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“die Angst vor der Überwachung nun fast so hoch ist unter Autoren, die in liberalen<br />
Demokratien (75 %) wie unter jenen, die in Nicht-Demokratien leben (80 %). Der<br />
Umfang der Selbstzensur, wie er von Autoren in liberalen demokratischen Ländern<br />
berichtet wird (34 %), ist erheblich, selbst im Vergleich zu dem Umfang, wie er von<br />
Autoren berichtet wird, die in autoritären oder halbdemokratischen Ländern leben<br />
(61 % bzw. 44 %).<br />
Und mehr als die Hälfte (53 %) der Autoren weltweit, die die PEN-Umfrage<br />
beantworteten, glaubt, dass Massenüberwachung die Glaubwürdigkeit der<br />
Vereinigten Staaten als globaler Vorreiter der Freiheit des Wortes auf lange Sicht<br />
beträchtlich geschädigt hat”.<br />
“Angst vor Überwachung durch die Regierung veranlasst viele Autoren in demokratischen<br />
Ländern, sich auf eine Art Selbstzensur einzulassen, wie sie Polizeistaaten eigen ist”, sagte<br />
Suzanne Nossel, Geschäftsführerin des amerikanischen PEN-Zentrums. Der neue Bericht<br />
zeigt, dass die Wirkung der Massenüberwachung durch die National Security Agency<br />
(NSA), andere US-Regierungsbehörden und US-Verbündete die Freiheit des Wortes rund<br />
um die Welt beschränkt. Autoren auf der ganzen Welt lassen sich aus Angst vor<br />
Überwachung auf Selbstzensur ein. Die Befragten wurden gebeten zu sagen, ob sie<br />
verschiedene Arten von Selbstzensur in ihren Schriften, persönlichen Kommunikationen<br />
und online-Aktivitäten angewandt hätten.<br />
Autoren in liberalen demokratischen Ländern haben begonnen, Selbstzensur in einem<br />
Umfang zu betreiben, der jenem in nicht-demokratischen Ländern nahe kommt, sie geben<br />
an, dass Massenüberwachung das Vertrauen der Autoren in demokratische Regierungen,<br />
die die Freiheit des Wortes und ihr Recht auf Privatsphäre respektieren sollten,<br />
untergraben hat. Aufgrund der um sich greifenden Überwachung sind Autoren besorgt,<br />
dass die Äußerung bestimmter Ansichten selbst im privaten Bereich oder Recherchen zu<br />
bestimmten Themen zu negativen Konsequenzen führen können. Selbstzensur hat eine<br />
verheerende Wirkung auf die Freiheit der Information: Wenn Autoren aufhören, Themen<br />
zu untersuchen, weil sie Angst vor möglicher Vergeltung haben, so kann Material,<br />
insbesondere kontroverses Material, das Lesern zur Verfügung steht, sehr stark<br />
schrumpfen. Massenüberwachungsprogramme seitens der US-Regierung haben ihren Ruf<br />
als Behüter des freien Wortes in den Vereinigten Staaten beschädigt.<br />
Der Bericht weist darauf hin, dass insbesondere in anderen “freien” Ländern Autoren nicht<br />
daran glauben, dass die Freiheit des Wortes in den Vereinigten Staaten besser geschützt ist<br />
als in ihren Ländern. Selbst in Ländern, die als “teilweise frei” eingestuft werden, sind fast<br />
ein Drittel der Autoren der Meinung, dass die Freiheit des Wortes in den Vereinigten<br />
Staaten weniger Schutz genießt (siehe mehr auf: www.pen.org).<br />
[Anmerkung vom <strong>Trutzgauer</strong> <strong>Bote</strong>n: die Seite ist nicht mehr aufrufbar, der Verweis führt zum Google-Cache].<br />
2007 unternahm Deutschland einen Versuch, die Leugnung des “Holocaust” EU-weit zu<br />
einem Verbrechen zu machen. Der letzte Versuch dieser Art scheiterte 2005 nach<br />
Einwänden verschiedener Regierungen, die offenbar ein ungutes Gefühl hatten, Menschen<br />
dafür zu inhaftieren, dass sie sagen, was sie denken. Selektiv angewandte Gerechtigkeit ist<br />
eine Form von Ungerechtigkeit. “Leugnungs”-Gesetze verbieten abweichende Meinungen<br />
zu nur einem Thema, woraus klar sein muss, wer sich für solche Gesetze einsetzt.<br />
Zurzeit beanspruchen deutsche Behörden das Recht, jedermann überall zu verfolgen, der<br />
abweichende Standpunkte über “den Holocaust” äußert, die online in Deutschland<br />
zugänglich sind, unabhängig davon in welcher Sprache sie geschrieben sind und selbst<br />
dann, wenn solche Meinungsäußerungen in dem Land, in dem sie gepostet werden, völlig<br />
legal sind.<br />
<strong>Trutzgauer</strong> <strong>Bote</strong> | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 247