />

einem tiefen moralischen und religiösen Sinn für die Pflicht gegenüber der Nation<br />

und gegenüber der Menschheit, ist der Kaiser jetzt der Meinung, dass der<br />

Augenblick für offizielle Schritte in Richtung Frieden gekommen ist.”<br />

(The Advertiser, Adelaide, 14. Dezember 1916)<br />

Eine der Unterüberschriften dieser Zeitung war:<br />

“Dieselben alten Lügen”.<br />

Journalisten waren wie Politiker nicht gezwungen, ihr Leben in den Schützengräben zu<br />

riskieren, und waren daher frei in ihrer Entscheidung, nicht dem Diktat ihres Gewissens,<br />

sofern sie überhaupt eines hatten, zu folgen, sondern den Anforderungen ihrer<br />

Arbeitgeber.<br />

Die deutsche Note an die neutralen Mächte sagt:<br />

“Der schrecklichste Krieg der Geschichte, der nun zweieinhalb Jahre wütet, ist eine<br />

Katastrophe, die von der 2.000 Jahre alten Zivilisation nicht verhindert werden<br />

konnte …”<br />

Die deutsche Note an den Papst sagt aus:<br />

“Unendliche Schätze der Zivilisation wurden zerstört, und riesige Gebiete wurden in<br />

das Blut von Millionen tapferer Soldaten getränkt, die gefallen sind, Millionen<br />

wurden zu Invaliden. Leid ist über jedes Haus gekommen. Die zerstörerischen<br />

Auswirkungen des Krieges wiegen schwer, sowohl bei den Kriegführenden, als auch<br />

bei den Neutralen. Der Handel ist rückläufig, und Europa, das früher<br />

hingebungsvoll Religion und Zivilisation propagierte, ist nun ein riesiges<br />

Kriegslager. Deutschland, ergriffen von Mitleid über unaussprechliches Elend, das<br />

der Menschheit widerfahren ist, ist bereit, der Welt Frieden zu geben …”<br />

Frieden auf der Grundlage eines Remis lag in der Luft. Es gab zahlreiche<br />

Friedensinitiativen:<br />

“mit ihrem ernsthaften Friedensangebot vom Dezember 1916” (Historiker George-<br />

Henri Soutou), hoffte die deutsche Regierung auf aufrichtige Friedensdiskussionen.<br />

Sie wurden zurückgewiesen, weil nur das erste Ziel der internationalen Finanz<br />

erreicht worden war: der Sieg über Russland. Obwohl Russland erst 1917<br />

zusammenbrach, wichen seine Truppen tatsächlich vor den Deutschen Mitte 1915<br />

zurück. Deutschlands Rolle wurde damit zunichte gemacht und machte anderen<br />

<strong>Trutzgauer</strong> <strong>Bote</strong> | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 270

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